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Drei Tage voller Leidenschaft

Drei Tage voller Leidenschaft

Titel: Drei Tage voller Leidenschaft
Autoren: Susan Johnson
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größere Schachtel aus und stieß einen Ruf des Erstaunens aus, als sie das prächtige Zobelcape sah, das sorgsam in Seidenpapier gehüllt war. Nikki lag zurückgelehnt in seinem Sessel und sah ihr amüsiert zu.
    »Probier es an«, befahl er leise, und sofort verschwand Alisas aufgeflackertes Glück durch diesen Kommandoton wieder, egal, wie leise er die Worte gesprochen hatte. »Ich will, daß meine Frau anständig angezogen ist«, fügte er hinzu.
    Das ist alles, was er will, dachte sie wütend und erinnerte sich an den peinlichen Rückzug gestern abend von ihrer eigenen Gesellschaft.
    Sie warf sich das Cape um die Schultern und drehte sich mürrisch herum. Der kostbare Pelz raschelte bei der Bewegung.
    Nikki lächelte. Er hatte sie schmollend lieber als so grübelnd wie in der letzten Zeit. »Mach die andere Schachtel auf«, forderte er sie auf.
    Alisa riß heftig an der Verpackung und zog eine kurze, enge Hermelinjacke mit Perlbesatz hervor.
    »Die kann ich nicht tragen«, meinte sie mit boshaftem Entzücken, weil sie dieses Geschenk ablehnen konnte. »Sie ist zu eng. Die wird mir nie passen, solange ich schwanger bin.«
    »Verzeih, das war das ungeübte Auge eines Mannes. Wie jammerschade. Vielleicht kannst du sie für Katelina aufheben, wenn sie älter ist, denn im nächsten Winter wird sie dir ebenfalls nicht passen.«
    »Ganz sicherlich«, schnappte Alisa. »Soviel habe ich gar nicht zugenommen. Nächsten Winter habe ich ganz bestimmt meine alte Figur zurück.«
    »Wie schade, daß ich Sie hier enttäuschen muß, Madame, aber mein Vater ist wild entschlossen, mehr Erben zu haben. Ich beabsichtige, meine Pflichten genau einzuhalten und dich ständig schwanger zu halten. Wenn er Erben will, soll er welche haben.«
    »Du wirst mich doch nicht etwa als Zuchtstute benutzen!« schrie Alisa entsetzt.
    »Ich gestehe dir nach der Geburt dieses Kindes zwei Monate Ruhepause zu«, warnte er. »Dann werde ich dich wieder neu begatten.«
    »Der einzige Teil, für den du zweifelsohne gut geeignet bist«, meinte Alisa steif.
    »Ohne Zweifel«, stimmte Nikki gleichmütig zu. »Und das ist außerdem ein erfreulicher Teil, besonders bei deinem weichen, verlockenden Körper. Ah …«, seufzte er nun, und ein Lächeln spielte über sein markantes Gesicht, »ich freue mich schon auf meine Pflichten als Deckhengst der Kuzans und beabsichtige, meiner Funktion fleißig nachzukommen, wenn du deinen Teil dazu beiträgst. Madame, die kleinen Kuzans werden mit schönster Regelmäßigkeit auf die Welt kommen.«
    In dieser boshaften, schneidenden Atmosphäre setzten der junge Prinz und seine Frau ihre Ehe fort. Als die Wochen vergingen, wurde Alisa immer schwerfälliger. Sie gab die meisten gesellschaftlichen Verpflichtungen auf und blieb zu Hause bei Katelina. Aleksej leistete ihr ab und zu Gesellschaft. Nikki setzte sein sorgloses Junggesellenleben fort, war freundlich zu Katelina, aber gleichgültig zu seiner Frau, die nun hochschwanger war.
    Prinz Michail wurde wie üblich von einer ganzen Schar Informanten über sämtliche Bewegungen seines Sohnes auf dem laufenden gehalten. Man teilte ihm mit, daß Nikki lebte, als gäbe es nichts außer dem gegenwärtigen Augenblick auf der Welt. Er vertrank oder verschlief die meisten Tages-und Nachtstunden, während er und seine Frau sich ab und zu bloß einmal zunickten. Prinz Michail fragte sich, wie lange es her war, daß Nikki einmal nüchtern gewesen war. Der alte Herr betrachtete die Lage mit immer tieferer Sorge und Kummer. Da er sich der Reaktion seines Sohns nicht sicher war, hieß er Kaisa-Leena einen Brief schreiben und anfragen, ob sie zu Weihnachten willkommen seien. Er bekam ein höfliches, aber eindeutiges Nein als Antwort und die Erklärung, daß Alisas angegriffene Gesundheit Gäste zur Zeit unmöglich mache, denn die Geburt stünde unmittelbar bevor.
    Prinz Michail war nun so besorgt, daß er beschloß, bis nach der Geburt des Kindes zu warten, und wenn die Ehe sich nicht besserte und Alisa wirklich unglücklich war, würde er ihr anbieten, ihr bei einer Scheidung behilflich zu sein. Die Prozedur würde aufgrund seiner Freundschaft mit dem Kaiser einfach sein. Er wollte Alisas Unglück und Leid nicht auf dem Gewissen haben. Dummerweise hatte er auf eine Versöhnung zwischen den beiden gehofft, aber Nikki weigerte sich hartnäckig, sein ausschweifendes Leben aufzugeben. Er würde die Entscheidung Alisa überlassen. Was immer sie wollte, würde er unterstützen.
    Nikki, Alisa und
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