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DS006 - Insel der Sklaven

DS006 - Insel der Sklaven

Titel: DS006 - Insel der Sklaven
Autoren: Kenneth Robeson
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zu durchzittern. Er war überall. Es war, als ob die tiefsten Gesteinsschichten der Erde sich aus ihrer Gefangenschaft befreien und an die Oberfläche dringen wollten.
    »Was ist das?« fragte Pat überrascht.
    »Der Vulkan«, sagte Doc.
    »Das Exordium der Termination«, erläuterte Johnny.
    »Ja, ja, ich weiß«, stieß Pat aufgeregt hervor. »Der Anfang vom Ende. Aber …«
    »Wir müssen alles liegen- und stehenlassen«, sagte Doc. »Und dann müssen wir die armen Teufel in den Gruben befreien.«
    Doc ging voran, und seine Freunde folgten ihm mit Ramadanow in ihrer Mitte. Sie hasteten durch den Dschungel, durch die zerklüftete Lava, und bald waren sie nahe an den Vulkankegel herangekommen. Der Krater war in gespenstisches Licht getaucht, und der Rauch ringelte sich in einer engen Spirale empor, sammelte sich hoch oben in einer pilzförmigen Wolke und verstreute den Ruß über die ganze Insel.
    »Jetzt dauert es nicht mehr lange«, schrie Ham.
    Doc verlangsamte seine Riesenschritte, bis er auf gleicher Höhe mit Pat war. In einem unbemerkten Augenblick steckte er ihr den juwelenbesetzten Kompaß zu.
    »Verwahr’ ihn gut!«
    »Was wird denn passieren?« fragte Pat erregt.
    Doc erwiderte nichts. Denn vorn zuckten aus der düsteren fliegenden Asche rote Mündungsblitze hervor, wie winzige ausbrechende Vulkane.
    »Nieder!« rief Doc, und schon pfiffen Kugeln über ihre Köpfe hinweg.
    »Bruder Boris!« schrie Monk.
    Das Vulkangestein war von unzähligen Spalten durchzogen. Nachdem Doc und seine Freunde sichere Deckung bezogen hatten, erwiderten sie das Feuer, um den Feind auf Distanz zu halten. Noch gefährlicher als die Kugeln waren die unzähligen messerscharfen Splitter, die die Schüsse aus dem Vulkangestein hieben und die Doc und seine Freunde wie Nadeln umschwirrten.
    Doc schärfte seinen Freunden ein, sich auf keinen Fall leichtsinnig dem Kugelregen auszusetzen. Dann ließ er den Gefangenen bei Monk, Ham und Pat zurück und nahm die beiden anderen mit, um mit ihnen den Feind von der Flanke her anzugreifen.
    In den Spalten des Lavagesteins und in den toten Gaskratern fanden sie gute Deckungsmöglichkeiten, um sich von der Seite her an den Feind heranzuarbeiten. Einmal wurden sie gesehen, und ein Kugelhagel prasselte auf sie herab.
    Eine der Kugeln entwurzelte eine Fackeldistel, die gegen Rennys Schulter prallte. Das bedeutete, daß Renny einige Wochen lang dazu brauchen würde, die Dornen aus seiner Schulter zu entfernen.
    Doc ließ seine beiden Freunde zurück und verschwand in der Dunkelheit. Die Vulkanasche sank immer geballter herab, und der Krater auf dem Vulkankegel war nun in ständiges rosa schimmerndes Licht getaucht. Und wieder rollte der dumpfe, unterirdische Donner heran.
    Dann kam ein dröhnender Krach, dessen vielfaches Echo wie eine Dynamitexplosion durch die Lavacanyons hallte.
    »Docs Taschengranaten!« schrie Renny.
    Verwirrte Schreie mischten sich mit den verhallenden Echos, und Boris Ramadanows Männer begannen wild drauflos zu feuern. Doch bald erstarb der Lärm, und es blieben nur die schwarz dahingleitende Asche und der feurig leuchtende Krater.
    Doc kehrte zu seinen Freunden zurück.
    »Nun, war dein kleiner Ausflug erfolgreich?« fragte Johnny.
    Doc nickte.
    »Sie fliehen.«
    »Das sollten wir am besten auch tun«, murmelte Renny. »Wenn ihr mich fragt, dann wird dieser Berggipfel dort drüben bald in die Luft fliegen.«
    »Es wird mit jeder Minute bedrohlicher«, sagte Doc. »Gehen wir zu den anderen.«
    Aber die anderen liegen ihnen bereits entgegen. Zumindest teilweise.
    »Doc!« schrien Monk und Ham gleichzeitig, als sie aus dem Dunkel tauchten.
    »Hier!« rief der Bronzemann scharf.
    »Der Graf ist weg!« brüllte Ham.
    »Mit Pat!« schrie Monk.
    »Er hat seine Fesseln mit einem Gesteinssplitter durchgeschnitten, glaube ich«, berichtete Ham keuchend. »Und dann hat er sich Pat geschnappt.«
    »Wir konnten nicht auf ihn schießen, weil er sie als Schild benutzte«, fügte Monk wütend hinzu.
    »Und in dieser Staubluft verloren wir ihn in Sekundenschnelle aus den Augen«, schloß Ham. »Wir versuchten ihm zu folgen, aber vergeblich.«
    »Lauft zu den Gruben«, befahl Doc. »Ich werde mich um Pat kümmern.«
    Rasch entfernte sich der Bronzemann. Mit wenigen langen Schritten war er aus der Sicht der Männer verschwunden.
    Während Docs Freunde zu den Waben-Gruben stürmten, klang erneut der unterirdische Donner auf. Der rötliche Schein, der den Vulkankrater umfloß, breitete sich
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