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DS066 - Die Todesspinne

DS066 - Die Todesspinne

Titel: DS066 - Die Todesspinne
Autoren: Kenneth Robeson
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war bereits auf der Cicero Avenue, als zwei Männer aus dem Gebäude stürmten. Sie waren außer Atem, als wären sie gerannt, und blickten sich suchend um. Deeter zweifelte nicht daran, daß sie es auf ihn abgesehen hatten. Er setzte sich in Trab. Er wußte, wer die beiden Männer waren, er hatte sie nach Bildern erkannt, die von Magazinen nicht ganz mit ihrem Einverständnis publiziert worden waren.
    Beide Männer waren nicht sehr groß, aber einer von ihnen war nahezu ebenso breit wie Deeter. Seine Arme waren länger als seine Beine, und sein Gesicht legte den Verdacht nahe, sein Besitzer hätte vor nicht allzu langer Zeit noch in irgendeinem Dschungel auf den Bäumen gelebt. Sein Schädel war mit roten Haaren bedeckt, die an rostige Nägel erinnerten, und seine Stirn war so niedrig, daß kein unvoreingenommener Beobachter mehr als einen Teelöffel voll Gehirn dahinter vermutet hätte. Er war bunt und schrecklich geschmacklos gekleidet. Sein Partner war drahtig und wendig, hatte ein blasses Gesicht, glänzende dunkle Haare, kluge Augen und einen offenbar vorzüglichen Schneider. In der Hand hatte er einen schwarzen Spazierstock, der in Wahrheit ein Stockdegen war. Die Spitze war vergiftet, so daß bereits eine geringfügige Verletzung eine beinahe sofortige Bewußtlosigkeit bewirkte.
    Die Männer gehörten zu Doc Savages Gruppe. Der Bullige hieß Andrew Blodgett Mayfair, war ein Chemiker von Graden und wurde allgemein Monk genannt. Der Drahtige hieß mit vollem Rang und Namen Brigadegeneral der Reserve Theodore Marley Brooks und war einer der gewieftesten Juristen, die je in Harvard ein Examen abgelegt hatten. Seine Freunde und Leute, die schnell genug laufen konnten, um der Spitze seines
    Degens zu entgehen, nannten ihn Ham.
    Sie hatten offenbar ihn, Deeter, noch nicht entdeckt, aber auf der Straße war wenig Verkehr, und es war eine Frage der Zeit, wann er in ihr Blickfeld geraten mußte. Einstweilen waren sie unentschlossen, in welche Richtung sie sich wenden sollten. Soviel war auch aus einiger Entfernung zu erkennen. Deeter schwitzte Blut und Wasser. Am liebsten hätte er den Koffer weggeworfen, der ihm nicht gehörte, wenn er sich bloß darauf hätte verlassen können, daß die Männer dann die Jagd auf ihn einstellten.
    Er versuchte, sich hinter einem Baum zu verstecken. Im selben Moment erspähten sie ihn und trabten auf ihn zu. Deeter rannte weiter. Die beiden Männer schienen es nicht eilig zu haben, unverkennbar bereiteten sie sich auf eine längere Verfolgung vor und wollten ihre Kräfte schonen. Deeter fand ihre Überlegung richtig, denn auf Dauer hatte er mit den zwei Koffern natürlich keine Chance.
    Er war drauf und dran, die Flucht zu beenden und sich zum Kampf zu stellen, mochte er ausgehen, wie immer er wollte, als ein Taxi mit quietschenden Bremsen neben ihm am Bordstein hielt. Der Fahrer feixte und öffnete die Tür.
    »Sie wollen doch wohl mit dem Gepäck nicht bis in die Stadt rennen«, sagte er gutmütig. »Oder gibt’s im Norden keine Taxis, und Sie sind daran gewöhnt, Tag und Nacht ununterbrochen hinter Schlittenhunden herzulaufen?«
    »Danke«, sagte Deeter. Er schmiß die Koffer in den Fond und stieg ein. »Ich komme wirklich aus dem Norden. Die Zivilisation ist mir noch ein bißchen fremd.«
    »Das hab ich gemerkt«, sagte der Fahrer. »Die Mackinaw.«
    »Was ist mit der Mackinaw?« fragte Deeter.
    »Sie verrät, daß Sie aus Alaska kommen. Solche Jacken sind hier so selten wie Schlittenhunde, vor allem im Sommer. Wohin wollen Sie?«
    Das Taxi fuhr bereits wieder. Durch’s Rückfenster sah Deeter, wie die beiden Verfolger stehenblieben und dem Wagen verdrossen nachblickten. Er lachte leise vor sich hin.
    »Zuerst mal in die City«, sagte er. »Ich benachrichtige Sie, wenn Sie anhalten sollen.«
    »Okay«, sagte der Fahrer. Er deutete mit dem Daumen nach rückwärts. »Waren das Freunde von ihnen?«
    »Im Gegenteil«, sagte Deeter mechanisch und erschrak. Geistesgegenwärtig fügte er hinzu: »Wir waren im selben Flugzeug. Der Kerl, der aussieht wie ein Gorilla, hat sich mit Whisky gefüllt und Stunk gesucht, und ich hab ihn zurechtgewiesen. Wahrscheinlich ist er noch nicht nüchtern und will sich revanchieren. Vielleicht haben sie aber auch bloß ein Taxi gebraucht.« Offenbar war der Fahrer mit der Antwort zufrieden, denn er stellte keine Fragen mehr. Außerdem hatte er keine Zeit für eine Unterhaltung, denn er mußte sich um den Verkehr kümmern, der dichter wurde, je näher sie
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