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Draculas Brüder -ebup-

Draculas Brüder -ebup-

Titel: Draculas Brüder -ebup-
Autoren: Robert Lory
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erbatest. Das eine Mal ging es um diese Bande von Paketräubern und Erpressern hier auf Long Island, deren Opfer du warst. Das andere Mal war es die Sache mit dem Drogenkult und dem Bestattungsunternehmen in San Francisco. In beiden Fällen gab es Gerüchte über Vampire oder Vampirfledermäuse. Ich verlange keine Erklärung von dir, was diese Dinge betrifft, Damien, und ich habe nicht die Absicht, meinen Einfluß zu gebrauchen, um deinen Aktivitäten nachzuspüren. Ich erbitte nur deine Hilfe.«
    Harmon nickte nachdenklich. »Dieses Papier, von dem du gesprochen hast, Sandy, interessiert mich. Hast du es bei dir?«
    »Nein. Die Leute im Laboratorium arbeiten daran.«
    »Es wäre gut, Sandy, wenn ich es so schnell wie möglich bekommen könnte. Nach Möglichkeit noch im Laufe des Tages. Und vielleicht kannst du veranlassen, daß wir ein paar Sonderausweise erhalten,
    die von der Polizei anerkannt werden. Wenn wir helfen sollen, brauchen wir so etwas.«
    Sanchez geleitete den Besucher zu seinem Wagen hinaus. Als er zurückkehrte und die Tür hinter sich schloß, hörte er das Schnurren des Aufzugs, den Harmon in das alte Haus hatte einbauen lassen, und wußte sofort, daß Harmon unterwegs in den Keller war. Er zögerte einen Moment, unschlüssig, ob er dem alten Mann folgen sollte oder nicht, dann stieg er die Treppe hinauf, um seinen unterbrochenen Nachtschlaf fortzusetzen.
    Es war klar, daß der Professor in diesem Hilfsersuchen eine neue Herausforderung sah, die ihr gemeinsames Engagement lohnte, und nun konnte er es nicht erwarten, die Sache in Angriff zu nehmen. So war er ins Kellerlaboratorium gegangen, wo zwischen seinen chemischen und elektronischen Geräten jener ominöse erdgefüllte Sarg stand, in dem Graf Dracula ruhte, Harmons unheiliger und unfreiwilliger Helfer.
    Sanchez hatte kein Verlangen nach diesem Wesen. Seit sie es aus seiner Gruft unter dem verfallenen Schloß in Transsilvanien geholt und auf abenteuerliche Weise mit seinem Sarg nach Long Island geschmuggelt hatten, war es Sanchez unheimlich geblieben. Gewiß, die in den Vampir und Harmon eingepflanzten elektronischen Überwachungsgeräte hatten Dracula unter ihrer Kontrolle gehalten -aber nur mit Mühe und Not. In kritischen Situationen war es Harmon wiederholt gelungen, mit Hilfe seines Miniatursenders den Mechanismus auszulösen, der einen scharfen Holzsplitter ins schwarze Herz des Vampirs trieb und ihn in einen totenähnlichen Schlaf zurückfallen ließ. Sanchez wußte, daß diese Geräte wie auch der winzige Sender-Empfänger, der hinter dem Ohr des Grafen eingepflanzt war, ebenso sinnreich wie zuverlässig waren, aber wie alle Dinge hatten auch sie ihre schwachen Stellen. Es gab Bereiche, in denen Professor Harmons wissenschaftlich-technische Kniffe wenig oder nichts bewirkten. In diesen Räumen dunklen Wissens war das Wesen, das den Namen Dracula trug, der absolute Meister.
    Der Schwarze Meister. So wurde er von Ktara genannt, die sich selbst als seine ,Sklavin’ bezeichnete. Doch war sie mehr als das, so eng ihr Schicksal über die Jahrtausende mit dem seinen verkettet gewesen sein mochte und noch war. Immer wieder war es diese Frau mit ihren schwarzen Zauberkräften gewesen, die einen Befreier zu ihrem Meister geschickt hatte, wenn er allzulange in seinem Sarg gelegen hatte, den zugespitzten Holzpflock eines wackeren Gottesmanns oder eines anderen rechtschaffenen Kämpfers im Herzen. Sie mußte das tun, denn sobald er mit durchbohrtem Herzen in totengleichen Schlaf sank, begann ihr eigener Lebenszyklus abzulaufen, und sie alterte, wenn es ihr nicht gelang, einen Helfer zu finden, der ihren Meister befreite und ihr damit einen weiteren Lebenszyklus gewährte.
    Harmon und er hatten in jener transsilvanischen Gruft den Holzpflock aus dem Herzen des Vampirs gezogen. Und anders als ihre unseligen Vorgänger hatten sie Draculas Auferstehung überlebt. Aber sie wußten nur zu gut, daß es nur eines kleinen technischen Versagens bedurfte, einer Unaufmerksamkeit oder eines geringfügigen Irrtums ...
    Sanchez bekreuzigte sich, bevor er wieder unter die Decke kroch.
    »Ihre Bitte erfreut mich nicht, Professor Harmon.«
    Die schwarzen Augen unter den dichten Brauen blickten finster, und die Lippen waren über den weißen Zähnen, die jetzt nur wenig größer als die eines normalen Mannes waren, fest zusammengepreßt. Die Leuchtstoffröhren an der Kellerdecke verbreiteten ein gleichmäßiges, schattenloses Licht, das die harten Kanten und Linien
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