Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dragon Kiss (epub)

Dragon Kiss (epub)

Titel: Dragon Kiss (epub)
Autoren: G.A. Aiken
Vom Netzwerk:
sich. »Du hast mich geküsst.«
    »Und ich glaube, du hast mich geküsst.«
    Annwyls Zorn wuchs, während ihre Geduld für Spielchen stark abnahm. »Vielleicht ist dir entgangen, dass ich dir eine Klinge an die Kehle halte, Edelmann.«
    »Und vielleicht ist dir entgangen« – er schlug ihr Schwert weg und setzte ihr die Spitze seines eigenen an die Kehle –, »dass ich nicht irgendein willenloser Speichellecker bin, der für deinen Bruder schuftet, Annwyl die Blutrünstige von den Dunklen Ebenen.«
    Annwyl sah hinab auf das Schwert und wieder zurück zu dem Mann, der es hielt. »Wer zur Hölle bist du?«
    »Der Drache hat mich geschickt.« Er senkte sein Schwert. »Und er hatte recht. Du bist zu langsam. Du wirst Lorcan niemals besiegen.«
    In ihr brandete die Wut auf, und sie hieb mit ihrem Schwert nach ihm. Doch es war keines ihrer oft trainierten Manöver. Es fühlte sich ungeschickt und schlampig an. Er blockte sie mit Leichtigkeit ab und schleuderte sie zu Boden.
    Der Aufprall war so hart, dass ihre Zähne klapperten. Zum Glück war ihre Wunde schon verheilt, sonst hätte Morfyd sie noch einmal nähen müssen.
    Der Edelmann stand über ihr. »Das kannst du doch besser, oder nicht?« Sie starrte zu ihm hinauf, und er lächelte. »Oder vielleicht auch nicht. Ich denke, das werden wir sehen.«
    Er ging davon. Annwyl wusste, dass er erwartete, dass sie ihm folgte. Und aus irgendeinem unerfindlichen Grund tat sie es.
     
    Sie fand ihn bei dem Fluss, der durch die Schlucht strömte. Es kostete sie all ihre Kraft, sich ihm zu nähern. Eigentlich wollte sie am liebsten zurück in die Höhle des Drachen laufen und sich unter dessen mächtigen Schwingen verstecken. Sie hatte keine Angst vor diesem Mann. Es war etwas anderes. Etwas weit Gefährlicheres.
    Als sie näher kam, drehte er sich um und lächelte. Und Annwyl spürte, wie sich ihr Magen zusammenzog. Um genau zu sein, lag das, was sich da zusammenzog, vielleicht auch ein bisschen tiefer.
    Sie hatte nie einen Mann getroffen, der sie so … nun ja … nervös machte. Und dabei hatte sie seit ihrem zehnten Lebensjahr auf der Insel Garbhán gelebt; alles, was sie je gekannt hatte, waren Männer, die es sich zur Aufgabe machten, Frauen nervös zu machen, wenn nicht gar regelrecht in Angst zu versetzen.
    »Also?«, fragte sie kühl.
    Er kam auf sie zu und sein umwerfendes Lächeln forderte sie heraus. »Sind wir verzweifelt?«
    Annwyl schüttelte den Kopf und trat von ihm zurück. »Ich dachte, du hättest etwas davon gesagt, mich für den Kampf auszubilden, Edelmann.« Für den Drachen . Sie würde das hier nur tun, weil der Drache sie darum gebeten hatte. Und sie würde sehr gut dafür sorgen, dass er das auch erfuhr.
    »Aye, das habe ich, Annwyl die Blutrünstige.«
    »Hör auf, mich so zu nennen!«
    »Du solltest stolz auf diesen Namen sein. Soweit ich weiß, hast du ihn verdient.«
    »Mein Bruder nannte mich auch Misthaufen. Ich bin sicher, dass er fand, das hätte ich auch verdient, aber mir ist es trotzdem lieber, wenn mich niemand so nennt.«
    »Na schön.«
    »Und hast du auch einen Namen?« Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch sie unterbrach ihn. »Weißt du was? Ich will ihn gar nicht wissen.«
    »Wirklich nicht?«
    »Das wird es viel leichter machen, dich grün und blau zu schlagen.«
    Sie wollte ihn aus dem Gleichgewicht bringen. Dafür sorgen, dass er sich unbehaglich fühlte. Doch sein Lächeln strahlte wie ein heller Sonnenstrahl in der dunklen Schlucht. »Eine Kampfansage. Das gefällt mir.« Den letzten Satz knurrte er, und es durchfuhr ihren Körper bis hinab zu ihren Zehen. Ein Teil von ihr wollte über dieser Aussage in Panik geraten, denn sie schüchterte sie noch mehr ein als der Drache. Doch sie hatte keine Zeit dafür. Weil gleichzeitig ein Schwert an ihrem Kopf vorbeizischte und sie zwang, sich zu ducken und ihr eigenes Schwert zu ziehen.
     
    Er beobachtete, wie sie sich bewegte. Saugte ihren Anblick in sich auf. Und als sie ihr Hemd auszog und den Kampf nur in Ledergamaschen, Stiefeln und den Stoffstreifen, die ihre Brüste hielten, fortsetzte, musste er sich pausenlos selbst daran erinnern, warum er ihr eigentlich half. Um sie zu einer besseren Kämpferin auszubilden. Nichts mehr und nichts weniger. Es ging nicht darum, dass er an dem samtigen Punkt zwischen ihrer Schulter und ihrer Kehle lecken konnte.
    Annwyl erwies sich jedoch als verdammt gute Kämpferin. Stark. Mächtig. Höchst aggressiv. Sie hörte seinen Anweisungen gut zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher