Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS021 - Der grüne Adler

DS021 - Der grüne Adler

Titel: DS021 - Der grüne Adler
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
Sie?«
    »Ich auch nicht.« Ben zog seine Chaps hoch und fuhr sich mit dem Hemdsärmel über den Mund. »Ich gehe ’nen Schluck Wasser holen.«
    Er ging aber nicht zum Trog. Er ging los, um McCain zu suchen. Er hatte McCain gestern abend nirgendwo mehr gesehen, hatte gerade eben aber bemerkt, daß McCain zu einer Gruppe von Cottonwoodbäumen hinübergehinkt und dort verschwunden war. Er fand ihn in einer zwischen zwei Bäumen gespannten Hängematte liegend; sein lahmes Bein baumelte herab.
    »Hallo, McCain, wie geht’s?« sagte Ben.
    »Oh, hallo, Donald«, bemerkte McCain lässig.
    »Mein Name ist nicht Donald«, erklärte Ben müde. »Ich wollte Sie etwas fragen. Sagen Sie, was hat der grüne Adler in dem Geduldspiel zu bedeuten?«
    McCain lächelte andeutungsweise und zeigte dabei seine ungewöhnlich ebenmäßigen Zähne. »Sie haben mir das Ding nie gezeigt«, sagte er. »Was soll das sein – eine Fangfrage, damit ich mich in irgendwas verheddere?«
    So leicht läßt der Kerl sich nicht fangen
, dachte Ben.
    Laut sagte er: »Ich sah nur, wie Sie sich gestern abend auf dem Bergtrail über Panzer beugten. Und ich dachte, wenn Sie später vielleicht auch zu mir ...«
    »Ach so, das meinen Sie«, unterbrach ihn McCain. »Ich machte gestern abend einen Spaziergang. Zufällig kam ich zu dem Bergweg da und sah Albert Panzer auf dem Boden liegen. Ich dachte mir, er sei vielleicht überfallen worden, also sah ich in seinen Taschen nach, ob er ausgeraubt worden war. Aber sein Geld und seine Brieftasche hatte er noch, und da dachte ich, er müsse wohl wegen der dünnen Luft hier oben in den Bergen ohnmächtig geworden sein. Jemand bewußtlos daliegen zu sehen, macht mich immer ganz krank, und so machte ich, daß ich schnell wegkam. Unterwegs mußte ich mich, eben weil ich mich ganz elend fühlte, mehrmals hinsetzen, und als ich dann zur Ranch zurückkam, waren Sie beide schon da. Ich hielt es also für überflüssig, noch etwas zu sagen.«
    »Das ist eine gute Story«, sagte Ben. »Sie erklärt eigentlich alles, was Sie gestern abend getan haben.«
    »Aber Sie glauben mir nicht, eh?« sagte McCain.
    »Nein.«
    »Ich fürchte, Sie werden sich damit zufriedengeben müssen.«
    Ben zog seine Chaps hoch »Wie geht es heute morgen dem Gesicht vom Boß?«
    »D’Orrs Gesicht?«
    »
Yeah
. Er ist gestern nacht gegen eine offene Tür gerannt, sagt er.«
    »Ich habe ihn heute noch nicht gesehen«, entgegnete McCain gänzlich uninteressiert.
    Ben wollte sich zum Gehen wenden, aber dann sagte er: »Einem der Kerle, die mich da überfielen, hab’ ich mit meinen Sporen tüchtig die Visage bearbeitet.«
    Auch das schien McCain nicht zu interessieren.
    »Na, bis später«, sagte Ben. »Passen Sie auf, daß die Höhenluft Sie nicht erwischt.«
    »Keine Angst«, sagte McCain.
    Ben fand D’Orr beim Ranchhaus. Ein langes Heftpflaster zog sich über D’Orrs linke Gesichtshälfte, ein zweites bedeckte seine Nase, und zwei weitere, kürzere Streifen hatte er am Kinn kleben.
    Ben bemerkte: »Ihre Tür muß sich wie eine Wildkatze auf geführt haben.«
    D’Orr war ausgesprochen schlechter Laune. »Kümmern Sie sich gefälligst um Ihren eigenen Dreck, Donald Duck. Vier Gäste suchen schon seit einer Stunde nach Ihnen. Sie sollen sie zu den
Forks
führen.«
    »Mein Name ist nicht ...«
    »Ich weiß, wie Sie heißen«, schnauzte D’Orr. »Aber wenn Sie jetzt nicht sofort ein bißchen mehr Eifer zeigen, nenne ich Sie noch ganz anders!«
    Mühsam beherrschte sich Ben. »Jawohl, Boß.«
    »Die vier alten Jungfern aus Denver wollen mit Ihnen los.«
    »Das hatte ich schon befürchtet.«
    »Hüten Sie sich, über unsere Gäste abfällige Bemerkungen zu machen. Vor allem nicht über gut betuchte Leute wie die vier. Sie bewohnen unsere Hochzeits-Suite.«
    »Das ist auch das einzige, was die vier alten Schachteln je von einer Hochzeits-Suite zu sehen bekommen!« Ben sagte es jedoch bereits im Weggehen, so daß D’Orr ihn nicht mehr hörte. Schließlich wollte er nicht auf der Stelle entlassen werden.
    Wie es sich herausstellte, waren die vier Jungfern kühn wie Amazonen bereits auf eigene Faust losgeprescht. Es war fast Mittag, als er sie einholte, und sie hatten so viele Fragen auf Lager wie ein Quizmaster im Fernsehen. Ben entzündete ein Feuer, über dem sie den Lunch warm machen konnten. Dann verließ er die Frauen unter dem Vorwand, nach weiteren Ästen für das Feuer suchen zu müssen. In Wirklichkeit wollte er ihren Fragen ein Weilchen entgehen,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher