Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dray Prescot 01-Transit nach Scopio

Dray Prescot 01-Transit nach Scopio

Titel: Dray Prescot 01-Transit nach Scopio
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
wäre – nur das Erscheinen Dray Prescots hatte verhindert, daß eine unangenehme Situation zur Katastrophe wurde, die womöglich internationale Konsequenzen gehabt hätte. Geoffrey Dean redet selten über seine Arbeit; aber ich glaube, daß ein Gutteil Gesundheit und Glück in fremden Ländern unmittelbar ihm zu verdanken ist.
    »Ich habe versprochen, Dan Frasers Bedingungen zu erfüllen, der ohnehin verhindert hätte, daß ich die Bänder mit nach Amerika nahm, wenn er nicht sicher gewesen wäre, daß ich mich hundertprozentig an seine und die Wünsche Dray Prescots halten würde.«
    Geoffrey, den ich immer für phantasielos gehalten hatte – ein Urteil, an dem wohl wenig zu revidieren war –, fuhr fort: »Die Hungersnot war schlimm, Alan. Dan hatte zuviel zu tun. Als ich eintraf, war Dray Prescot verschwunden. Wir beide steckten bis zum Hals in Arbeit. Dan sagte, er habe Prescot gesehen, wie er nachts zu den Sternen emporgestarrt habe, und der Gesichtsausdruck des Mannes sei ihm seltsam vorgekommen.«
    Er berührte die Kassetten mit den Fingerspitzen.
    »Hier sind sie also. Du weißt, was du damit machen mußt.«
    Und so lege ich hier die Niederschrift der Tonbänder aus Afrika in Buchform vor. Die Geschichte, die erzählt wird, ist bemerkenswert. Ich habe so wenig wie möglich verändert. Wahrscheinlich werden Sie den Einzelheiten des Textes entnehmen, wie Dray Prescot vom Stil eines Zeitalters in den eines anderen wechselt, ohne daß sich das Gefühl eines Bruchs einstellt. Ich habe viele seiner Anmerkungen über die Sitten und Gebräuche auf Kregen ausgelassen; aber ich hoffe, daß eines Tages eine vollständigere Niederschrift möglich ist.
    Die letzte Kassette endet abrupt mitten im Satz.
    Die Tonbänder werden in der Hoffnung veröffentlicht, daß sich Personen melden, die vielleicht Licht in die merkwürdige Schilderung bringen können. Aus einem Grund, den ich nicht erklären kann, glaube ich, daß Dray Prescot seine Geschichte deshalb inmitten von Hungersnot und Epidemien erzählt hat. Ich bin zuversichtlich, daß wir eines Tages mehr über diese seltsame und rätselhafte Gestalt erfahren werden.
    Fraser ist ein junger Mann, der den weniger Glücklichen der Welt helfen will, und Geoffrey Dean ist ein Beamter, dem jede Phantasie fehlt. Ich kann mir deshalb nicht vorstellen, daß einer der beiden die Bänder hätte fälschen können. Die Berichte werden in der Überzeugung vorgelegt, daß ihnen zwar die Beweiskraft fehlt, daß sie aber wirkliche Begebenheiten schildern, Erlebnisse, die Dray Prescot tatsächlich durchgemacht hat – auf einer viele Milliarden Kilometer entfernten Welt.
    Alan Burt Akers



1
     
     
    Wenn ich auch schon viele Namen hatte und von Menschen und Ungeheuern zweier Welten mit manchen Schimpfworten belegt wurde, so bin ich doch schlicht als Dray Prescot geboren worden.
    Meine Eltern starben, als ich noch jung war; aber ich kann mich an beide noch gut erinnern und liebte sie sehr. Nichts Rätselhaftes umgibt meine Herkunft, und ich würde es als schändlich empfinden, wollte ich mir heute wünschen, mein leiblicher Vater sei ein Prinz, meine leibliche Mutter eine Prinzessin gewesen.
    Ich kam als einziges Kind meiner Eltern in einem kleinen Haus in einer Reihe ähnlicher Häuser zur Welt. Heute frage ich mich oft, was meine Eltern von meinem seltsamen Leben halten würden und wie entzückt sie wohl darüber wären, daß ich heute mit Königen verkehre und als Gleichgestellter mit Herrschern und Diktatoren spreche, entzückt auch über all die Paläste und Tempel und phantastischen Orte des fernen Kregen, die mich zu dem Mann gemacht haben, der ich heute bin.
    Mein Leben ist lang gewesen, unglaublich lang, wie man es auch sieht, und doch stehe ich erst an der Schwelle der vielen Möglichkeiten, die mir die Zukunft bietet. Soweit ich mich zurückerinnern kann, flößten mir vage Träume und großartige Ehrgeizgefühle den Glauben ein, das Leben selbst gebe die Antwort auf jede Frage, und man müsse nur das Universum verstehen, um auch das Leben zu begreifen.
    Schon als Kind pflegte ich in eine seltsame Betäubung zu verfallen, wobei ich mich zurücklehnte und ins Leere starrte, nur empfänglich für ein warmes weißes Licht, das überall pulsierte. Ich vermag nicht mehr zu sagen, welche Gedanken mein Gehirn erfüllten, denn ich glaube nicht, daß ich in solchen Momenten überhaupt geträumt habe. Wenn es sich um jene Meditation oder Kontemplation handelte, die von den östlichen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher