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DS042 - Die Wikinger von Qui

DS042 - Die Wikinger von Qui

Titel: DS042 - Die Wikinger von Qui
Autoren: Kenneth Robeson
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sie sich an den weiteren Auseinandersetzungen mit Kettler beteiligen dürfen. Sobald der Friede wieder hergestellt war, so ließ der runzligste Medizinmann durchblicken, sollte Doc und seinen Gefährten die noch größere Ehre zuteil werden, den Qui als Sklaven zu dienen.
    Doc bedankte sich, ohne das Gesicht zu verziehen.
     
    Ingra und Doc kehrten zu seinen Gefährten zurück.
    »Du bist ein gefährlicher Gegner«, sagte das Mädchen beeindruckt. »Deine Sprache ist die tückischste deiner Waffen.«
    Doc lächelte. Er sagte nichts.
    Als sie wieder bei Renny, Johnny, Monk und Ham waren, erstattete Doc Bericht. Monk war mit seiner Strategie nicht einverstanden; er lehnte es ab, sich unter das Regiment von unwissenden und ein wenig übelriechenden Menschen zu stellen, die überdies kleiner und schwächer waren als er. Doc redete auf ihn ein, bis er endlich nachgab.
    »Meinetwegen«, knurrte Monk verdrossen. »Aber diese Taktik entspricht nicht meinem Charakter.«
    »Du hast keinen Charakter«, brummte Ham. »Du hast nur Muskeln und ein großes Maul.«
    »Und du hast keine Menschenkenntnis!« konterte Monk. »Du hast keine Menschenkenntnis und keinen Butler.«
    Ham hatte eine scharfe Antwort bereit, aber er unterdrückte sie, denn nun kamen einige kleine Männer und holten Doc und seine Begleiter ins Dorf. Sie nahmen die Munitionskisten an sich und stapelten sie in einem Haus, das sie für sicher hielten. Doc und seine Begleiter wurden zu den Palisaden eskortiert, die er gesehen hatte, als er am Abend ins Dorf kam. Hinter diesen Palisaden, die innen mit langen Stacheln gespickt waren, bewegten sich die Sklaven der Qui in begrenzter Freiheit. Die Eskimos wohnten im Winter in Iglus und im Sommer in Lehmhütten, die Indianer in Zelten, der Trapper hatte sich ein Blockhaus gebaut, und die Seeleute bei sich aufgenommen, die Nachkommen der Wikinger lebten in einfachen Steinhäusern.
    Diese Wikinger vor allem interessierten Doc und seine Gefährten. Sie waren riesig und blauäugig und durchweg blond und schienen sich mit der Gefangenschaft abgefunden zu haben, was ihnen mutmaßlich nicht besonders schwergefallen war; immerhin hatten sie nie etwas anderes kennengelernt. Die Männer waren in der Überzahl; tatsächlich gab es außer Ingra nur zwei Frauen und keine alte. Die Männer schienen den Strapazen besser gewachsen zu sein als Frauen.
    Ingra stellte Doc und seine Männer den Wikingern vor. Ihr Vater war ein rüstiger Fünfziger mit weißen Strähnen in den Haaren, ihr Bruder war sein jugendliches Ebenbild. Einer der Wikinger schien es auf Ingra abgesehen zu haben; er ließ sie nicht aus den Augen. Offenbar war er froh über ihre Rückkehr, zugleich wirkte er beunruhigt. Doc begriff, daß der junge Hüne sich abstrusen Vorstellungen hingab, was mit Ingra in der Zeit, die sie bei Kettler verbrachte, geschehen sein konnte, und daß er überdies eine instinktive Abneigung gegen die Fremden hatte, die aus einer fernen Welt in diese Siedlung und hinter den Palisadenzaun eingebrochen waren. Vielleicht hatte der Hüne auch Zweifel, ob Ingra nicht vielleicht gern mit Kettler geflohen und nur unfreiwillig wiedergekommen war, weil Kettler sie dazu gezwungen hatte. War aber Kettler schon ein Rivale um die Zuneigung des Mädchens, mußten er, Doc, und seine Freunde es erst recht sein.
    Doc hätte den jungen Mann gern beruhigt, aber er mochte nicht vorprellen. Er konnte nicht für Ingra entscheiden, und über sie schon gar nicht.
    Monk war weniger sensibel, und den ungehobelten Wikinger nahm er nicht ernst.
    »Konkurrenz belebt das Geschäft«, sagte er heiter zu Ham. »Falls wir hierbleiben müssen, werde ich die junge Dame zu meiner Partnerin befördern. Wenn wir allen Widrigkeiten zum Trotz die Siedlung verlassen können, will ich sie mitnehmen. Dann kann ich sie als Haushälterin verwenden.«
    Ham schwieg. Auch er schätzte jüngere Weibspersonen, soweit sie passabel aussahen, und hatte mit ihnen im allgemeinen mehr Erfolg als Monk. Er beschloß seinem Intimfeind diese Bekanntschaft zu vermiesen. Er sprach kein Wort Normannisch, doch verfügte er über Verständigungsmöglichkeiten, die wirkungsvoller sind als Worte. Er begab sich zu Ingra – die übrigen Gefangenen und die Sklaven saßen an mächtigen Feuern im Freien und warteten den nächsten Schritt Kettlers oder der kleinen Männer ab, und nur der junge Wikinger und Monk achteten auf Ham und Ingra –, blickte ihr seelenvoll in die Augen, lächelte verführerisch und schenkte
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