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DS036 - Der Gespenster-König

DS036 - Der Gespenster-König

Titel: DS036 - Der Gespenster-König
Autoren: Kenneth Robeson
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Wehman Mills auf die Beine zu stellen.
    Mills war inzwischen wieder voll bei Bewußtsein und bebte vor Zorn. Er hatte eine hohe Stirn und um den Mund tiefe Altersfalten. Obwohl er Mitte Sechzig sein mußte, war der Ausdruck in seinen Augen der eines jugendlichen Träumers.
    »Sie können mich nicht zum Narren halten!« brüllte er. »Wieso nicht – wo die Natur Sie doch zum Narren gemacht hat«, erwiderte einer der Engländer trocken. »Aber plärren Sie hier gefälligst nicht so rum.«
    Der alte Wehman Mills fuhr sich mit der Zunge über die trockenen Lippen. »Was haben Sie mit mir vor?«
    »Wir legen Sie vorerst auf Eis«, erklärte ihm der Sprecher. »Das genügt nämlich schon.«
    In diesem Augenblick erschien von draußen ein weiterer Mann. Er begrüßte die Anwesenden lässig. »Ich komme gerade vom Telegrafenbüro«, sagte er und warf ein Papier auf den Tisch. »Da.«
    Paquis und die anderen beugten sich über das Blatt, das sich als ein Telegramm in Codeschrift erwies. Zwischen die Zeilen war jedoch bereits der Klartext geschrieben. »Absender und dessen Adresse habe ich bereits abgerissen und vorsichtshalber verbrannt«, erklärte der Bote. Paquis und die anderen beugten sich über das Formular und lasen:
     
    ELAINE MILLS KÖNNTE UNS ERHEBLICHE SCHWIERIGKEITEN MACHEN WENN SIE WEITER NACH IHREM ONKEL FORSCHT STOP SCHLAGE VOR WIR MACHEN IHR WEIS ONKEL WEHMAN HABE SICH BEREITS NACH INDIEN EINGESCHIFFT STOP BRINGT SIE NACH MÖGLICHKEIT
    SOWEIT DASS SIE EBENFALLS NACH INDIEN FÄHRT STOP SCHEUT DABEI KEINE KOSTEN
     
    Der verschlagene Paquis wippte auf den Hacken. »
M’sieu’s
, verlaßt euch da ganz auf Paquis.«
    »Ja? Und was hast du vor?« grollte ein Yankee.
    »
Que c’est beau!
«grinste Paquis. »Ich hab da eine großartige Idee!«
     
    Elaine Mills war wie die anderen Gäste der Pension wieder auf ihr Zimmer gegangen, hatte sich aber nicht wie diese ausgezogen, sondern sich im Gegenteil angekleidet, als ob sie nicht damit rechnete, in dieser Nacht noch zum Schlafen zu kommen. In der Hand hielt sie den Briefbogen einer französischen Privatdetektei und las:
    Wir bedauern, Ihnen mitteilen zu müssen, daß es uns leider nicht gelungen ist, in Brest eine weitere Spur Ihres Onkels Wehman Mills ausfindig zu machen. Aus dem Hotel, in dem er sich ursprünglich eingemietet hatte, ist er, ohne sich abzumelden, verschwunden.
    Sie hatte noch weitere Telegramme und Briefe vor sich auf dem Tisch liegen – alle ähnlichen Inhalts.
    Von der Tür kam leises Klopfen, und der Pensionsbesitzer steckte den rundlichen Kopf zum Türspalt herein. »Ein Monsieur Smith möchte Sie dringend sprechen,
Mademoiselle
    Elaine Mills betrachtete neugierig den Besucher, der sie zu so ungewöhnlicher Stunde zu sprechen wünschte. Er war dick, um nicht zu sagen, fett, trug ein
pincenez
und hatte sich eine Aktentasche unter den Arm geklemmt.
    »Ich habe eine dringende Nachricht von Ihrem Onkel Wehman Mills für Sie«, erklärte er eifrig. »Ich bin sein Anwalt.«
    »Ich wußte gar nicht, daß er einen Anwalt hat«, sagte Elaine überrascht.
    Smith schien sie nicht gehört zu haben. »Ihr Onkel, Wehman Mills, sah sich gezwungen, sofort nach Indien abzureisen und ...«
    »Warum?« verlangte Elaine zu wissen.
    »Das hat er mir im einzelnen nicht erläutert«, erklärte Smith. »Ich habe lediglich den Auftrag, sobald ich telegrafisch dazu angewiesen werde, Ihnen das Geld für die Passage auszuhändigen, damit Sie ihm dorthin nachreisen können. Hier ist das Telegramm, das ich vor zwei Stunden erhielt.«
    Smith entnahm seiner Aktentasche ein Telegrammformular, und die junge Frau las:
     
    DIESES KABEL WIRD DICH DURCH MEINEN ANWALT SMITH ERREICHEN STOP TUT MIR LEID DASS WIR UNS IN BREST VERFEHLT HABEN STOP MUSSTE IN DRINGENDEN GESCHÄFTEN NACH INDIEN STOP SMITH WIRD DIR DAMPFERTICKET UND GELD FÜR SONSTIGE REISESPESEN AUSHÄNDIGEN STOP BITTE KOMM MIR NACHGEREIST
    WEHMAN MILLS
     
    Elaine Mills sah von dem Telegramm auf und sagte: »So etwas ist sonst nicht Onkel Wehmans Art.«
    Smith lächelte. »Es lagen ja auch besondere Umstände vor«, murmelte er und hielt ihr einen braunen Umschlag hin. »Hier sind das Ticket für ein Schiff, das morgen nach Indien in See geht, und die Reisespesen.«
    »Aber mein Paß ist abgelaufen«, sagte Elaine. »Er müßte erst noch verlängert werden.«
    Smith verbeugte sich. »Es ist die Aufgabe eines Anwalts, an alles zu denken.« Er griff in seine Aktentasche und zog einen Paß heraus.
    Elaine schlug ihn auf
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