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DS017 - Im Tal des Roten Todes

DS017 - Im Tal des Roten Todes

Titel: DS017 - Im Tal des Roten Todes
Autoren: Kenneth Robeson
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sah er die drei Teilhaber der Baufirma herbeieilen. Sie wirkten aufgeregt, fuchtelten mit den Armen, schrien den Arbeitern Anweisungen zu.
    Falls sie noch um etwas anderes besorgt waren als das Schicksal ihres Staudamms, ließen sie es sich jedenfalls nicht anmerken.
    Wasser, gurgelnd und schaumbedeckt, begann bereits an der Staudammmauer hochzusteigen. Man konnte buchstäblich mit den Augen verfolgen, wie es Fuß um Fuß weiter emporleckte.
    »Wenn er nur ja nicht nachgibt!« jammerte Raff. »Der Beton ist noch entsetzlich grün!«
    »Nur gut, daß Sie schnelltrocknenden Zement verwendet haben!« erklärte Renny. »Das rettet ihn vielleicht. Bis zum Morgen wird sich aber allerhand Wasser angestaut haben!«
     
    Renny erwies sich als ausgezeichneter Prophet. Das Wasser stieg weiter, fast einen Zoll pro Minute, dann langsamer, obwohl über dem Stauseegrund immer noch das Unwetter tobte, aber dort, flußaufwärts, zog es jetzt langsam über die
mesas
ab.
    »Der Staudamm wird halten !« entschied auch Doc Savage schließlich.
    Es war inzwischen weit nach Mitternacht. Seine Männer, die nicht wie er mit nur vier Stunden Schlaf auskommen konnten, waren hundemüde. Bis auf Johnny. Dem skelettdürren Geologen schien das alles nichts auszumachen. Einmal hatte er sich vier Tage, ohne eine Minute zu schlafen, mit nur ganz wenig Wasser fünfzig Meilen weit durch die Sahara geschleppt. Woher er, der nur aus Haut und Knochen zu bestehen schien, seine Energien hernahm, war den Freunden seit jeher ein Rätsel.
    So schleppten sich denn alle zum Umfallen müde zu dem Wellblechschuppen zurück, der ihnen als Quartier diente. Nur Doc und Johnny blieben zurück.
     
    Buttons Zortell und Jud, von dem Wolkenbruch bis auf die Haut durchnäßt, sahen sie von dem Mesquitedickicht aus die Wellblechhütte betreten. Sie streckten die Köpfe zusammen, um sich flüsternd unterhalten zu können.
    »Jetzt bekommst du deine Chance!« raunte Jud.
    »Deine Chance, meinst du wohl«, brummte Buttons.
    »Verdammt!« schnarrte Jud. »Wieso soll ich immer den riskanteren Teil übernehmen?«
    »Dann werden wir darum losen.«
    Buttons steckte die Hand in die Tasche, brachte sie als fest geschlossene Faust wieder heraus und streckte sie Jud hin.
    »Wie viele Münzen hab’ ich in der Hand – ein oder zwei?« fragte er. »Wenn du falsch rätst, mußt du es machen.«
    Jud grinste verschlagen. Er hatte es leise klicken hören und war sich daher sicher, daß Buttons zwei Münzen in der Faust hielt. »Zwei!« sagte er.
    Jetzt war Buttons mit dem Grinsen an der Reihe. Er hielt nur eine Münze in der Hand; er hatte sie gegen seinen Ring klicken lassen.
    Grollend, daß er auf so billige Art hereingelegt worden war, machte sich Jud daran, ein Stück näher an die Wellblechbaracke heranzukriechen, die Docs Gruppe als Quartier diente. Doch dann verharrte er, kehrte rasch wieder in den Schutz des Mesquitedickichts zurück.
    »Verdammt, da kommt ein Laster.«
     
    Der Lastwagen kam den vom Regen aufgeweichten Weg zu Docs Quartier entlanggerumpelt; seine Räder malten durch den Schlamm. Er hatte einen kastenartigen Aufbau wie ein Möbelwagen. Er hielt und setzte rückwärts an die Tür der Wellblechhütte.
    Mehrere Kisten wurden abgeladen.
    »Die hat sich Savage bestimmt per Bahn von New York kommen lassen«, murmelte Jud.
    »Na, er wird sie nicht mehr brauchen«, knirschte Buttons.
    Der Lastwagen fuhr wieder davon.
    Der Mond kam überraschend aus den Wolken. Er strahlte so hell, daß es aussah, als habe der Regen ihn blankgewaschen. In seinem Schein wirkte der davonfahrende Lastwagen wie ein Spielzeug, wie ein Schuhkarton auf Rädern.
    Aus der rostigen Wellblechhütte war Doc Savages Stimme zu hören. Die Stimmen seiner Männer antworteten.
    Buttons Zortell und Jud konnten die Worte nicht verstehen, aber sie vermochten zu unterscheiden, wie viele verschiedene Stimmen da sprachen.
    »Sechs sind es«, gluckste Buttons. »Sie sind also alle da drin.«
    Die Stimmen hörten zu sprechen auf. In der Wellblechbaracke ging das Licht aus.
    »Da der Mond jetzt ’raus ist«, flüsterte Jud, – braucht keiner von uns näher ’ranzukriechen, um das Faß mit der Funzel anzuleuchten. Wir können es auch so sehen.«
    Buttons zeigte sich damit einverstanden. Beim Losen mit der Münze war es darum gegangen, wer das Herankriechen übernehmen sollte. Das war jetzt überflüssig geworden.
    Beide Männer wickelten vorsichtig das Öltuch von den Verschlüssen ihrer Gewehre, die sie auf diese
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