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DREAM - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition)

DREAM - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition)

Titel: DREAM - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition)
Autoren: Lisa McMann
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und Rücken ab und zieht sich sein T-Shirt über.
    Janie blinzelt. »Bist du high?« Sie lacht verlegen. Sie hat sich noch nicht daran gewöhnt, Aufmerksamkeit zu erregen, geschweige denn Komplimente zu bekommen.
    Er neigt sich vor und lässt einen Finger leicht von ihrem Ohr über ihr Kinn bis zum Hals gleiten. Ihr Herz klopft heftig. Sie schließt unwillkürlich die Augen und hält den Atem an. Er nutzt ihre Unaufmerksamkeit und küsst sie auf den Hals. Er riecht nach Axe und frischem Schweiß, es macht sie wahnsinnig. Sie zieht ihn an sich, spürt seine Körperwärme durch das T-Shirt.
    Nach dieser Berührung haben sie sich beide gesehnt.
    Nach dem Festhalten.
    Sie haben ihr ganzes Leben ohne irgendjemanden verbracht. Wahrscheinlich ist es an der Zeit, etwas nachzuholen.
     
    Carl reicht ihr die Hantel.
    »Und …«, fragt Janie erwartungsvoll. »Ist diese Ködersache jetzt für dich in Ordnung?«
    »Eigentlich nicht.«
    »Oh.« Sie lässt die Hantel auf die Brust sinken und stößt sie nach oben.
    »Ich will nicht, dass du das tust.«
    Janie konzentriert sich und stößt erneut. »Warum nicht? Wo liegt das Problem?«
    »Ich will nur … mir gefällt das nicht. Du könntest verletzt werden. Vergewaltigt. Mein Gott …«, er bricht ab, spannt den Kiefer an. »Ich kann dich das nicht tun lassen. Sag nein.«
    Janie legt die Hantel in die Halterung und setzt sich mit blitzenden Augen auf. »Das ist nicht deine Entscheidung, Carl.«
    Er seufzt tief und fährt sich mit den Fingern durch die Haare. »Janie …«
    »Was? Glaubst du, ich werde mit diesem Auftrag nicht fertig? Du kannst losziehen und dich mit gefährlichen Drogendealern anlegen und die Nächte im Knast verbringen, aber ich darf mich nicht auf etwas Gefährliches einlassen? Was ist denn das für eine Doppelmoral?« Sie steht auf und stellt sich vor ihn.
    Sieht ihn direkt an.
    Seine sanften braunen Augen flehen sie an. »Das ist etwas anderes«, erwidert er lahm.
    »Weil du es nicht kontrollieren kannst?«
    Carl beginnt zu stottern. »Nein … es ist nur …«
    Janie grinst. »Du hast echt verloren. Gewöhn dich lieber an den Gedanken, dass ich bei der Sache mit dabei bin.«
    Carl sieht sie noch einen Augenblick länger an, schließt die Augen und lässt dann den Kopf hängen. »Gefällt mir immer noch nicht«, seufzt er. »Ich kann den Gedanken nicht ertragen, dass sich so ein kranker Lehrer an dich ranmacht.«
    Janie schlingt die Arme um seinen Hals und legt den Kopf an seine Schulter. »Ich pass schon auf«, flüstert sie.
    Carl schweigt.
    Er presst seine Lippen auf ihr Haar und schließt die Augen. »Warum kannst nicht wenigstens du etwas Sicheres in meinem Leben sein?«
    Janie neigt sich zurück, um ihn anzusehen.
    Lächelt mitfühlend.
    »Weil sicher gleichbedeutend mit langweilig ist, Carl.«
     
    Fast eine Stunde lang hebt Janie Gewichte. Nach drei Wochen, sagt Carl, würde sie die Veränderung spüren. Janie weiß nur, dass der Muskelkater sie umbringen wird.

18:19 Uhr
    In der kleinen Küche treten sich Janie und Carl auf die Füße, als sie Fisch im Ofen garen und einen Berg Gemüse vorbereiten. Carl ernährt sich sehr gesund. Und er besteht darauf, dass auch Janie seinem Beispiel folgt, gerade jetzt, wo sie so viel an Gewicht verloren hat. Jetzt, wo er weiß, was auf sie zukommt, und zwar ihr ganzes restliches Leben lang.
    »Es macht mich verrückt, dich so dünn zu sehen«, murmelt er, während er nach dem Lachs schaut. »Das ist echt nicht gut.«
    Abends, zumindest an den Tagen, wenn sie bei ihm übernachtet, massiert er ihre schmerzenden Finger und Füße, bevor sie einschläft. Das passiert immer, wenn sie einen dieser grässlichen Albträume hat – danach sind ihre Finger stundenlang taub und schmerzen. Carl hat in letzter Zeit gelernt, seine Träume wenigstens in gewissem Maß zu kontrollieren und macht das fast zu einer Religion. Eine Stunde täglich meditiert er, überredet sich selbst zu ruhigen, schönen Träumen und versucht, sein Ziel zu erreichen – gar nicht zu träumen. Zumindest nicht, wenn Janie da ist. Damit sie bleiben kann. Er hat es sogar einmal geschafft, eine ganze Nacht lang nicht zu träumen – und Janie war Zeuge. Sie war so ausgeruht aufgewacht, dass sie wie ein neuer Mensch gewirkt hatte.
     
    Doch es gibt noch einen weiteren Grund, warum ihn dieser neue Auftrag nervös macht. Er weiß, dass die Träume sie mehr belasten werden als ihn.
    Physisch gesehen, jedenfalls.
    Und geistig? Emotional? Da wird es wahrscheinlich
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