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DS043 - Der gefiederte Krake

DS043 - Der gefiederte Krake

Titel: DS043 - Der gefiederte Krake
Autoren: Kenneth Robeson
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Naturstein, während die Tür, durch die Doc getreten war - und es war die einzige, die der Raum aufwies – aus dicken Bohlen bestand und auf der Innenseite mit Eisenblech belegt war.
    Diese Eisenblechverkleidung schien uralt zu sein. Neben eingeritzten Herzen mit Pfeilen und Fratzen konnte Doc ein paar Jahreszahlen erkennen – 1773, 1780, 1761. Und an anderer Stelle eingekratzt: Nieder mit dem König! Alles deutete darauf hin, daß dieser Raum in den Tagen der Revolution als Gefängnis gedient hatte.
    Es war ein merkwürdiger Aufenthaltsort für einen Jungen.
    Der kleine Knirps lag in einem mächtigen Vierpfostenbett, das als einziges Möbel genau in der Mitte stand. Die Bettücher schienen aus grobem Leinen zu sein, und die Gestalt des Jungen war darunter nicht genau zu erkennen. Er hatte eine Nachtzipfelmütze über den Kopf gezogen, und sein Gesicht, obwohl es nicht mehr als ein heller Fleck war, wirkte sehr bleich und sehr alt. Die Augen hatte er offen, und sie folgten jeder Bewegung Docs, der sich über das Bett beugte.
    Ein ungläubiges Lächeln schien sich über das kleine Gesicht auszubreiten. »Sie – Sie sind Doc Savage!« krächzte die Gestalt im Bett mit schwacher Stimme.
    Der Bronzemann nickte stumm.
    »Darf – darf ich Sie anfassen?« fragte die kleine Gestalt mit jammervollem Eifer.
    Der Bronzemann befand sich hier in einer Situation, auf die er auch durch sein umfassendes Training in keiner Weise vorbereitet war. Er war gewissermaßen ein Produkt rein wissenschaftlicher Erziehung, und die hatte versäumt, sein Herz mit einer schützend abschirmenden Schale zu umgeben.
    Und so streckte Doc denn eine Hand aus, um die kleine Gestalt auf dem Bett zu berühren. Und eine andere Hand, die nicht so winzig war, wie sie hätte sein sollen, kam unter der Bettdecke hervor – blitzartig wie der Kopf einer zustoßenden Klapperschlange.
    Das Giftwerkzeug, das diese Hand hielt, war eine Injektionsspritze, deren Nadel am Arm des Bronzemannes haargenau die Vene traf, und der Inhalt der Spritze entleerte sich in Docs Blutstrom. Die Injektionsspritze wurde zurückgerissen und stieß ein zweites Mal zu. Vor diesem zweiten Stich konnte Doc zurückweichen.
    Aus dem Bett aber sprang der »Junge«. Beileibe kein Junge, sondern ein erwachsener Mann mit einem kleinen Gesicht, das kunstvoll auf ›jungenhaft‹ zurechtgemacht worden war. Wo sein Körper auf dem Bett gelegen hatte, war die Matratze ausgehöhlt; und der Umriß, der sich unter der Bettdecke abgezeichnet hatte, war der einer großen Puppe gewesen von dem Typ, wie Bauchredner sie verwenden.
    Der trickreiche Mann sprang vom Bett und war wieselflink auf den Beinen, aber es erübrigte sich, daß er noch einmal mit der Injektionsnadel zustieß, denn ein merkwürdiger Ausdruck war auf Doc Savage Gesicht getreten, als er begriff, daß er einer äußerst rasch wirkenden Droge erlegen war. Die Knie knickten ihm ein, und er sank auf den Boden.
    Knirschend schlossen sich sämtliche Türen, durch die er gekommen war, und das leise Motorsummen, das dieses Knirschen begleitete, enthüllte jetzt, daß sie von einem elektrischen Mechanismus betätigt wurden.
    Der Bronzemann schwankte noch einmal hin und her, während er da kraftlos auf dem Boden kauerte, kippte dann zur Seite und rührte sich nicht mehr.
    Es war drei Uhr nachmittags, und der Tag war ein Dienstag.
     
     

3.
     
    Es war drei Uhr nachmittags, und der Tag war nicht Dienstag, sondern Mittwoch. Es waren mehr Besucher denn je für Doc Savage gekommen, doch Monk schenkte ihnen keine Beachtung. Er war vielmehr damit beschäftigt, ein Kreuzworträtsel zu lösen.
    Im Augenblick saß er fest. Es fehlte ihm nur noch ein einziges Wort, um das Rätsel fertigzustellen. Vergeblich kratzte sich Monk den rotborstig behaarten Kopf. »Uff!« machte er heraus, als ihm das Wort endlich einfiel – so laut, daß alle Wartenden in dem langen schmalen Raum verdutzt zu ihm herübersahen.
    Monk wirkte durch sein unvorteilhaftes Äußeres, als ob er nicht bis drei zählen könnte. Dabei verbarg sich hinter seiner niedrigen affenartigen Stirn das scharfsinnige Gehirn eines der bekanntesten Industriemechaniker der Staaten. Im Penthouse auf dem Dach eines Hochhauses in der Nähe der Wall Street hatte er ein mit allen Schikanen eingerichtetes chemisches Laboratorium, in dem er mit seinen speziellen Fähigkeiten mehr verdiente, als er jemals hätte ausgeben können – auch wenn er selten dazu kam, darin zu arbeiten, weil er den größten
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