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Drei heiße Wünsche frei

Drei heiße Wünsche frei

Titel: Drei heiße Wünsche frei
Autoren: Alison Kent
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Lage. Beinahe hätte sie laut geseufzt. Wenn er ihre Ansichten und Vorschläge doch nur ein klein wenig respektieren würde. Aber nein! Alles musste genau so laufen, wie er es wollte.
    Sie starrte in seine geradezu absurd schönen haselnussbraunen Augen, die von einem dichten Ring kaffeebrauner Wimpern verschleiert wurden. Plötzlich bekam sie Appetit auf einen Milchkaffee. Komisch, wie er sie anstarrte. Na ja, er würde schnell dahinterkommen, dass er an ihr Klappergestell von Körper nur wertvolles Filmmaterial vergeudete.
    Nervös sprang sie auf, ging ans Regal und stopfte den Katalog in den erstbesten Zeitschriftenordner. Ihr Herz unter dem maulwurfsgrauen Sweatshirt, das sie zu schmal geschnittenen, schwarzen Hosen trug, spielte verrückt. Und das nur, weil sie mit einem Mann zusammenarbeiten musste, für den das Wort
Professionalität
ein Fremdwort war. Schön, er machte seine Arbeit. Aber die Art, wie er sie anging – lasch und nachlässig einerseits, andererseits herrisch und stur –, würde sie den letzten Nerv kosten. Und was noch schlimmer war: Sie würde alle Hände voll zu tun haben, die Finger von ihm und die Kleider am Leib zu lassen.
    Sie riss sich zusammen. Betont ruhig drehte sie sich um und wartete, bis er sie ansah. “Willst du mich schonend darauf vorbereiten, dass du mich wieder rumkommandieren wirst?”
    “Mich mit dir anlegen? Niemals! Ich erkunde nur schon mal das Terrain.”
    “Ach nein.” Melanie lehnte sich an das Regal. “Hast du mir nicht erzählt, du müsstest dich niemals ins Zeug legen?”
    “Stimmt.” Jacob kam zu Melanie herüber. Er lehnte sich ebenfalls ans Regal und steckte die Hände in die Hosentaschen. “Ich muss dich ganz schön beeindruckt haben.”
    “Bilde dir bloß nichts ein, Faulkner, ich habe einfach ein gutes Gedächtnis.”
    Einen endlosen Moment lang musterte er sie eindringlich. Er schien zu überlegen, ob er antworten sollte oder nicht. Schließlich streckte er die Hand aus. Zuerst dachte Melanie, er wolle sie berühren. Was natürlich vollkommen abwegig war. Dumm nur, dass dieser eine Gedanke eine ganze Lawine auslöste: Sie begann zu überlegen, was sie täte, falls er sie tatsächlich berührte, falls er näher käme, ganz nah, und seine Lippen ihr Kinn streiften …
    Er nahm die Glasfigur vom Bord, drehte und wendete sie nach allen Seiten, wog sie auf der Handfläche, strich mit dem Daumen über den gläsernen Po der Frau, streichelte ihre Brüste und das zum Himmel gereckte Gesicht. Melanie hätte ihm die Statuette am liebsten aus den Fingern gerissen und seine Hände stattdessen auf ihren eigenen Körper gelegt.
    “Die hat mir Lauren aus Irland mitgebracht. Ich vergesse immer, sie mit nach Hause zu nehmen.”
    “Hübsch.” Er stellte die Figur in das Regal zurück. “Warum nach Hause? Du kannst sie doch auch hier bewundern.”
    “Schon.” Zu Melanies eigener Überraschung gelang es ihr, den Blick auf die Statuette zu lenken. “Aber ich besitze zu Hause eine ganze Sammlung von Objekten dieses Künstlers. Es macht Sinn, sie dazuzustellen.”
    “Magst du seine Arbeit, oder gefällt dir, was er macht?”
    Nachdenklich schüttelte sie den Kopf. “Ist das eine Fangfrage? Ich sehe da keinen Unterschied.”
    Jacob rückte näher. “Gefällt dir seine Sichtweise, sein Stil, die Art, wie er seinen Figuren Gefühle verleiht? Oder stehst du einfach auf Nackte?”
    Der Klang seiner Stimme und das spöttische Funkeln seiner Augen ließen die Frage anzüglicher und intimer klingen, als er es vermutlich beabsichtigte. Andererseits ist er ein Kerl, überlegte Mel, und denen geht es doch nur um das eine. Die Vernunft riet ihr, nicht auf seine Herausforderung einzugehen. Aber sie mussten noch wer weiß wie lange zusammenarbeiten, und sie wollte ihm nur ungern auch nur den Hauch eines Vorteils lassen. “Sowohl als auch. Ich mag die Art, wie er den menschlichen Körper darstellt, und ich finde, nichts ist unwiderstehlicher als ein ästhetischer Akt.”
    Er zuckte mit keiner Wimper. “Sprechen wir jetzt über Kunst?”
    “Wahre Kunst imitiert das Leben, oder?”
    Eine Weile grübelte er über die Bedeutung dieser Entgegnung nach. Gedankenverloren nahm er dabei die Figur wieder auf und liebkoste sie. Anders konnte man die Art, wie seine Finger über die üppigen Glaskurven glitten, nicht nennen. Melanie befahl sich, nicht hinzusehen, doch es nützte nichts. Sie konnte nur daran denken, ob er ihren Körper mit derselben Ehrfurcht berühren würde.
    “Ist
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