Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS033 - Die Blutfalken

DS033 - Die Blutfalken

Titel: DS033 - Die Blutfalken
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
Fiesta.
    »Haben Sie alles genau gesehen?«
    »Ich hab einen großen grauen Vogel gesehen, so hab ich mir als Kind immer ein Hexenhuhn vorgestellt, und der Vogel hat sich in Feuer und Rauch verwandelt.«
    »Was immer das ist, ein Hexenhuhn«, sagte Hobo Jones. »Danke. Ich hab schon an meinem Verstand gezweifelt.«
    Der Strohschober hinter ihnen hatte Feuer gefangen, durch die Tür quoll Qualm. Jones lief zurück und zerrte die widerstrebende Fiesta mit sich. Eine der Wände stand in Flammen. Jones entdeckte in einer Ecke einen vollen Wassereimer, kämpfte sich durch die schwarzen Schwaden zu ihm hin und löschte den Brand. Er besah sich die verkohlten Latten.
    »Das Feuer dieses Vogels muß lausig heiß gewesen sein«, meinte Jones. »Andernfalls hätten die Latten nicht so schnell Feuer gefangen.«
    »Haben Sie auch einen Namen?« erkundigte sich Fiesta.
    »Hobo Jones. Ich hab vergessen, mich Ihnen vorzustellen.«
    »Was wir eben erlebt haben, Hobo Jones, können Sie damit was anfangen?«
    »Nein.«
    »Ich auch nicht«, sagte Fiesta. »Was machen wir jetzt?«
    Jones überlegte.
    »Ich will mir den Keller ansehen«, sagte er.
    Sie fanden eine Falltür, von der aus Stufen in einen rechteckigen Raum führten. Der Raum war mit Beton verkleidet. In einer Ecke stand ein Dieselaggregat, daneben ein Kanister Treibstoff. An den Wänden waren Regale mit Konserven.
    »Der Motor erzeugt vermutlich den Strom für den elektrisch geladenen Zaun«, folgerte Fiesta.
    »Vermutlich.« Jones stimmte zu. »Wie sind Sie übrigens durch oder über den Zaun gekommen?«
    »Ich hab zwei Trittleitern zusammengestellt«, erklärte Fiesta. »Damit bin ich über den Zaun geklettert.«
    »Gut«, sagte Jones. »Wenn die Verhältnisse hier so gespenstisch bleiben, werden wir uns vielleicht auf diesem Weg zurückziehen müssen.«
    »Wenn«, sagte Fiesta schwach. »Hoffentlich bleiben sie nicht so gespenstisch! Ich hab jetzt schon mehr als genug davon.«
    »Aber etwas will ich mir noch ansehen«, entschied Jones, »nämlich das Feld mit den klebrigen Gewächsen.«
     
    Das Mädchen folgte Jones zu dem Feld, und wieder hatte er den Eindruck, daß Fiesta nicht mehr wußte als er. Er riß ein paar Streichhölzer an, damit Fiesta die dornenlosen Kakteen betrachten konnte, dann zerteilte er eine der Früchte, und Fiesta untersuchte das pappige Innere.
    Anschließend bahnten sie sich einen Weg durch die graue Finsternis zu der Stelle, an der Fiesta ihre beiden Trittleitern zurückgelassen hatte. Sie stiegen auf der einen hinauf und auf der anderen hinunter.
    »Ich hab gehofft, ein Telefon zu finden«, sagte Jones abwesend. »Auf diese Art könnten wir uns einen weiten Weg ersparen, vor allem, weil ich nicht weiß, in welcher Richtung ich einen Sheriff suchen soll ...«
    »Sie wollen zum Sheriff?« fragte Fiesta.
    »Natürlich!«
    Das Mädchen schien sich über die Mitteilung zu freuen. Sie behandelte Jones mit mehr Herzlichkeit als bisher.
    »Hier gibt’s kein Telefon«, teilte sie mit. »Das weiß ich zufällig.«
    Jones hatte den Verdacht, daß Fiesta eine ganze Menge zufällig wußte. Sie hatte auch den elektrischen Zaun gekannt, sonst hätte sie die Trittleitern nicht mitgebracht.
    »Bin ich Ihr Freund?« fragte er scheinheilig. »Vorläufig haben Sie sich nicht schlecht benommen«, sagte Fiesta, »aber wir müssen erst weitersehen ...«
    »Warum erzählen Sie mir dann nicht alles?«
    »Ich hab es erwogen«, sagte sie.
    »Fein«, sagte er. »Packen Sie aus.«
    »Ich hab es erwogen«, wiederholte sie, »und mich dafür entschieden, lieber den Mund zu halten.«
    Jones war gekränkt.
    »Warum haben Sie so entschieden?« fragte er.
    »Ich bin ein mißtrauischer Mensch«, erklärte Fiesta. »Schließlich kenne ich Sie kaum.«
    »Ich suche einen Sheriff«, sagte Jones. »Er soll uns miteinander bekannt machen.«
    Er nahm sie am Arm und führte sie weg.
    »Ich habe einen Wagen«, sagte Fiesta, »das heißt, es war früher einmal ein Wagen. Ich habe neunzehn Dollar dafür bezahlt. Ich hab dem Besitzer angeboten, ihm für jedes meiner Lebensjahre einen Dollar zu geben, und weil es mein Geburtstag war, hat der Mann nicht lange gefeilscht.«
    »Wo ist der Geburtstagswagen?« fragte Jones.
    Fiesta deutete nach Süden. »Da drüben hinter einem Felsen.«
    Hinter dem Felsen war nicht nur der Wagen, sondern da waren außerdem fünf oder sechs Männer mit Revolvern und bösen Absichten.
     
    Jones war kurz vor dem Felsen stehengeblieben, er hatte etwas gehört,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher