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DS058 - Das Ungeheuer aus dem Meer

DS058 - Das Ungeheuer aus dem Meer

Titel: DS058 - Das Ungeheuer aus dem Meer
Autoren: Kenneth Robeson
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Während sie auf die Spurensicherung warteten, spazierten Doc und das Mädchen den Gehsteig entlang und um die Ecke zu seinem Wagen.
    Mittlerweile waren die Straßen nicht mehr verödet, obwohl sie in dieser Gegend auch zur Hauptverkehrszeit nicht so verstopft waren wie in der Innenstadt. Nancy war mit einem kleinen, knallroten Cabriolet zum Museum gekommen. Sie ließ den Wagen stehen, um ihn später abzuholen, und stieg mit Doc in den Roadster.
    »Ich halte es nicht für ausgeschlossen, daß mein Großvater wieder zu Hause ist«, sagte sie nachdenklich. »Vielleicht habe ich den Polizisten und den Gangstern unrecht getan.«
    »Warum hätte er die Polizisten versetzen sollen?« erwiderte Doc. »Außerdem hat er auch sein Auto nicht mitgenommen.«
    »Es käme auf einen Versuch an. Ich habe noch nicht gefrühstückt. Wollen Sie mich nicht begleiten? Wir könnten zusammen frühstücken. Wenn mein Großvater da sein sollte, könnten Sie sich gleich mit ihm unterhalten. Ich wohne bei meinem Großvater.«
    »Einverstanden. Ich habe zwar schon gefrühstückt, aber eine Tasse Kaffee lehne ich nicht ab.«
    Er steuerte den langen, niedrigen Wagen in die Richtung zum Broadway. Dort hielt er an, um an einer Ecke eine Zeitung zu kaufen. Ein Halbwüchsiger rief die Schlagzeile aus; im allgemeinen Getöse war sie kaum zu verstehen. Doc brauchte sie auch nicht zu verstehen. Er glaubte sie zu kennen.
    Er hatte sich nicht geirrt. Quer über die erste Seite Stand in riesigen Lettern:
     
    MAYFAIR FÜR UNSCHULDIG BEFUNDEN
    Ankläger spricht von Justizirrtum
     
    »Mayfair«, sagte das Mädchen, »das ist doch Andrew Blodgett Mayfair! Er wird allgemein Monk genannt und hat zu Ihrer Gruppe gehört ...«
    »So ist es«, sagte Doc ernst.
    »Haben Sie ihn deswegen gefeuert?«
    »Er ist nicht mehr bei mir.«
    Das Mädchen nickte zufrieden. Langsam fuhr Doc weiter.
    »Ich habe den Prozeß in der Presse verfolgt«, sagte das Mädchen. »Monk hat den armen Rechtsanwalt Theodore Marley Brooks, der auch zu Ihrer Gruppe gehört, hintergangen und betrogen. Brooks – trägt er nicht den Spitznamen Ham?«
    Doc nickte nun ebenfalls und ließ sich geduldig von dem Mädchen erzählen, was sie aus den Zeitungen wußte und ihm nicht weniger geläufig war als ihr: Ein Skandal hatte die Politiker in Washington aufheulen lassen und den Geldmenschen der Wallstreet fahle Gesichter beschert. Die Politiker behaupteten, die Gesetze, die gegen skrupellose Jobber und Spekulanten erlassen worden waren, würden zu lax gehandhabt, und die Männer der Wallstreet bangten vor weiteren Gesetzen. Und das alles nur, weil es Andrew Blodgett Mayfair, genannt Monk, gelungen war, durch vertrackte Manipulationen am Rand der Legalität dem Brigadegeneral der Reserve Theodore Marley Brooks, genannt Ham, drei Millionen Dollar abzuknöpfen und ihn an den Bettelstab zu bringen. Angeblich hatte der verarmte Ham bereits einen Selbstmordversuch unternommen, während Monk sich mit seiner Geschicklichkeit brüstete und sich auf den Buchstaben der Paragraphen berief, anscheinend zu recht, obwohl die Ankläger bis zum Vortag versucht hatten, ihn hinter Gitter zu bringen.
    Doc Savage hatte Monk aus seiner Gruppe ausgeschlossen und öffentlich erklärt, ein Mensch, der solcher Manöver fähig sei, hätte in seiner Gemeinschaft nichts zu suchen, auch wenn der Staat unfähig wäre, ihm das Handwerk zu legen.
    »Die Enttäuschung muß Sie menschlich tief getroffen haben«, meinte das Mädchen.
    »Enttäuschtes Vertrauen ist immer schmerzlich«, sagte Doc.
     
    Das Haus Leander L. Quietmans hatte mehr Ähnlichkeit mit einer Kirche als mit einer Villa, war sehr alt, aber noch gut erhalten, und stand in einer exklusiven Wohngegend auf einem flachen Hügel am Ufer des Hudson River.
    Ein livrierter Butler öffnete die Tür, Doc und das Mädchen traten an ihm vorbei in die Halle. Nancy erkundigte sich nach ihrem Großvater.
    »Er hat vor wenigen Minuten das Haus verlassen, Miß Quietman«, antwortete der Butler.
    »Er war also hier!« sagte das Mädchen.
    Der ältliche Diener betrachtete sie mit höflicher Verständnislosigkeit und rückte an seiner goldgefaßten Brille.
    »Er hat einige Koffer mitgenommen«, erläuterte er. »Er hat mir aufgetragen, Ihnen zu bestellen, daß er für einige Zeit abwesend sein wird.«
    »Wohin wollte er?«
    »Er hat mir nichts gesagt Miß.«
    »Seltsam«, meinte Nancy bekümmert. Sie wandte sich an Doc und zwang sich zu einem Lächeln. »Trinken wir also Kaffee
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