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DS040 - Der Todeszwerg

DS040 - Der Todeszwerg

Titel: DS040 - Der Todeszwerg
Autoren: Kenneth Robeson
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Männer, die wir anstelle der Gefangenen in den Zellen fanden, sind jetzt ebenfalls verschwunden.«
    Der Direktor blinzelte ein paarmal, ehe er ein Wort herausbrachte. »Aber das ist doch unmöglich! Sie wurden doch bewacht!«
    Es war aber doch möglich. Die zwanzig Männer waren in das Privathaus des Direktors gebracht worden, das in dem äußeren Sicherheitsbereich des Zuchthauses stand und eine Wand mit der Zuchthausmauer gemein hatte. Gefährliche Gefangene wurden in diesen äußeren, gelockerten Sicherheitsbereich nicht gelassen, aber die zwanzig Männer, ausnahmslos Finanzbosse, waren ja keine verurteilten Kriminelle gewesen, auch wenn ihre Erklärungen, wie sie in die Zellen gekommen waren, höchst unglaubhaft klangen.
    Die beiden Wächter, die sie hatten bewachen sollen, waren bewußtlos aufgefunden worden. Aus einem Fenster an der Rückseite des Hauses, durch das es über die Zuchthausmauer nach draußen ging, waren die Gitterstäbe herausgebrochen. Durch diese Öffnung mußten die zwanzig Männer entkommen sein.
    Sofort lief auch nach ihnen eine Fahndung an. Aber es wurde keine Spur gefunden. Es war, als hätte die Erde sie verschluckt.
    Die beiden Wächter erklärten, nachdem sie ins Bewußtsein zurückgeholt worden waren, sie hätten den Eindruck gehabt, als habe jemand durch das später aufgebrochene Fenster zu den zwanzig Männern gesprochen, aber ehe sie der Sache nachgehen konnten, seien sie niedergeschlagen worden. Wahrscheinlich hätten die Kerle von draußen Instruktionen erhalten, meinte der eine, und danach seien sie über sie hergefallen.
    Doc Savage war bei dem hektischen Wirbel mehr ein Zuschauer als ein aktiv Beteiligter. Er verlangte und erhielt eine Namensliste der zwanzig Männer sowie deren Fotos und Fingerabdrücke, denn nachdem man sie in den Zellen gefunden hatte, waren sie routinemäßig durch die Erkennungsdienstabteilung geschleust worden.
    Anschließend untersuchte Doc den Güterwagen, der immer noch auf dem Anschlußgleis innerhalb des Zuchthauses stand.
    Von den Reportern waren inzwischen doch zwei auf ihre Kollegin aufmerksam geworden, so sehr sich diese auch bemüht hatte, im Hintergrund zu bleiben.
    »Sag mal, wer ist die flotte Biene eigentlich?« fragte einer.
    »Keine Ahnung. Aber wenn sie von einer unserer Redaktionen ist, müßten wir sie doch kennen.«
    »Los, fangen wir mit ihr eine Unterhaltung an.«
    »Gute Idee.«
    Sie schoben sich in dem Gedränge unauffällig an die junge Reporterin heran. Von den anderen achtete niemand darauf. Alle konzentrierten sich auf den Bronzemann.
    Doc hatte sich inzwischen aus dem Wagen, mit dem er abgeholt worden war, einen kleinen Metallkoffer bringen lassen. Mit diesem ging er erst noch einmal in den Zellenblock, entnahm ihm eine Spraydose und sprühte damit die Schlösser und Gitterstäbe der Zellen ein, in denen der merkwürdige Gefangenenaustausch stattgefunden hatte. Die Sprayflüssigkeit erhärtete beinahe sofort zu einem dünnen Film, den Doc Savage jeweils abzog und in separaten Plastikbeuteln verwahrte. Die Plastikbeutel legte er in seinen Metallkoffer.
    »Was macht er da eigentlich?« wollte ein Reporter wissen.
    »Damit zieht er mikroskopisch feine Partikel ab, die er später im Labor analysiert«, klärte ihn ein anderer auf, dem das Verfahren bekannt war. »Manchmal kann man daraus die erstaunlichsten Dinge rekonstruieren.«
    An den Türschlössern trug Doc eine andere Chemikalie auf, die Fingerabdrücke sichtbar machte. Diese traten auch sofort als Verfärbung hervor, waren aber vielfach verschmiert und verwischt worden. Doc untersuchte die Stellen eingehend mit einem Vergrößerungsglas.
    »Der Befreier hat Handschuhe getragen«, entschied er.
    In dem Wachturm fand er die Zeitschrift mit der Story und dem Foto von ihm selbst. Er zog daraus den korrekten Schluß.
    »Der Wächter hatte, kurz bevor er erschossen wurde, den Artikel über mich gelesen«, sagte er. »Sterbend murmelte er den Namen, der ihm als letzter bewußt gewesen war.«
    Der Direktor sah ihn an, als habe er in diesem Punkt seine Zweifel.
    Die Reporterin hatte sich in eine dunkle Ecke zurückgezogen. Neugierig beobachteten sie die beiden jungen Journalisten und hielten sich in ihrer Nähe, in der Hoffnung, ein Gespräch mit ihr anknüpfen zu können.
    Doc Savage kehrte jetzt zu dem Güterwagen im Hof zurück. Er achtete sehr darauf, nicht mit der Flüssigkeit auf dem Glasboden des Waggons in Berührung zu kommen. Er beugte sich nur mit dem Oberkörper durch
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