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DS002 - Drei schwarze Schlüssel

DS002 - Drei schwarze Schlüssel

Titel: DS002 - Drei schwarze Schlüssel
Autoren: Kenneth Robeson
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Überfallwagens. Das Heulen übertönte das Quietschen des Fensters, das Doc öffnete. Immer noch mit den schweren Waffen belastet, schwang Doc sich hinaus und gelangte auf das Dach. Sofort knirschten die Dachziegel unter seinen Schritten.
    »He, was sind das für Laute auf dem Dach?« rief einer der Uniformierten. »Der Kerl will sich wohl verdrücken?«
    Doc lief weiter und sprang, als der Abgrund am Rand des Daches unter ihm gähnte. Mitten im Sprung klemmte er sich das Waffenbündel zwischen die Beine, um die Arme frei zu haben, wenn er die Baumgruppe erreichte, die sein Ziel war. Sekundenbruchteile später peitschten Zweige sein Gesicht, dann klammerte er sich mit muskulösen Armen an einen schenkeldicken Ast.
    Unter ihm erklangen befehlende Stimmen, aber kein Schuß fiel. Doc ließ das Waffenbündel fallen. Es schlug hart neben einem der Polizisten zu Boden.
    »Behaltet das Haus – das Dach im Auge!« rief eine Stimme. »Er hat die Gewehre ‘runtergeworfen, um unsere Aufmerksamkeit abzulenken!«
    Genau diesen Eindruck wollte Doc erwecken. Alle Scheinwerfer und alle Aufmerksamkeit waren auf das Dach gerichtet. Daß niemand zu sehen war, verblüffte die Uniformierten.
    Mit heulender Sirene stoppte der Streifenwagen und spie weitere Uniformierte aus. Die neuangekommenen Beamten verstanden ihr Geschäft und hielten sich nicht mit Vorreden auf. Sie zerschlugen einige Fensterscheiben, schleuderten Tränengasbomben ins Haus, stülpten sich Gasmasken über und traten zum Sturmangriff an.
    In dem wilden Lärm, der um das Haus herrschte, schwang sich Doc unbemerkt von Ast zu Ast, von Baum zu Baum. Schließlich ließ er sich herabgleiten und tauchte im Nebel unter.
     
     

6.
     
    Sen Gats Haus in Shoreditch lag im Dunkeln. In Anbetracht der späten Stunde war die Straße leer von Orientalen. Nur an der Ecke – einen Block weit entfernt – harrte ein schlitzäugiger Mann aus und wartete auf Kunden für seinen Bauchladen, der Nüsse und Süßigkeiten enthielt.
    Scharfe Augen unter der Krempe des abgetragenen Hutes waren auf die Tür von Sen Gats Haus gerichtet. Ein Taxi hielt, und drei Männer entstiegen ihm.
    Johnny, Renny und Monk marschierten geräuschvoll die Stufen zu Sen Gats Haus hinauf und betraten es. Sie hatten die Hände in den Taschen behalten, um sich bei Gefahr schnellstens der Miniaturmaschinenpistolen bedienen zu können, die eine Erfindung Docs waren. Diese Maschinenpistolen waren speziell für Geschosse geeignet, die jeden Gegner sofort durch tiefe Bewußtlosigkeit außer Gefecht setzen.
    Ham und Long Tom umrundeten das Haus und strebten dem Hinterausgang zu. Keiner der fünf Freunde Docs hatte dem schlitzäugigen Straßenverkäufer an der Ecke besondere Beachtung geschenkt. Der Händler raffte in diesem Augenblick seinen Bauchladen an sich und schlurfte eilig davon.
    »Was sagte Doc, wo sich Sen Gat und seine Leute befinden?« fragte Renny, der berühmte Ingenieur mit den riesigen Fäusten.
    »Er sprach nicht davon«, stellte Monk fest und brachte eine Taschenlampe zum Vorschein. »Er schien es mächtig eilig zu haben.«
    Sie begannen die Durchsuchung des Hauses und gelangten bald an die fensterlose Kammer, in der Doc Sen Gat und seine Helfer gefesselt zurückgelassen hatte. Von den Männern war nichts mehr zu sehen. Die einzige Spur, die sie hinterlassen hatten, bestand aus den Fesseln, die am Boden lagen.
    »Zerschnitten«, stellte Monk nach kurzer Untersuchung fest.
    »Dann ist uns jemand zuvorgekommen«, sagte Renny.
    Ham hatte mit Long Tom das Haus von der Rückseite betreten. Sobald Ham und Monk einander gegenüberstanden, hoben sich ihre Brauen.
    »Du solltest das verrückte Schwein nicht überall mit dir herumschleppen«, sagte Ham mißbilligend.
    »Warum nicht?« entgegnete Monk. »Es hat uns schon mehr als einmal gute Dienste erwiesen.«
    »Hört auf, euch zu streiten«, fuhr Renny die beiden an. »Die Sache gefällt mir nicht. Sehen wir zu, schnell mit der Durchsuchung fertigzuwerden.«
    Sie teilten sich und gingen an die Arbeit. Mancher erfahrene Scotland-Yard-Beamte hätte sie um ihre Gründlichkeit und Schnelligkeit beneidet. Kaum eine Viertelstunde war vergangen, als sie wieder zusammentrafen.
    »Aus Papieren im Schreibtisch geht hervor, daß Sen Gat Importeur ist«, berichtete Long Tom, das Elektronengenie der Gruppe.
    »Er bezieht seine Waren in erster Linie aus Indochina.«
    »Nach der Anzahl der Schlafgelegenheiten zu urteilen, ist das Haus stets voll belegt«, fügte Renny
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