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DS039 - Pazifikpiraten

DS039 - Pazifikpiraten

Titel: DS039 - Pazifikpiraten
Autoren: Kenneth Robeson
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längst an ihnen vorbei und eilte auf eine Stelle zu, wo er eine Taschenlampe hatte blitzen sehen.
    Ein leises Knirschen war zu hören – eines der viereckigen Bordwandfenster der Dschunke wurde geöffnet. Doc wußte, das konnte nur Tom Too sein. Er war dabei, sich heimlich von Bord der Dschunke zu schleichen.
    Doc stürzte auf das Dschunkenfenster zu und entging dabei so knapp wie kaum jemals dem Tod. Tom Too hatte sich mit den Füßen voran durch das Dschunkenfenster gezwängt. In einer Hand hielt er eine Stablampe, mit der er Doc anleuchtete, und mit der anderen warf er ein Messer.
    Blitzschnell wollte Doc zur Seite springen. Das Messer erwischte ihn an den Außenrippen und prallte mit Klinge und Heft von seinem Brustkorb ab.
    Inzwischen hatte sich Tom Too durch das Dschunkenfenster fallen lassen. Von unten war ein lautes Platschen zu hören, dem gleich darauf ein gellender Aufschrei folgte.
    Doc lehnte sich aus dem Dschunkenfenster. Über die Bucht hatte ein Flugzeug gerade wieder einen ›Christbaum‹ gesetzt, und der Zeitpunkt hätte nicht besser gewählt sein können, denn in dem kalkig-weißen Licht war Tom Toos schwimmende Gestalt klar zu erkennen.
    Ein kleiner Hai hatte den Piratenführer gepackt, und diesmal hatte Tom Too kein Messer, um sich zu verteidigen – er hatte es nach Doc geworfen. Er stieß ein lautes Gebrüll aus, schlug um sich und versuchte von dem Killerhai freizukommen, der sein Bein gepackt hielt.
    Der Hai war nicht viel länger als Tom Too. Einen Augenblick lang sah es so aus, als könnte sich der Piratenkönig losreißen. Aber dann kam ein zweiter, größerer Hai herbei, der zuschnappte, Um dem kleineren Artgenossen die Beute streitig zu machen.
    Bevor Tom Too unter Wasser und in den Tod gezogen wurde, war ganz deutlich sein verzerrtes Gesicht zu erkennen.
    Es war das Gesicht des eleganten Ersten Offiziers Jong, des in der Bucht von Manila versenkten Luxusdampfers, der
Malay Queen
.
     
    Es war wieder Morgen, und die Sonne war soeben in strahlender Pracht über den östlichen Horizont gestiegen. Der Kampf war längst entschieden und vorbei. Die zerlumpte Schar der überlebenden Piraten war am Strand zusammengetrieben worden, wo sie unter scharfer Bewachung darauf wartete, in eine Strafkolonie abtransportiert zu werden.
    Die langsameren Flugzeuge hatten auf einem Strandstück landen können. In einem hatte Juan Mindoro gesessen, und er war an Bord der Dschunke gekommen. Er floß über vor Dank an Doc und seine fünf Freunde für alles, was sie für sein Land getan hatten.
    »Ich habe gerade aus Manila einen Funkspruch erhalten«, sagte er zu Doc. »Dank Ihrer schnellen Durchgabe der Liste von Tom Toos Hintermännern konnten diese samt und sonders verhaftet oder kaltgestellt werden. Sogar Kapitän Hickman von der
Malay Queen
ist gefaßt worden. Aber sind Sie wirklich sicher, daß Jong Tom Too war?«
    »Absolut sicher«, erklärte Doc. »Auch die Unterlagen bestätigen das. Zweifellos bestach Tom Too Kapitän Hickman, ihn unter dem Namen Jong als Ersten Offizier der
Malay Queen
anzuheuern.«
    Mindoro fuhr sich verlegen mit dem Finger im Kragen entlang. »Worte allein können niemals den Dank aus-drücken, den wir Ihnen schulden. Ich werde die Regierung der Philippinen ersuchen, Ihnen eine Belohnung ...«
    »Kommt nicht in Frage«, fiel ihm Doc ins Wort.
    »... anzubieten«, fuhr Mindoro lächelnd fort, »die Sie, glaube ich, annehmen werden.«
    Mindoro sollte recht behalten; Doc fand die Belohnung annehmbar. Sie bestand in einer schlichten Bronzetafel, die einfach nur die Worte trug:
     
    THE SAVAGE MEMORIAL HOSPITAL
     
    Sie wurde in den Grundstein eines Gebäudes eingelassen, für dessen Bau die philippinische Regierung mehrere Millionen stiftete, und das Hospital wurde außerdem so reich mit finanziellen Mitteln ausgestattet, daß es sich aus dem Fonds jahrzehntelang selbst erhalten konnte. Krankenhauskosten zahlte nur, wer auf Grund seines Einkommens dafür in Frage kam.
    Die Grundsteinlegung fand in einer offiziellen Feier statt, noch ehe Doc mit seinen Freunden die Philippinen verließ.
    Monk, in Zylinder und Frack gekleidet, schwitzte unter Hams spöttischem Blick ausgiebig während der fast eine Stunde dauernden Feier und war hinterher froh, endlich aus dem Gedränge der Menschen herauszukommen. Seinen grauen Seidenzylinder schenkte er an der nächsten Ecke einem zerlumpten Straßenjungen.
    »Hoffentlich geraten wir bald wieder in eine handfeste Keilerei«, schnaubte er unwillig,
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