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Dragon Kiss (epub)

Dragon Kiss (epub)

Titel: Dragon Kiss (epub)
Autoren: G.A. Aiken
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verzweifelten Versuch, die Flammen auszuschlagen, die sie bedeckten.
    Ein leichtes Gefühl der Befriedigung durchrieselte sie, trotz des Wissens, dass sie die Nächste sein würde. Als die Schreie erstarben, sah Annwyl erneut auf und stellte fest, dass der Drache jetzt zu ihr herabsah. Er beobachtete sie mit offensichtlicher Neugier und machte keine Anstalten, sie vom Erdboden zu tilgen. Zumindest noch nicht.
    »Ich würde dich fürchten, Meister Drache«, brachte sie noch heraus, als das letzte bisschen Kraft ihren Körper verließ und sie auf ein Knie fiel, in den Händen immer noch ihr blutbedecktes Schwert, »wenn ich nicht sowieso im Sterben läge.« Sie deutete ein bitteres Lächeln an. »Tut mir leid, dass ich dir diesen Leckerbissen verweigern muss.« Sie hustete, und Blut floss über ihr Kinn und den polierten Stahl ihres Harnischs.
    Annwyl fiel zu Boden. Kurz darauf spürte sie, wie sie sich bewegte. Sie wusste nicht, ob ihre Seele ins Land ihrer Vorfahren übergegangen war oder ins Maul einer Bestie, aber so oder so war sie fertig mit diesem Leben.

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Annwyl hörte ein Stöhnen. Ein unaufhörliches, lautes Stöhnen. Sie brauchte mehrere lange Augenblicke, um sich bewusst zu werden, dass sie selbst es war, die dieses lästige Geräusch produzierte.
    Sie zwang ihre Augen auf und bemühte sich, klarzusehen. Sie wusste, dass sie in einem richtigen Bett lag, den nackten Körper mit Tierfellen bedeckt. Sie konnte das Knistern einer Feuerstelle in der Nähe hören und spürte die Wärme. Abgesehen davon hatte sie keine Ahnung, wo sie war oder wie bei allen Göttern sie dort hingekommen war. Das Letzte, woran sie sich erinnerte, war … dass sie starb. Aber der Schmerz war ein bisschen zu groß, als dass sie tot sein konnte.
    Ihr Blick stellte sich scharf, und sie erkannte, dass sie sich in einem Raum befand. Einem Raum mit Steinwänden. Sie blinzelte noch einmal und versuchte, die aufsteigende Panik zu bekämpfen. Das hier waren nicht einfach Steinwände. Es waren Höhlenwände.
    »Bei allen Göttern«, flüsterte sie, als sie die Hand ausstreckte und den kalten, grauen Stein berührte.
    »Gut. Du bist wach.«
    Annwyl schluckte und betete, dass die Götter ihr nur einen grausamen Streich spielten. Sie drückte sich auf die Ellbogen hoch, als die tiefe, dunkle Stimme erneut sprach: »Vorsichtig. Sonst reißt du die Nähte wieder auf.«
    Mit schierer und beinahe atemberaubender Furcht sah Annwyl über ihre Schulter und konnte dann den Blick nicht wieder abwenden. Da war er. Ein riesiger schwarzer Drache, die Flügel eng an den Körper gepresst. Das Licht der Feuerstelle ließ seine glänzenden schwarzen Schuppen glitzern. Sein riesiger, gehörnter Kopf ruhte in einer seiner Klauen. Er sah so lässig aus. Hätte sie es nicht besser gewusst, hätte sie geschworen, er grinste sie an, während der Blick seiner schwarzen Augen sie über die Kluft zwischen ihnen hinwegversengte. Eine herrliche Kreatur. Aber dennoch eine Kreatur. Ein Monster.
    »Drachen können also sprechen?« Genial, Annwyl . Doch sie wusste wirklich nicht, was sie sonst sagen sollte.
    »Aye.« Schuppen fegten über Stein, und sie biss die Zähne zusammen, um nicht zu schaudern. »Mein Name ist Fearghus.«
    Annwyl runzelte die Stirn. »Fearghus?« Sie dachte einen Moment nach. Dann fuhr ihr die Angst bis ins Mark und riss sie mit in die Tiefen der Verzweiflung. »Fearghus … der Zerstörer?«
    »So nennt man mich.«
    »Aber man hat dich seit Jahren nicht mehr gesehen! Ich dachte, du wärst ein Mythos!« Gerade jetzt betete sie im Stillen, er möge ein Mythos sein.
    »Sehe ich aus wie ein Mythos?«
    Annwyl starrte die riesige Bestie an und staunte über ihre Größe. Schwarze Schuppen bedeckten die gesamte Länge des Körpers; auf dem mächtigen Kopf trug er zwei schwarze Hörner. Und eine Mähne seidigen schwarzen Haares fiel ihm über Stirn und Rücken und berührte beinahe den Lehmboden. Sie räusperte sich. »Nein. Für mich siehst du ziemlich echt aus.«
    »Gut.«
    »Ich habe Geschichten über dich gehört. Du hast ganze Dörfer dem Erdboden gleichgemacht.«
    »Gelegentlich.«
    Sie wandte sich von seinem festen Blick ab und fragte sich, wie die Götter so grausam sein konnten. Statt sie wie eine wahre Kriegerin im Kampf sterben zu lassen, ließen sie sie als Abendessen für eine Bestie enden.
    »Und du bist Annwyl von der Insel Garbhán. Annwyl von den Dunklen Ebenen. Und, wie ich neulich erst hörte, Annwyl die Blutrünstige.« Das ließ Annwyl
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