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DS039 - Pazifikpiraten

DS039 - Pazifikpiraten

Titel: DS039 - Pazifikpiraten
Autoren: Kenneth Robeson
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richtete. Er tarnte den schwarzen Koffer mit Zweigen. Dann schluckte ihn das Dunkel zwischen den Büschen, ohne daß er sich durch raschelndes Laub verraten hätte.
    Als er wieder erschien, befand er sich unmittelbar an der Burgmauer, ein ganzes Stück von der Zugbrücke und vom Burgtor entfernt. Das Mauerwerk war rissig und rauh. Doc erkletterte die Mauer rasch und gewandt. Auf der Mauerkrone angelangt, sah er sich um.
    Auch hier lag alles in tödlicher Stille. Zwei langgestreckte zweistöckige Gebäude, deren Außenmauern gleichzeitig die Burgmauern bildeten, schlossen einen gepflasterten Hof ein, in dem sich ein Brunnen befand und inmitten von Blumenbeeten auch ein paar Sträucher wuchsen. Hinter keinem der vielen Fenster brannte Licht.
    Die Mauer war an die sechs Meter hoch. Doc machte ein solcher Sprung nichts aus. Er landete sicher, ohne dabei auch nur den Stand zu verlieren, und rannte sofort zur nächstbesten Tür im Innern des Burghofs. Sie erwies sich als verschlossen, ebenso wie alle anderen, die er der Reihe nach probierte.
    Lautlos glitt Doc in den Schatten des kleinen Dachs, mit dem der Brunnen abgedeckt war. Seine Finger tasteten nach dem Einschaltknopf eines elektronischen Geräts, das er sich an einem Schulterriemen unter sein Jackett geschnallt hatte. Er drückte den Knopf und schob seinen linken Jackettärmel zurück. Darunter kam etwas zum Vorschein, das man auf den ersten Blick für eine überdimensionierte Armbanduhr hätte halten können. Bei genauerem Hinsehen war jedoch festzustellen, daß sich dort auf einer kleinen Mattscheibe ein helles, bewegliches Bild abzeichnete.
    Es war das Bild der Zugbrücke, von außerhalb der Burg gesehen. Ein Mann stand darauf und bewegte in stummer Befehlsgeste die Arme. Die Burg wurde offenbar gerade umstellt.
    Die übergroße ›Armbanduhr‹ an Docs Handgelenk war in Wirklichkeit ein mini-transistorierter Fernsehschirm, während sich der Mini-Empfänger in der kleinen schwarzen Elektronikbox unter seinem Jackett befand. Mit ihm empfing Doc das Fernsehbild, das die Kamera in dem Koffer aufnahm, den er draußen im Gebüsch gut getarnt zurückgelassen hatte.
    Doc beobachtete ein paar Sekunden lang, was ihm der Mini-Fernsehschirm an seinem linken Handgelenk enthüllte. Weitere Männer mit orientalischem Gesichtsschnitt erschienen neben dem Mann auf der Zugbrücke. Alle waren mit Revolvern und Messern bewaffnet, zwei sogar mit Maschinenpistolen.
    Doc sah, wie sich einer der Eurasier an dem Schloß des Burgtors von Scott S. Osborn zu schaffen machte, und vernahm das Klicken, mit dem die Sperre aufschnappte.
    Dieses Geräusch, so leise es auch war, hörte er direkt; Ton übertrug die mini-transistorisierte Fernseh-Monitor-Kombination noch nicht; irgendwann würde Doc sie sicher soweit entwickeln, daß das auch noch möglich war. Offenbar wußten die Männer, daß er im Burginneren war. Wahrscheinlich hatten sie ihn auf der Burgmauer stehen sehen. Und zweifellos kamen sie in mörderischer Absicht.
     
     

4.
     
    Doc löste sich aus dem Schatten des Brunnendachs, machte fünf, sechs federnde Schritte und schnellte in einem mächtigen Satz vom Burghofpflaster hoch. Mit seinen sehnigen Fingern packte er das Sims eines Fensters, das ein paar Zollbreit offenstand. Er drückte das Fenster nach innen auf und zog sich hinein.
    Er hatte keine Sekunde zu früh gehandelt. Das Burgtor öffnete sich gerade weit genug, um eine Gruppe Asiaten und Halbasiaten mit schußbereiten Waffen in den Hof schlüpfen zu lassen. Sie durchsuchten zunächst die wenigen Büsche im Burghof, bis sie sich überzeugt hatten, daß Doc dort nicht versteckt war. Dann probierten sie die verschiedenen Türen im Burghof und fanden alle verschlossen.
    »Der Bronzeteufel ist uns entwischt«, erklärte ein Mann im Singsang seiner Muttersprache.
    »Ausgeschlossen«, erwiderte der Anführer. »Mit eigenen Augen habe ich ihn oben auf der Burgmauer stehen sehen, als wir ankamen. Er muß nach drinnen gesprungen sein.« Stirnrunzelnd maß er die Höhe der Mauer ab. »Ich wundere mich nur, daß er sich dabei nicht sein verflixtes Genick gebrochen hat.«
    »Dann, o mächtiger Liang-Sun Chi, muß es ihm gelungen sein, ins Innere dieser merkwürdigen Häuser zu gelangen.«
    Liang-Sun Chi starrte finster die beiden Gebäudefronten entlang. »Und wie soll der Bronzeteufel das geschafft haben? Ist er ein Magier, der durch geschlossene Türen und Fenster gelangen kann? Denn wir hatten sie doch alle verschlossen, als wir
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