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Drei heiße Wünsche frei

Drei heiße Wünsche frei

Titel: Drei heiße Wünsche frei
Autoren: Alison Kent
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das, was Männer wollten: die stilvolle Eleganz einer Sydney Ford, die sanfte Weiblichkeit einer Lauren Neville und die sinnlichen Rundungen, mit denen Chloe Zuniga gesegnet war.
    Die hätte Melanie auch gern, aber die Gene hatten es anders bestimmt: Sie war flach wie ein Brett. Nein, eigentlich wies sie alle erforderlichen Kurven auf, aber da, wo Chloe üppige Rundungen hatte, war Melanie eher sparsam ausgestattet. Knabenhafte Figur, rationale Denkweise, unverblümte Art – so war sie nun mal. Und wenn ein gewisser Kameramann Probleme haben sollte mit einer Frau, die wusste, was sie wollte, dann hatte er halt Pech gehabt.
    Ganz in Gedanken trommelte Melanie mit dem Bleistift auf ihrem Nasenrücken herum und schwor sich, nicht ein einziges von Sydneys Formularen zu unterzeichnen, falls Avatare Productions Jacob Faulkner, diese Nervensäge, mit den Aufnahmen beauftragt. Sie hatte absolut keinen Nerv, die kommenden Wochen auf engstem Raum mit einem Mann zusammenzuarbeiten, für den nichts sprach außer der Tatsache, dass er sie auf Touren brachte, bis sie sich wünschte, seinen Schaltknüppel zu …
    “Weißt du nicht, dass man nicht mit spitzen Gegenständen spielt? Du könntest dir ein Auge ausstechen oder dir das Ding durch die Nase ins Gehirn rammen.”
    Manche Albträume werden wahr! Melanie wirbelte herum. Er stand, nein, lümmelte sich im Türrahmen. Ein echtes Faultier, aber traumhaft wie ein Sommernachmittag ohne Termine. Sie musste sich anstrengen, um normal weiterzuatmen. Wieder trug er ein schwarzes T-Shirt, heute ein Designermodell, das er in Kakihosen gestopft hatte, die ihm noch besser standen als die Jeans. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und sah sie unverblümt an.
    Das Leben war unfair! Einerseits wollte Melanie ihm die Tür vor der Nase zuknallen, andererseits drängte es sie, seinen muskulösen Oberkörper zu befingern. “Nicht bewegen!”, befahl sie, zielte – und der Bleistift schoss wie ein Pfeil in seine Richtung. Doch die Spitze streifte kaum seine Brust. “Mist, ich hatte so gehofft, das Ding würde sich durch die Nase in dein Gehirn bohren.”
    Jacob, der eine Videokassette in der Hand hielt, hob den Stift auf und meinte spöttisch: “Wie, du traust mir tatsächlich zu, ein Gehirn zu besitzen?”
    Wie in Zeitlupe klappte Melanie den nutzlosen Geschenkkatalog zu. Mit ihrer Konzentration, die schon vor Jacobs Auftauchen ziemlich mies gewesen war, war es jetzt ganz vorbei. Trotzdem, selbst wenn er eigens in die Welt gesetzt worden war, um ihr das Leben zur Hölle zu machen,
diesen
Tag, beziehungsweise das, was davon noch übrig war, würde er ihr nicht vermiesen.
    Aber, aber, er kann ja nichts dafür, dass du ihn dir nicht aus dem Kopf schlagen kannst!
Sie konnte ihm nicht mal vorwerfen, dass er ihr so unter die Haut gegangen war. Der Fehler lag bei ihr – und das war eine Schwäche, die sie am liebsten geleugnet hätte. Sie sollte es besser wissen und nicht sofort auf einen großspurigen Lausejungen mit einem begnadeten Körper hereinfallen. Worüber hatten sie noch gleich gesprochen?
    “Über dein Gehirn will ich nicht spekulieren. Aber ich muss zugeben, dass du ein ungewöhnlich scharfes Auge hast. Du nimmst Nuancen wahr, die den meisten Menschen entgehen.” Das sollte ihn eigentlich friedlich stimmen, dachte sie, und ich habe nichts als die Wahrheit gesagt.
    “Eine ziemlich zweideutige Bemerkung, aber ich nehme sie als Kompliment.” Er kam über den dunkelvioletten Teppich, das Markenzeichen der Firma, marschiert und reichte ihr den Bleistift. “Da. Falls du es noch mal probieren möchtest.”
    Sie tat, als würde sie darüber nachdenken, dann schüttelte sie den Kopf. “Keine gute Idee. Es könnte ins Auge gehen, und du brauchst sie beide, wenn du die Doku über uns filmen sollst.”
    “Ich war gespannt, wie du darauf reagieren würdest.” Er schob die Kassette über den Tisch. “Als du letztes Mal vor meiner Kamera gestanden hast, schienst du nicht so begeistert. Ich schätze, daran hat sich nicht viel geändert.”
    “Bis auf eines.” Melanie deutete auf die Videokassette. “Seit ich Laurens Hochzeitsvideo gesehen habe, zweifle ich nicht mehr an deiner Fachkenntnis.” Was eigentlich ein Jammer war. Denn sonst hätten sie sich ein bisschen kabbeln können, er wäre sang- und klanglos abgerauscht, und sie hätte wieder klar denken können. So aber war er viel zu nahe, zu maskulin, zu sehr der, der er eben war – selbstbewusst, kompetent, ganz Herr der
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