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Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition)

Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition)

Titel: Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition)
Autoren: B. C. Bolt
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Hand.
    Sofort entstand ein nicht mehr zu entwirrendes Durcheinander. Die Drachen brüllten, wagten sich aber wegen der Kugel nicht nach vorne, die Orelût immer noch in die Höhe hielt.
    Die Krieger aus Tar brüllten kaum weniger laut, angestachelt durch den Anblick der schönen jungen Frauen. Ich sah mich Rolan gegenüber.
    Er hatte Yasildôr. Ich hatte nichts. Außer zwei Ringen, die mir jetzt wohl kaum von Nutzen sein würden.
    Selbstgefällig ließ Rolan die Klinge durch die Luft sirren.
    „So“, rief er. „Jetzt werde ich dich töten und dir das Drachenauge von der Stirn schneiden, damit du wenigstens als Leiche keine Schande mehr für die Zunft der Drachenjäger bist.“
    „Für jemanden von deinen Geisteskräften war das aber ein ganz schön langer Satz“, sagte ich und ließ ihn ins Leere laufen. Vor Wut brüllend machte er kehrt und griff erneut an.
    Um uns tobte ein Kampf, in dem wir früher oder später untergehen mussten. Achtundvierzig Drachenjungfern, Sirluîn und ich gegen mehr als 200 Krieger.
    Nun würde es Niflingyr ins Verderben reißen, dass er die weiblichen Drachen in die Flucht geschlagen hatte. Auch Lynfir würde wohl kaum hier auftauchen, sondern eher Anlys bewachen. Und welcher Drache kreiste dort oben über uns und stieß immer noch nicht herab, um einzugreifen?
    Wer auch immer es war, ich verfluchte ihn im Stillen, während mich Rolan vor sich herjagte.
    Die Sonne stand nun schon recht hoch über dem Plateau und Schweiß lief mir über die Stirn. Vom felsigen Untergrund stieg ein Geruch nach Blut auf und hinter mir hatte ein Drache zu schreien begonnen.
    Es war nicht das Gebrüll des Angriffs und auch nicht das tiefe Grollen der Wut, sondern ein beängstigendes Dröhnen, das kurz darauf in schrilles Kreischen überging. Ich konnte nur kurz den Kopf wenden. Einer von Niflingyrs Begleitern wand sich, an der Schnauze niedergehalten von sicherlich 50 Männern mit ihren Drachenhaken, während einige Krieger ihm wieder und wieder ihre Lanzen in die Augen stießen. Sein Kreischen hallte von den Berghängen wider und übertönte das Aufeinandertreffen der Klingen und das Kampfgeschrei der Krieger aus Tar.
    Dann, plötzlich, brach das Kreischen ab und der Drache lag reglos im dampfenden See seines eigenen Blutes.
     
    Niflingyr stand geduckt, Auge in Auge mit Orelût.
    Plötzlich taumelte der Magier. Eine der Drachenjungfern hatte ihr Schwert geworfen und die gebogene Klinge bohrte sich Orelût in den Oberarm. Er wankte und ging in die Knie.
    Die Kugel rollte am Boden.
    Ich konnte mich nur unter Rolans Schwerthieben ducken und hatte keine Möglichkeit, sie aufzuheben.
    Das erledigte Gomdelin.
    Sirluîn war in der Menge abgedrängt worden und lieferte sich einen Kampf mit mehreren Bewaffneten. So konnte sich Gomdelin in aller Ruhe bücken und die Kugel auflesen.
    „Genug“, brüllte er. „Genug! Nun lasst uns Drachen töten!“
    Orelût rief etwas, das ich nicht verstand und Gomdelin wohl auch nicht, denn er achtete nicht auf den Zauberer, sondern stapfte auf Niflingyr zu und hob die Kugel ins Licht der Vormittagssonne.
    „Schluss mit dem ganzen Gerede und dem Schwerterschwenken!“
    Der Kampf um uns herum war jäh unterbrochen. Alle starrten die Kugel an, von der rote Funken aufstiegen.
    Niflingyr kniff die Augen zusammen, wie jemand, der einen jähen Schmerz spürt.
    Gomdelin umklammerte triumphierend die Kugel. Die kleinen, roten Lichter zuckten rund um seine Finger.
    Ich sah Niflingyrs Blick, sah das schnelle Verengen der Pupillen und begriff: Niflingyr hatte nicht vor, sich umbringen zu lassen, ohne wenigstens einen seinen Gegner mit sich in den Tod zu reißen.
    Gomdelin verließ sich entweder auf die Macht der magischen Kugel oder hatte das Zeichen des Angriffs gar nicht bemerkt. Jedenfalls versäumte er es, den Satz rückwärts zu machen, der ihn vielleicht hätte retten können. Niflingyrs Kiefer schlugen aufeinander.
    Dann war Gomdelin fort – mitsamt seiner Waffen und der funkensprühenden Kugel.
     
    Nun war es sehr still hier oben auf dem Plateau. Man hörte nur den Wind an den Felsen entlangstreichen.
    Wie gebannt starrte jeder auf Niflinygr, der jeden Augenblick in die Knie brechen musste …
    Ich wischte mir Schweiß und Blut aus dem Gesicht und ging zu ihm, so nah, dass ich kaum eine Armlänge von seiner Schnauze entfernt war.
    „Spuck sie aus“, sagte ich.
    Niflingyrs schwefelgelbe Augen fixierten mich. Dann machte er den Hals lang und würgte die Kugel heraus. Sie fiel
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