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DS040 - Der Todeszwerg

DS040 - Der Todeszwerg

Titel: DS040 - Der Todeszwerg
Autoren: Kenneth Robeson
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vor ihm stehengeblieben war, daß dessen Schlagstock auf ihn zeigte. Ebenso wenig bemerkte der Wächter die kleine graue Rauchwolke, die aus dem Ende des vermeintlichen Schlagstocks kam. Ahnungslos atmete er das Betäubungsgas ein, sackte zusammen und fiel lang um, zuckte noch ein paarmal und rührte sich dann nicht mehr.
    Der Wächter hatte an seinem Gürtel die Schlüssel zu dem Zellenblock. Der Bucklige nahm sie ihm ab und schloß die vergitterte Tür auf.
    Von der Mittelhalle aus war jede einzelne Zellentür zu übersehen. Normalerweise tat hier nachts nur ein Wächter Dienst. Da man gerade einige besonders schwere Jungens einsitzen hatte, waren es zwei.
    Der Bucklige handelte ebenso rasch wie rücksichtslos. Kaum hatten die beiden Wächter zu der Frage angesetzt, was er hier nachts im Zellenblock suchte, wurden sie auch schon durch das Betäubungsgas aus dem falschen Schlagstock ausgeschaltet.
    Der Bucklige eignete sich nun den Hauptschlüssel an, der sämtliche Zellentüren öffnete, schlich die Gänge entlang, bis er eine bestimmte Zelle gefunden hatte, schloß auf, schlüpfte hinein und rüttelte den Insassen wach.
    Der warf in dem schwachen Licht, das in die Zelle fiel, nur einen Blick auf seinen Besucher und prallte zurück, als sähe er sich unvermittelt einer Hexe gegenüber.
    »Eine Frau!« rief er.
    »Psst!« warnte ihn der Bucklige, »Sind Sie Jules McGinnis?«
    »Ja«, schluckte der Gefangene. »He, Sie scheinen ja doch keine Frau zu sein. Zum Teufel, was machen Sie hier?«
    »Und Sie wurden wegen schweren Betrugs zu fünfzehn Jahren verurteilt?«
    »J-ja. Aber ich war unschuldig.«
    »Das weiß ich. Hören Sie zu: Sind Sie bereit, ein Jahr lang gegen jene zu kämpfen, die Sie hier hereingebracht haben, wenn ich Sie hier heraushole?«
    »Moment – wie war das gleich?« fragte Jules McGinnis.
    »Sind Sie bereit, ein Jahr lang, von heute angerechnet, alles zu tun, was ich Ihnen befehle, um es den Leuten heimzuzahlen, die Sie ins Zuchthaus gebracht haben – als Gegenleistung dafür, daß ich Sie heraushole?«
    »He – was, zum Teufel, soll das?« japste McGinnis.
    »Sie bekommen die Chance, hier nicht fünfzehn Jahre absitzen zu müssen.«
    McGinnis schluckte mehrere Male. »Ich – ich soll dafür ein Jahr lang tun, was Sie mir befehlen?« stotterte er.
    »Sie brauchen zu lange, um sich zu entschließen.«
    Der Bucklige schickte sich an, die Zelle wieder zu verlassen.
    »He, warten Sie!« brummte McGinnis. »Ja, verdammt! Ich mach mit!«
    »Dann helfen Sie mir jetzt, die anderen zu finden«, wies ihn der Bucklige an. »Mit Ihnen sind es genau zwanzig. Ein und dieselbe Organisation hat sie durch ihre Machenschaften hier hereingebracht.«
    McGinnis starrte ihn verblüfft an. »Zwanzig! Sie meinen, so viele hat eine Bande hierhergebracht – allein in dieses Zuchthaus?«
    »Ja, genau zwanzig«, sagte der Bucklige.
    McGinnis riß den Mund auf. »Ich hatte ja keine Ahnung, daß dieses System so – so weitreichend war«, sagte er mit erstickter Stimme.
    »Dieses System, wie Sie es nennen, ist inzwischen zu einer Milliarden-Dollar-Industrie ausgewachsen, zu einem regelrechten Moloch.« Aus der Art, wie der Bucklige die Worte zischte, sprach abgrundtiefer Haß.
    McGinnis sah sich seinen merkwürdigen Wohltäter zum erstenmal genauer an, »Mein Gott«, murmelte er, »Sie sind so etwa der häßlichste Zwerg, der mir je zu Gesicht gekommen ist.«
    Der Bucklige schien das nicht als Beleidigung aufzufassen. Mit McGinnis schlich er sich jetzt hinaus, um die Zellen der anderen Gefangenen ausfindig zu machen, die er befreien wollte. Worte wurden gezischt, Namen erfragt, und es zeigte sich hierbei einmal mehr, daß der Mensch von Natur aus mißtrauisch ist. Kein einziger Zelleninsasse stimmte sofort zu, sich befreien zu lassen. Zwei weigerten sich überhaupt, als sie hörten, daß sie nur befreit würden, um gegen einen gemeinsamen Feind zu kämpfen.
    Der Bucklige schlug die beiden mit seinem Stock bewußtlos. »Nehmt sie mit«, befahl er barsch. »Wenn sie nicht freiwillig mitkommen, müssen wir sie eben zu ihrem Glück zwingen.«
    Die befreiten Zelleninsassen hatten inzwischen Gelegenheit gehabt, sich ihren Wohltäter näher anzuschauen. Manche waren dabei zusammengefahren.
    »Sagen Sie, wer, zum Teufel, sind Sie eigentlich?« fragte einer.
    »Ich bin für das nächste Jahr euer Boß und Hirn«, entgegnete der Mann mit dem Buckel, was ihnen Stoff zum Nachdenken gab.
    Der letzte Zuchthäusler auf der Liste wurde
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