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Drei heiße Wünsche frei

Drei heiße Wünsche frei

Titel: Drei heiße Wünsche frei
Autoren: Alison Kent
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die Sammlung geschlechtsspezifisch?”
    Melanie blickte von seinen wunderschönen Händen in sein genauso faszinierendes, maskulines Gesicht. “Ob ich nur weibliche Akte sammle? Nein.”
    “Interessant.” Er stellte die Skulptur zurück.
    “Was ist daran interessant?”
    Es dauerte eine Weile, ehe Jacob ihr seine Aufmerksamkeit schenkte. Dann allerdings richtete er sie voll und ganz auf sie. Sein eindringlicher Blick machte sie nervös. “Ich kann mir nicht vorstellen, dass viele Frauen männliche Akte sammeln. Die meisten halten den männlichen Körper nicht für etwas Besonderes.”
    Welche Frau hat ihm das bloß eingeredet, fragte sich Melanie und versuchte sich vorzustellen, wie er sich wohl ohne die Klamotten machte. “Und was denkst du?”
    “Über den männlichen Körper?” Er wirkte verblüfft.
    “Den Körper ganz allgemein. Um das zu beurteilen, was dir vor die Kamera kommt, musst du doch auf Dinge wie Knochenbau, Muskeln, Kurven und Konturen achten.”
    Er versenkte die Hände in den Hosentaschen. Seine Miene spiegelte echte Verwirrung wider, als hätte er sich noch nie Gedanken darüber gemacht, was seine Kunst im Einzelnen ausmachte. “So genau analysiere ich die Aufnahmen nicht. Für mich zählt eher der Gesamteindruck.”
    Das überraschte sie. “Musst du nicht all diese Details berücksichtigen, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen?”
    “Nee!” Er grinste. “Zu viel Mühe.”
    “Richtig, du strengst dich nicht gern an.”
    Er nickte einfach. “Du dagegen arbeitest immer nur hart, stimmt's?”
    Erst die Partnerinnen, dann auch noch dieser Kerl, der eigentlich gar nichts von ihr wusste! “Wie man's nimmt. Ich nenne es Ehrgeiz, Engagement, Selbstdisziplin.”
    Er lachte, ein tiefes, kehliges Geräusch, das ebenso sexy wie irritierend war. “Selbstdisziplin”, wiederholte er amüsiert.
    “Findest du das lustig?”
    “Und wie! Entspann dich, Melanie. Wenn du immer alles so bierernst nimmst, kriegst du noch ein Magengeschwür.”
    “Oder ich erreiche meine Ziele.” Bemüht lässig zuckte sie die Achseln. “Du sagst ja selbst, dass wir unterschiedliche Prioritäten setzen, Faulkner. Jedem Tierchen sein Pläsierchen. Ich für meinen Teil bestimme die Richtung, die mein Leben nimmt, lieber selbst, anstatt mich treiben zu lassen. Und du?”
    Er kniff die Augen zusammen und kam einen Schritt auf sie zu. “Und wie willst du die Reise genießen, wenn du dauernd gegen die Strömung ankämpfen musst?”
    Die Strömung machte Melanie in diesem Moment in der Tat schwer zu schaffen. Der Kerl zog sie an wie ein kraftvoller Magnet. Er war ein scharfer Beobachter und hatte es darauf angelegt, zu provozieren. Als er die Hand ausstreckte, um die Skulptur noch einmal zu berühren, machte Melanies Herz einen Satz.
    Sein Blick wanderte zwischen dem Akt und Mels Gesicht hin und her. “
Dir
geht es um die Details: die Haltung der Frau, die Art, wie sie die Hände spreizt und die Finger krallt, als könne sie sich nur mühsam beherrschen.
Mir
geht es um die Interpretation: Was will die Frau? Wonach sucht sie? Worauf wartet sie?”
    Spielt er damit auf mich an, grübelte Melanie. Quatsch! Sie zuckte die Achseln. “Okay, aber letztendlich sehen wir beide dasselbe, oder?”
    “Ich bin nicht sicher, denk nur mal an die Hochzeit.”
    Das saß! Dabei konnte er nicht ahnen, was Melanie genau gesehen hatte. Auch hatte er mit keinem Wort erwähnt, worauf er selbst geachtet hatte, als er ihr Bild auf dem Bildschirm sah. Immer wieder hatte sie sich seither den Kopf darüber zerbrochen, ob es an dem Tag vor zwei Monaten wirklich nur um die Position der Kameras gegangen war oder vielleicht um diese eigenartige Spannung, die auch jetzt zwischen ihnen vibrierte wie ein dumpfer Technobeat.
    Sie wollte mit ihm tanzen, eng. Sie wollte, dass er die Hände unter ihren Pulli schob und sie entkleidete. Sie wollte seine Hände und seine Lippen auf ihrem Körper spüren. Sie wollte ihn berühren, seinen Duft einatmen, ihn schmecken. Und sie bekam kaum noch Luft. Verlegen zupfte sie an ihrem Sweatshirt. Dann trat sie einen Schritt auf ihn zu – einen Schritt, mit dem sie mehr überbrückte als den Ozean. “Jac…”
    “Hey, Mel”, brüllte Chloe vom Korridor aus, “du kommst doch zu unserem Barbecue am Samstag? Ich brauche deine Hilfe. Sydney fragt übrigens …” In der Tür blieb sie abrupt stehen. “Oh, ich wusste nicht, dass du beschäftigt bist.”
    Melanie schickte ein stilles Dankgebet zu den himmlischen
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