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DS014 - Oase der Verlorenen

DS014 - Oase der Verlorenen

Titel: DS014 - Oase der Verlorenen
Autoren: Kenneth Robeson
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hereinkommen und die Fesseln nachsehen.«
    Nach diesen ermahnenden Worten tauchte er im Dunkel unter und ertastete sich seinen Weg zwischen den überall am Boden liegenden Sklaven hindurch, stieg behutsam über sie hinweg.
    Er fand auch sofort die Stelle, an der er in der vergangenen Nacht bei seinem Erkundungsvorstoß innerhalb der Einpfählung das Päckchen vergraben hatte.
    Draußen ließ ein Wächter seine Taschenlampe aufblitzen. Offenbar machte er seine Runde und wollte sich vergewissern, ob die Käfige der Vampirfledermäuse fest geschlossen waren.
    Aber dann kam er plötzlich herüber und leuchtete mit seiner Taschenlampe auch zwischen die handbreit auseinanderstehenden Pfosten der Einpfählung, vielleicht nur aus Neugier, um sich den Bronzeriesen anzusehen, der seinen Leuten schon soviel Ärger gemacht hatte.
    Doc Savage hielt den Atem und glaubte schon, sie seien entdeckt.
    Zum Glück waren seine fünf Freunde geistesgegenwärtig genug, sich so um den Pflock zu drängen, daß von außerhalb der Einpfählung, auch wenn man mit der Taschenlampe hinleuchtete, unmöglich zu erkennen war, ob Doc Savage mitten unter ihnen stand oder nicht.
    Der Wächter ließ ein enttäuschtes Knurren hören und setzte seinen Rundgang fort.
    Doc Savage tappte weiter. Ohne feste Absicht, nur für den Eventualfall, hatte er das Päckchen in der letzten Nacht innerhalb der Einpfählung vergraben. Es enthielt einen Vorrat von Spezialchemikalien, die ihnen helfen konnten, die Freiheit wiederzuerlangen. Ohne das Päckchen hätte es in der Tat böse für sie ausgesehen.
    Doc Savage fand die Stelle auch. Er begann mit den Händen zu scharren, wühlte immer weiter – und fand nichts als lockeren Sand.
    Das Päckchen war verschwunden.
    Mehrere Minuten lang kauerte Doc Savage in der undurchdringlichen afrikanischen Nacht und überlegte fieberhafter, als er es wohl jemals zuvor getan hatte.
    Die Tatsache, daß der Sand über der Stelle wieder sorgsam geglättet worden war, ließ ihn zu dem einzig möglichen Schluß kommen. Es war keiner von Yuttals Männern gewesen, der das Päckchen gefunden und entfernt hatte. Die Burschen hätten sich kaum die Mühe gemacht, das Loch hinterher wieder aufzufüllen. Es mußte vielmehr einer der Sklaven gewesen sein, der ihn beim Vergraben beobachtet hatte.
    Doc Savage schlüpfte zum nächstliegenden Schläfer und rüttelte ihn vorsichtig wach. »Wart ihr auch letzte Nacht hier an diesen Pflock gekettet?« raunte er ihm zu, als er ihn endlich wach hatte.
    »Nein«, flüsterte der Mann zurück. »Wir werden jede Nacht woanders angekettet, wie es gerade kommt.«
    »Und wer war letzte Nacht an diesem Pflock hier?«
    Der Mann mußte erst einen Augenblick überlegen. »Ich glaube, die Gruppe, die diese Nacht gleich vorn neben dem Tor schläft.«
    »Danke!« flüsterte Doc Savage zurück. »Bleiben Sie lieber gleich wach. In Kürze geht hier sowieso ein großer Spektakel los.«
    Er kroch auf allen vieren zur Gruppe vorn am Tor, mußte die Männer einzeln wecken und ihnen zuraunen: »Hat einer von euch letzte Nacht auf der anderen Seite drüben ein Päckchen ausgegraben?«
    Wie es in solchen Fällen meist ist, war es genau der letzte Mann, der mit der Eröffnung herausplatzte: »Das war ich. Ich konnte im Dunkeln nicht erkennen, ob uns da jemand irgendwas zuschanzen wollte.«
    »Was haben Sie mit dem Päckchen gemacht?«
    »Ich hab’s an anderer Stelle vergraben – direkt neben dem Pflock, an den wir letzte Nacht gekettet waren«, flüsterte der Mann zurück. »Ich hab auch reingeschaut, aber da war nur irgendwelches Zeugs in Plastikflaschen drin.«
    »Haben Sie den Inhalt etwa auslaufen lassen?«
    »Oh nein.«
    Fünf Minuten später hatte Doc Savage sein Päckchen wieder.
     
    Die nadelscharf zulaufenden Spitzen der Einzäunungspfähle waren dazu gedacht, einen Durchschnittsmann am Überklettern zu hindern. Doc Savage gehörte nicht in diese Kategorie.
    Ein kurzes Ducken, ein Abschnellen, und er hatte die Pfosten dort gefaßt, wo sie noch nicht nadelscharf waren. Ein Schwung aus der Hüfte heraus, und er landete mit artistischer Gewandtheit, ohne ein Geräusch zu verursachen, auf dem Boden außerhalb der Einpfählung.
    Geduckt schlich er weiter, und sein feiner Geruchssinn verriet ihm, in welcher Richtung die Vampirfledermäuse zu finden waren. Nun lag eine heikle Aufgabe vor ihm. In einer der Plastikflaschen hatte er ganz gewöhnliches Chloroform. Damit hatte er die Fledermäuse für eine genau begrenzte Zeit
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