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Drei ohne Punkt und Komma - Mathilda, Mathilda! ; [2]

Drei ohne Punkt und Komma - Mathilda, Mathilda! ; [2]

Titel: Drei ohne Punkt und Komma - Mathilda, Mathilda! ; [2]
Autoren: Random House
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passte mir ganz genau. Bevor ich einen Blick in den Spiegel werfen konnte, klingelte es. Auf Socken öffnete ich die Haustür.
    Mats, in seinem schwarzen Umhang, stand vor unserer Tür und starrte mich sprachlos an.
    »Was ist?«, rief ich unsicher und sah an mir herunter. »Habe ich die Knöpfe schief geknöpft?«
    Mats schüttelte stumm den Kopf.
    Nervös fuhr ich mit der Hand über mein Gesicht und rief: »Was dann? Habe ich einen Flecken im Gesicht?«
    »Nein«, erwiderte Mats knapp.
    »Echt nicht? Na dann«, sagte ich und bückte mich, um meine Chucks anzuziehen, und hörte, dass Mats, der noch immer in der Haustür stand, sich räusperte. »Mathilda, ähm, du siehst so … so …«, fing er an. Sollte das ein Kompliment werden? Mein Herz schlug schneller, meine Finger verhedderten sich in den Schnürsenkeln, während Mats nach den richtigen Wörtern suchte. »Also, was ich eigentlich nur sagen will, ist, dass du …«
    Den Rest hörte ich leider nicht mehr, denn ausgerechnet in diesem Moment kam eine dunkle Gestalt den Gartenweg entlang. Ich richtete mich auf. Im Schein der Außenlampe stand Scott, gekleidet wie ein Vampir auf Geschäftsreise.
    Er blickte mich voller Bewunderung an. Ganz ohne zu scherzen, sagte er: »Du funkelst so geheimnisvoll wie eine Elfe, Mathilda.« Ich stand da wie erstarrt, denn es war das erste Kompliment, das ich je von einem Jungen bekommen habe. Hm, vielleicht auch das 1 ¼ ste, wenn man Mats’ angefangenes mitzählte.
    »Oh, danke«, stammelte ich verlegen, denn das mit der Elfe hatte ja auch Mats gehört. Die beiden Jungs schwiegen sich an, als wir im Schein der wenigen Straßenlampen über die dunkle Straße zum Krone-Hof liefen. Mit jedem Schritt wurde ich nervöser, fast wie vor einer Mathearbeit. Ich vergrub mein Gesicht in dem Fransenkragen. Nicht nur wegen dem Wind (Mathilda, es heißt wegen des Windes, würde meine Mutter einwerfen!), sondern weil die Stimmung zwischen Scott und Mats eisig war.
    Dann schoben wir das schwere Scheunentor einen Spalt auf und traten in das dämmrige Licht der Scheune. Außer uns war noch niemand da.
    »Wow«, sagte Scott beeindruckt und lief in eines der echten Spinnennetze. Er wedelte wild mit den Händen, um es abzuschütteln, aber es klebte an seiner Jacke. Scott ließ es, wo es war, und blickte sich gebannt in der Scheune um. »Wow«, rief er wieder. »Das ist das coolste Kino aller Zeiten!«
    Ja, das fand ich auch! Der Beamer war nun aufgebaut und warf ein Testbild auf die Leinwand. Dahinter ragten die Sitzreihen hoch hinauf. Rechts neben dem Scheunentor stand unsere »Theke«, das waren sechs Strohballen, die wir gestern extra so aufgebaut hatten.
    Hinter uns wurde das Tor aufgeschoben. Hannes kam herein, einen Brotkorb unter den linken Arm geklemmt. Ihm folgten – perfekt gestylt – Linn und Philippa, die eine große Schüssel mit unserem Partysalat und einen Teller mit »abgehackten Fingern« trugen. So nennt Linn die halbierten Bockwürstchen, denen sie mit Hilfe von Mandelblättern Fingernägel verpasst hatte. Die Ketchupspuren darüber ließen sie von Weitem wirklich wie blutige, abgehackte Finger aussehen.
    »Das ist nur Ketchup«, flüsterte ich Mats schnell ins Ohr. Nicht dass wir den Krankenwagen wieder brauchen würden.
    Er beugte sich zu meinem Ohr und flüsterte hinein: »Ich weiß, das macht Linn jedes Jahr zu Halloween.« Wieder kribbelte es so in meinem Bauch.
    »He, Mats und Mathilda haben Geheimnisse!«, rief Philippa laut. Sofort brannten meine Wangen, nur Mats schien das gar nicht zu stören. Er lächelte mich einfach an, während Scott still danebenstand.
    »Wo warst du, Mathilda? Was war los?«, rief Linn. Philippa gab ihr einen Stups und fügte kichernd hinzu: »Vielleicht ist es ja auch privat?«
    »Nein«, sagte Mats und sah plötzlich sehr entschieden aus. »Das war ein Fall für die Polizei.« Und dann erzählten er und ich abwechselnd, was passiert war. Dass er umgekippt war, ließ ich einfach weg. Linn atmete erleichtert auf, als sie hörte, dass es ihrem Opa und Hund wieder gut ging.
    »Eine Katze, die einem Hund hilft«, sagte Hannes kopfschüttelnd, »so was habe ich noch nie gehört.« Darin stimmten wir anderen ihm zu und ebenso fanden wir alle, dass man T-Rex anzeigen sollte. Philippa sah nachdenklich aus. »Der Alte Meyer hat nur noch den Hund, meine Mutter sagt, seine Frau ist irgendwann abgehauen und mit seinen Kindern hat er sich zerstritten.«
    »Der Hund ist eine Gefahr«, sagte Scott und dann
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