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Drowning - Tödliches Element (German Edition)

Drowning - Tödliches Element (German Edition)

Titel: Drowning - Tödliches Element (German Edition)
Autoren: Rachel Ward
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Moment in dem Handtuch zu vergraben, mich wieder zu fangen.
    »Das sind Sachen von meinem Dad, aber egal, besser als nichts …«
    Ich tauche in ein gelbes Polo-Shirt und ziehe einen dicken Fleece-Pullover drüber. Meine Shorts tropfen noch immer.  
    »Den Rest kannst du im Badezimmer anziehen«, sagt sie. »Ich hab eine Jeans für dich gefunden. Wegen der Unterhose war ich nicht sicher …«
    Ich ziehe die Jeans vom Bett.
    »Gut«, sage ich. »Ich glaube, eine Unterhose von deinem Dad anzuziehen, wäre mir ehrlich nicht recht, nicht mal, wenn mein Leben davon abhinge.«
    Ihr Gesicht entspannt sich zu einem Lächeln, dann grinst sie.
    »Ich weiß. Igitt.«
    Im Badezimmer reiße ich mir schnell die Shorts runter, trockne mich ab und ziehe die Jeans an. Die Hose ist viel zu groß, aber immerhin. Mir wird schon wärmer und auf einmal spüre ich meinen schmerzenden Körper. Ich schlurfe aus dem Bad und schaue übers Geländer. Das Wasser reicht inzwischen bereits die halbe Treppe hoch und leckt an der Tapete. Ich starre fast eine Minute hinab und versuche zu erkennen, ob es weiter steigt, aber es bewegt sich zu stark, um das festzustellen.
    Wird schon werden. Wir müssen es einfach nur aussitzen. Ist ein bisschen wie auf einer einsamen Insel und ich kann mir niemanden vorstellen, mit dem ich dort lieber wäre, als Neisha.
    Ich will gerade den Flur zurücktapsen und schaue hoch. Da kommt sie mir plötzlich entgegen.
    »Ich hab mich schon gefragt, wo du bleibst«, sagt sie. »O Gott, du siehst so … so komisch aus … in den Sachen von meinem Dad, meine ich. Echt kein toller Anblick. Aber wenigstens bist du jetzt wieder trocken, hoffe ich.«
    Sie legt ihre Hände um meine Hüfte. Ich mache das Gleiche bei ihr. Wir zögern, einen Moment lang verlegen, dann schlingt sie den Arm um meinen Körper, zieht mich zu sich heran und drückt mich ganz fest.
    Ich küsse sie auf die Wange, es ist kaum mehr als eine flüchtige Berührung, aber dann dreht sie das Gesicht und unsere Münder treffen sich. Wir küssen uns leise und zärtlich. Unter uns ruckelt der Flurtisch gegen die Wand.
    Wir lösen uns voneinander. Ich halte ihr Gesicht in meinen Händen.
    »Neisha«, sage ich. »Es tut mir so, so leid. Alles.«
    »Schon gut«, sagt sie. »Du musst dich nicht entschuldigen.«
    »Doch, muss ich. Es ist wichtig. Es tut mir alles leid, was ich getan habe. Ich hab furchtbar schreckliche Dinge getan.«
    »Lass gut sein«, antwortet sie und legt mir den Finger auf die Lippen. »Psst, ich weiß.«
    Ich öffne die Lippen und das Ende ihres Fingers beugt sich in meinen Mund. Ich küsse es, dann nehme ich ihre beiden Hände und halte sie zwischen uns.
    »Ich will es aber sagen. Wenn ich es nicht sage, ist es nicht wirklich. Weder jetzt noch später. Ich muss die Worte aussprechen und du musst sie hören. Gott, ich bin so scheiße in diesen Dingen. Ich wünschte, ich könnte dir sagen, was ich wirklich fühle.«
    »Du bist überhaupt nicht scheiße. Red weiter.«
    Sie schaut jetzt ganz ernsthaft. Sie hört mir genau zu und ihr Gesicht hat etwas so Vertrauensvolles an sich, trotz allem, was wir durchgemacht haben.
    »Ich kann nicht alles, was ich getan hab, aus der Welt schaffen«, sage ich. »Aber vielleicht kann ich in Zukunft Dinge besser machen. Ich hab etwas so Schreckliches getan, dass du mich eigentlich hassen müsstest, und ich weiß, dass du es auch eine Zeit lang getan hast. Ich will alles tun, um wiedergutzumachen, was ich dir angetan habe. Ich will den Rest meines Lebens versuchen, dich das, was geschehen ist, vergessen zu lassen,will alles dafür tun, dass du mir vergeben kannst.«
    »Den Rest deines Lebens?«, fragt sie. »Soll das ein Heiratsantrag sein, weil … das ist jetzt wirklich ein bisschen übertrieben …«
    In ihren Mundwinkeln ist der Hauch eines Lächelns zu erkennen und ich habe das Gefühl, mich um Kopf und Kragen zu reden und alles kaputt zu machen. Die Situation, der Moment gleitet mir aus den Händen. Ich schaue zur Decke.
    »Gott, ich kann das einfach nicht gut. Ich hab dir ja gesagt, ich bin scheiße in so was.«
    »Nein, bist du nicht. Tut mir leid. Ich hör dir zu.« Sie streichelt mein Gesicht.
    »Ich will dir keinen Heiratsantrag machen, aber ich liebe dich, Neisha. Das ist alles. Ich liebe dich.«
    Ich will, dass sie es auch sagt, jetzt sofort, dass sie gar nicht drüber nachdenken muss.
    Aber sie sagt es nicht.
    Mein Herz sackt mir in die Hose. Ich schäme mich, bin verlegen wegen dem, was ich gesagt
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