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Drachenlanze - Der Bund der ...

Drachenlanze - Der Bund der ...

Titel: Drachenlanze - Der Bund der ...
Autoren: TINA DANIELL
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Mal
nachdenklich wurde. »Als wir das Ding in den Käfig stopfen
und versenken mußten, hatte ich Angst, die Luft würde
raussehen und es würde nicht hochkommen, wenn Kit den
Deckel wegzog.«
»Du hattest Angst?« rief Kit japsend vor Lachen aus. »Bronk
hätte mich um ein Haar geküßt!«
»Hast du gesehen, wie sie davongerannt sind?« fragte
Caramon mit glühendem Gesicht und strahlenden Augen.
»Wird eine ganze Weile dauern, bis einer von denen uns
wieder ins Gesicht sieht.«
»Es wird eine ganze Weile dauern, bis sie sich gegenseitig
wieder ins Gesicht sehen können«, fügte Raistlin ernst hinzu.
»Natürlich«, mußte Caramon unbedingt noch hinzufügen,
»hätte ich sie auch plattmachen können, wenn ihr zugelassen
hättet, daß ich die Sache auf meine Art regele.« Er nahm eine
verletzte Haltung ein. »Aber das war natürlich lustiger«, gab er
kurz darauf zu. »Gute Arbeit, Raist.«
»Das >Monster< hast du gebaut«, sagte der.
»Das Ding da lassen wir hier«, meinte Kit, die aufgestanden
war, um die Reste ihrer Schöpfung anzusehen. »Bronk und
Dune kommen bestimmt tagsüber zurück, um die Sache zu
untersuchen. Dann können sie sehen, wovor sie davongelaufen
sind – Birkenrinde, ein leeres Bierfaß, Schafblasen und alte
Lumpen. Das war die Hexe vom Altweibersee.«
Wieder lachten sie.
»Morgen erzählen wir es überall, stimmt’s?« rief Caramon
begeistert. »Das wird ihnen eine Lehre sein.«
»Nein«, sagte Raist.
Caramon wunderte sich, doch Kit nickte. Sie verstand.
»Sollen sie sich doch fragen, warum wir es niemandem
erzählen«, sagte Raist weise. »Sollen sie sich doch fragen,
wann wir damit anfangen.«
Auf dem ganzen Rückweg zur Hütte lachten sie, während sie
noch einmal ihren fabelhaften Streich an Dune und Bronk
durchspielten. Zu Hause war sogar Kit entzückt, denn
Rosamund hatte Vanillepudding gekocht.
Fast seit dem Moment ihrer Rückkehr nach Solace brannte
Kitiara vor Ungeduld. Doch während die Tage kürzer wurden
und der Herbst nahte, blieb Kit weiter im Haus Majere. Ehe sie
sich versah, war schon wieder der Winter angebrochen, dann
der Frühling, dann ein weiterer Sommer.
Kit wollte unbedingt wieder fort, doch sie hatte kaum Geld
und kein rechtes Ziel. Es gab nichts Neues über ihren Vater,
und sie war so weit von Silberloch entfernt, daß sie nicht
erwarten konnte, irgend etwas Neues von Ursa zu hören. Sie
wußte ja auch, daß der Söldner nie wieder in diesen Teil der
Welt zurückkehren wollte.
Meistens kümmerte sie sich um Caramon und Raistlin, doch
die beiden beschäftigten sich nur mit ihrer Schule und waren
inzwischen so selbständig, daß Kitiara sich kaum um sie zu
kümmern brauchte.
Rosamunds Gesundheitszustand hatte sich erneut
verschlechtert. Die meiste Zeit hatte sie keine Ahnung, daß Kit
wie früher oben in ihrem kleinen Kabuff lebte. Rosamund war
so schwach, daß sie teilweise wochenlang bettlägerig war.
Wenigstens konnte man sie so leicht pflegen. Auf Gilons Bitte
hin kam Bigardus mehrmals in der Woche ins Haus.
Kits alte Freundin Aurelie Damark hatte sich zur Frau
entwickelt und einen festen Freund gefunden, Ewen Low,
einen Kadetten der Miliz. Wenn die beiden jungen Mädchen
sich trafen, kicherten und tratschten sie wieder wie früher, doch
Aurelies Mutter sorgte dafür, daß Kit möglichst wenig
eingeladen wurde.
Der nächste Winter kündigte sich an. Als das Wetter kälter
wurde, hockte Kit häufiger bei Otik, um sich die Reisenden
anzusehen, die durch Solace zogen.
Kapitel 2
Ein Versprechen
    Obwohl Otik Sandahl das Wirtshaus »Zur Letzten Bleibe«
erst ungefähr fünfzehn Jahre führte, hatte sich der Ruf des
Hauses schon in ganz Abanasinia verbreitet. Reisende legten
Wert darauf, in Solace Station zu machen, um Otiks
selbstgebrautes Bier und seine Würzkartoffeln zu kosten. Der
Wirt selbst galt als Original. Seine runden Augen und sein
ebenso runder Bauch verrieten eine Lebensfreude, die er trotz
der harten Arbeit mit seinen Gästen teilen wollte.
    Der gegenwärtige Bekanntheitsgrad des Wirtshauses »Zur
Letzten Bleibe« war um so bemerkenswerter wegen des
schlechten Rufs seiner vorherigen Besitzer. Das waren
Hügelzwerge gewesen, ein Ehepaar, dessen sture Art einem
alles vergällen konnte, vom Bier bis zu der ohnehin
ungastlichen Stimmung, die die Reisenden schon in dem
Moment spürten, in dem sie das Haus betraten. Die
Küchengerüche hätten selbst die Nase eines Gossenzwergs
beleidigt – zumindest beinahe.
    Vielleicht lag die Wurzel in ihrer
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