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Drei ohne Punkt und Komma - Mathilda, Mathilda! ; [2]

Drei ohne Punkt und Komma - Mathilda, Mathilda! ; [2]

Titel: Drei ohne Punkt und Komma - Mathilda, Mathilda! ; [2]
Autoren: Random House
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Wenn das neue Jahr begonnen hat?«, fragte sie, so als ob sie mit einem Kleinkind reden würde. Sie stützte ihr Kinn in die Hand und grinste mich an. Ganz unverschämt! Da erst ging mir ein Licht auf. Man küsste sich an Silvester, wenn man sich ein frohes neues Jahr wünschte. Oje, ob Mats daran auch schon gedacht hatte? Auf einmal kribbelte die Unruhe in mir, nicht wie vor einer Mathearbeit, eher wie am Abend vor dem Geburtstag. Aber das ging niemanden was an, auch meine abf nicht. Ich rollte mich gegen Hannahs aufgestützten Arm, dass ihre Hand wegrutschte und sie mit dem Gesicht im Kissen landete. Entschieden sagte ich: »Also im Gegensatz zu dir kann ich diese ganze Aufregung um die Küsserei echt nicht verstehen. So toll ist das ja nun wirklich nicht.«
    Hannah tauchte langsam grinsend aus dem Kissen auf. »Na, dann warte mal den nächsten Kuss ab, Mathilda! Küsst dich der Richtige, kannst du davon nie genug kriegen. Wie wäre ein Versuch mit Mats?«
    »Mats«, sagte ich nicht besonders intelligent, während ich sofort ganz viele Bilder von ihm vor Augen hatte. Wie er mit seinem dicken Gipsarm aus dem Krankenhaus gekommen war, wie sehr es ihn nervte, dass er nicht trainieren konnte und wie er gestrahlt hatte, als ich über Silvester mit in die Berghütte mitfahren durfte. »Ach was, Mats ist mein bester Freund!«, sagte ich leise.
    Hannah stöhnte. »Bla, bla, bester Freund! Und warum ist er durch die Scheune gehangelt?«
    »Er wollte eines von den Mädchen beeindrucken. Diese Saskia kommt jetzt oft.« Etwas gab mir einen Stich.
    »Und was, wenn er ein ganz anderes Mädchen beeindrucken wollte?«
    Auf einmal schlug mein Herz ganz schnell. Genau das hatte ich mich seit dem Tag im Krankenhaus schon ziemlich oft gefragt.
    »Ich weiß es nicht, Hannah«, flüsterte ich und meine Stimme klang rau. »Wirklich nicht!« Und das war die Wahrheit.
    »Hm«, machte Hannah und löschte das Licht. Ich dachte schon, sie wäre eingeschlafen, aber dann fügte sie glucksend hinzu. »Noch nicht!«
    Ich lag noch wach, blickte auf die gegenüberliegenden Häuser in meinem alten Viertel, wo es durch die vielen Lichter nie wirklich dunkel ist, und meine Gedanken wanderten zurück in ein winziges Dorf. Einen Moment wünschte ich, ich könnte die Zeit anhalten, damit alles so bleiben sollte, wie es war. Aber das wäre wirklich schade, wegen der Berghütte im Schnee – und ja, okay, zugegeben, wegen Silvester!

Und so geht es in Band 3 weiter:

    D er Zug nach Köln stand schon im Schneeregen auf dem Gleis. Ich rannte, so schnell ich nur konnte. Von der Bushaltestelle zum Bahnhof, die Treppen der Unterführung hinunter, auf der anderen Seite wieder hinauf und zum Bahngleis. Unbedingt musste ich diesen Zug erwischen, unbedingt. Ich japste nach Luft. Meine Sporttasche schlug hart gegen meine Seite. Darin steckte alles, was ich auf die Schnelle mitnehmen konnte: mein Handy, meine liebsten Fotos, meine Geldbörse und ein paar Anziehsachen. Der Schaffner pfiff, die Zugtüren schlugen automatisch zu, als ich in letzter Sekunde in den Zug sprang. Völlig außer Atem ließ ich mich im Waggon auf eine Sitzbank fallen.
    Alle Fensterscheiben waren beschlagen. Im Zug war es stickig warm, die meisten der älteren Leute dösten. Nur auf den Sitzen hinter mir, ging es hoch her. »Alter, die Saskia steht total auf dich«, tönte eine tiefe Stimme. »Willst du was von der oder nicht?«
    Ein anderer Junge widersprach: »Ne, Mats will nur was von diesem kleinen Lockenkopf, wie heißt sie noch …«
    Schon grölte der nächste: »Die wilde Mathilde … na, Mats, sag schon, läuft da was zwischen euch?«
    Ich zuckte zusammen. Saß Mats etwa mit diesen Flachschädeln nur eine Sitzbank hinter mir? Schon bekam ich den Beweis. Ich hörte seine Stimme, die ich aus so vielen heraus erkannt hätte. »Hört mal, was soll ich denn mit Mathilda?«, rief Mats. »Die ist noch total kleinkindhaft. Nichts für mich.«
    Es traf mich wie ein Schlag. Mit so etwas hätte ich nie gerechnet. Nicht von Mats. Aber es wurde noch schlimmer.
    Die anderen Jungs lachten. »Stimmt, die Kleine ist noch flach wie ein Brett.«
    Ich schnappte nach Luft. Erstens weil das so nicht ganz stimmt und zweitens weil es diese Idioten gar nichts anging, wie viel oder wie wenig Busen ich hatte.
    »Aber Saskia, die hat da schon mehr zu bieten«, grölte der Junge mit der tiefen Stimme. Und nun schätzten die Jungs Saskias Körbchengröße, die größer und größer wurde. Ich saß da und zitterte
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