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Dragur und das Geheimnis der Schmugglerhöhle (German Edition)

Dragur und das Geheimnis der Schmugglerhöhle (German Edition)

Titel: Dragur und das Geheimnis der Schmugglerhöhle (German Edition)
Autoren: Bianca Bolduan
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meinst du, kann ich nicht mitkommen?“
    Dragur sah, dass Skip wütend wurde. Aber was sollte er nun sagen? Dass Skip nicht gut genug schwimmen und tauchen konnte? Oder dass er zu dick war, um sich durch den schmalen Höhleneingang zu zwängen?
    „Wenn du mich nicht mitnimmst, dann schreie ich. Dein Vater wird dir deine Pläne dann schon austreiben!“
    Entsetzt sah Dragur seinen Freund an, doch dieser schien es tatsächlich ernst zu meinen.
    „Du nimmst mich mit oder dein Plan fliegt auf. Das kannst du jetzt entscheiden.“
    Skip schnaufte jetzt schon bedenklich, obwohl sie noch gar nicht losgeschwommen waren.
    „Bist du dir sicher, dass du das wirklich willst?“, flüsterte Dragur. „Ich meine, ich weiß nicht, was uns da erwartet.“
    Was die beiden Drachenjungen erwarten würde, wenn ihre Väter ihren nächtlichen Ausflug herausbekämen, war ihm allerdings nur allzu klar.
    „Du wirst nicht ohne mich dort unten herumkriechen!“, schnaufte Skip. „Wir gehen zusammen oder wir gehen gar nicht.“
    Seufzend nickte Dragur und tauchte langsam unter. Gemeinsam schwammen sie zu der Stelle, wo Dragur wenige Tage vorher das erste blinkende Ding gefunden hatte. Er deutete auf das runde Etwas, doch Skip zuckte nur mit den Schultern. Nun, bei Dunkelheit, blinkte es nicht und lag unauffällig auf dem Meeresboden.
    Es blinkt nur, wenn die Sonne daraufscheint, dachte Dragur. Nachts kann man es kaum erkennen.
    Er deutete auf den Höhleneingang. Drachen sehen nachts beinahe ebenso gut wie am Tage, deshalb hatte er keine Schwierigkeiten gehabt, das Loch in den Felsen zu finden. Doch sein Herz begann heftig zu klopfen. Als er das letzte Mal hier war, hatte die Sonne geschienen und einmal abgesehen von dem Abgrund hatte alles friedlich ausgesehen. Nun aber war es stockdunkel und der Eingang sah ebenso bedrohlich aus wie das bodenlose Schwarze, das ihnen aus dem Abgrund entgegensah.
    Skip riss die Augen auf und tippte sich an die Stirn. Dann schwamm er mit kräftigen Stößen zur Wasseroberfläche hinauf. Keuchend schnappte er nach Luft.
    „Sag mal, hast du den Verstand verloren?“ Er sah Dragur aufgebracht an. „Wir kriechen doch nicht in dieses Loch! Wer weiß, was uns dahinter erwartet!“
    Dragur seufzte. Hatte er es nicht geahnt? Skip hatte Angst und nun würde die ganze spannende Reise zu Ende sein, bevor sie richtig begonnen hatte. Und ein bisschen unheimlich hatte der Höhleneingang schon ausgesehen, da musste er Skip Recht geben.
    „Wir schwimmen jetzt zurück und denken nie wieder darüber nach, verstanden!“, schnaufte Skip noch immer wütend und fassungslos zugleich. „Wir werden mit niemandem über diesen bescheuerten Plan reden und ….!“
    Die beiden Drachen sahen die gelben Lichter im selben Moment. Wie Augen tief unter der Wasseroberfläche leuchteten sie zu ihnen hinauf und wurden immer größer.
    „Was ist das?“, flüsterte Skip und begann zu zittern.
    „Keine Ahnung.“ Dragurs Stimme klang ebenso ängstlich wie die seines Freundes.
    „Gibt es hier Haie?“
    Nun musste Dragur beinahe lachen.
    „Nein, Skip, es gibt hier keine Haie. Und außerdem haben sie keine leuchtenden Augen.“
    Die Wasseroberfläche kräuselte sich etwas, dann waren die Lichter verschwunden.
    Skip bebte nun am ganzen Körper.
    „Können wir jetzt bitte zum Lager zurückschwimmen?“
    Doch obwohl Dragur ebenfalls Angst hatte, wollte er nicht so schnell aufgeben.
    „Bist du denn gar nicht neugierig?“, fragte er vorwurfsvoll.
    „Neugierig? Nein! Aber ich bin auch nicht lebensmüde. Ich werde nicht mitten in der Nacht hier herumpaddeln und darauf warten, von dem gefressen zu werden, der zu diesen Augen gehört.“
    „Wir wissen doch gar nicht, ob es Augen waren!“, versuchte Dragur, seinen Freund umzustimmen. Doch Skip schwamm bereits in Richtung des Strandes.
    „Eben! Und ich für meinen Teil werde es auch nicht herausfinden!“
    Unglücklich folgte Dragur ihm. Ja, er hatte auch Angst. Doch er wollte so gern herausfinden, was sich in der Höhle verborgen hatte. Und was immer diese Lichter auch gewesen sein mochten; Drachen waren die größten Tiere weit und breit und hatten keine anderen Feinde als die Zweibeiner. Und diese schwammen, soweit Dragur wusste, nicht mitten in der Nacht mit zwei Lichtern in den Händen im Ozean herum. Was immer es gewesen sein mochte, es hatte sie erschreckt. Doch deshalb den ganzen Plan zunichte machen lassen? Nein!
    Dragur schwamm auf der Stelle und sah Skip hinterher.
    „Kommst du?“,
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