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Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition)

Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition)

Titel: Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition)
Autoren: B. C. Bolt
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großer König über dem Berg, ist niemand anderer als Carmin von Tar Naban. Ich merkte gleich, dass er kein ungebildeter Trampel wie Rolan und die anderen Drachenjäger war und habe nachgeforscht.“ Die Krieger waren vollkommen still geworden. Man glotzte mich an. Azelôt wies anklagend mit dem Finger auf mich. „Was habe ich also herausgefunden? Anjûl ist der dritte Vorname von Carmin, dem zweiten Sohn von Carigan, dem Reichsverweser von Tar!“
    Von Niflingyr kam ein Grollen, das mehr ein Seufzen war.
    „Ist das so?“, fragte er. „Bist du ein Sohn des verhassten Carigan? Der Sohn eines Reichsverwesers, der sich nicht zu schade war, den jungen Prinzen, für den er regiert, in den Kerker zu werfen …“
    „In seinen Schutz zu nehmen“, verbesserte Rolan.
    So, nun war die Verwirrung also komplett.
    Für mich ergaben sich zwei Möglichkeiten. Entweder versuchte ich, gegenüber den Kriegern meine Herkunft auszuspielen und unversehens das Kommando an mich zu reißen, oder ich ließ alles noch ein wenig in der Schwebe, um mehr aus den drei Drachentötern herauszuholen. Ein Blick zu Niflingyr ließ mich befürchten, dass er sich in einem letzten Auflodern verzweifelter Wut auf uns stürzen und uns alle niederflämmen würde, wenn ich behauptete, im Auftrag meines Vaters hier zu sein.
    Das war nichts, was ich herbeisehnte. Sollte ich nicht vielmehr die schillernden Seifenblasen anstechen, die Orelût aus dem schmutzigen Wasser seiner Lügen hatte aufsteigen lassen?
    Ich rieb mir die schmerzende Nase und drückte mich von den Knien in die Höhe.
    „Ihr alle hört jetzt mit dem unsäglichen Geschwafel auf!“
     
     

Drachentod
     
    Ich machte einen schnellen Schritt auf Niflingyr zu.
    „Ich schulde dir einen Bericht.“
    Er schielte aus seinen schwefelgelben Augen zur mir herab.
    „So ist es.“
    „Du hast mich beauftragt, herauszufinden, wie man einen Drachen tötet, sodass keine Spur zurückbleibt, die den Mörder anklagen könnte. Ich habe es herausgefunden.“
    „Bah“, rief Orelût hinter mir. „Welch ein wundersames Kunststück! Schließlich siehst du die Antwort auf diese Frage hier auf meiner Handfläche, wie übrigens jeder andere auch. Verschwinde, Anjûl! Verkriech dich wieder im Evling und sei dankbar, wenn wir dich laufen lassen!“
    Ich drehte mich nicht zu ihm um, sondern hielt Niflingyrs Blick fest.
    „Bevor du König wurdest, hat Veshira mich zum Gesandten der Drachen gemacht. Sie hat von mir verlangt, herauszufinden, wie Nyredd starb und wer die Bestie ist, die ihn tötete. Ich habe auch diesen Auftrag erfüllt, ganz wie der Sirtâsh es von mir fordert.“
    Niflingyr schien inzwischen einigermaßen irritiert. Seine Ohren zuckten kurz nach vorne, ehe er sie wieder zurücklegte.
    „Dann sprich, Anjûl!“
    Ich wies auf Azelôt, der zusammenzuckte, so als würde ich ihn beschuldigen.
    „Hole uns das Buch, in dem die Lieferungen aus Reseldâr verzeichnet werden, und außerdem Nyredds Lebensgeschichte, wie er selbst sie hat niederschreiben lassen!“
    Unsicher, worauf das alles hinauslaufen würde, machten die Krieger Azelôt eine Gasse frei. Ich sah in den wunderbar blauen Himmel hinauf, um festzustellen, ob nicht doch von irgendwo andere Drachen auftauchen würden und entdeckte weit oben ein mückengroßes Etwas, das keinesfalls ein Raubvogel sein konnte. Schnell senkte ich den Blick. Sehr hoch dort oben kreiste also jemand, der möglicherweise seine ganz persönlichen Pläne hatte.
    Wie sah es da mit meinen eigenen aus?
    Ich hatte in den letzten Stunden erst wirklich begriffen, worum es ging. Wer hinter alldem steckte. Dass Veshira vollkommen recht gehabt hatte, als sie vom Mörder als einer Bestie sprach.
    Aber wie sollte ich dieser Bestie Herr werden?
    Ausgerechnet ich?
    Rolan unterbrach mich in meinem Gedankengang, indem er Yasildôr in die Luft stieß wie in einen Drachenbauch und schrie: „Machen wir endlich ein Ende!“
    Vielleicht war es ein verabredetes Zeichen, vielleicht riss er die Männer aus Tar nur mit – jedenfalls stürmten plötzlich alle los. Vom Felsvorsprung über dem Eingang sprangen Krieger herab, die sich wohl noch am Berghang versteckt hatten.
    Ich duckte mich, um einem Schlag mit Yasildôr zu entgehen, während Gomdelins eigene Axt dem Zwerg die Gamshörner vom Helm rasierte. Plötzlich sprang eine kleine, bisher verborgene Pforte auf und die Drachenjungfern strömten auf das Plateau hinaus, jede mit Helm und Schild ausgerüstet und das Krummschwert in der
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