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DrachenKind: Gegen die Finsternis (German Edition)

DrachenKind: Gegen die Finsternis (German Edition)

Titel: DrachenKind: Gegen die Finsternis (German Edition)
Autoren: Dragons Spirit
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bemerkte, dass sich die zwei monströsen Türen des Schrankes öffneten, in den er doch gerade noch geflohen war. Und einige derer welche direkt vor diesem Schrank standen, hatten es ebenfalls bemerkt. Sie riefen und brüllten, machten einander darauf aufmerksam, versiegelten ihre Gedanken. Niemand durfte mitbekommen was dieser geheime Rat zu bereden hatte oder was hier vor sich ging. Wer auch immer sich hinter diesen Türen im Raum verbarg, musste sterben. Egal wer. Einige breiteten die Arme aus, als wollten sie eine Mauer bilden, formten über ihren Köpfen Unmengen schwarzer Gedanken, mit welchen sie gleich versuchen würden den Spion zu lähmen und zu töten. In genau dem Moment öffneten sich unter lautem Knarren vollständig die Flügeltüren und das Bild löste sich auf, in tausende, Millionen kleiner blauer Punkte.

Kapitel 2
    Mit einem gewaltigen Ruck wachte Eric auf und saß kerzengerade im Bett. Und schon im nächsten Moment hatte er ein flauschiges, buntes Kissen im Gesicht, welches ihn gleich wieder zurücksinken ließ. Ja, richtig, das hatte er vergessen. Es war doch diese Wette gewesen. Jack hatte im ganzen Heim ein Spiel gestartet. Wer seinem Zimmergenossen morgens zuerst ordentlich was mit dem Kissen verpasste, der musste sich nicht ums Bettenmachen kümmern. Eric hasste dieses Spiel, genau wie seinen Namen. Aber er mochte den kleinen, lebensfrohen Jack mehr als irgendjemanden sonst. Und darum ließ er sich das auch gefallen, spielte mit. Allerdings würde er Jack nie eins mit dem Kissen verpassen, denn der kleine Chinese würde dann wahrscheinlich quer durch das kleine Zimmer fliegen. Er war trotz seiner vierzehn Jahre immer noch fast zwei Köpfe kleiner als Eric, der war in etwa eins-vierundsiebzig groß. Das war auch der Grund dafür, dass Eric selbst dann die Betten machte, wenn Jack verschlief, denn der konnte es kaum mit den schweren Matratzen aufnehmen oder die Decken schütteln, ohne sie über den Boden zu schleifen.
    „Wenn du nicht gleich aufstehen, werde ich dich noch mal mit Kissen schlagen. Ja! Und dann du müssen aufstehen, weil sonst ich schlagen dich kaputt!“
    Eric grinste. Bei der Vorstellung, dass der kleine Jack, der gerade ein wenig größer war als sein Kopfkissen, ihn erschlagen wollte, musste er lachen. Und so vergrub er sich herausfordernd unter der warmen Decke.
    „Xiao Long, wenn du nicht sofort stehen, ich dir stecken Klobürste in Hintern! Wir spät dran! Frühstück!“
    Eric seufzte. Warum kannte der solche Worte? Sprach nach sechs Jahren immer noch kein richtiges Deutsch und konnte zum Teil Fluchen, wie es nicht einmal die fette Hausmeisterin schaffte. Und dann dieser Name.
Xiao Long
…Nicht auszuhalten! Er mochte diesen Namen genau so wenig wie jenen, der in seinem Pass stand: Eric Simila. Er hatte nicht die geringste Ahnung, wie seine Eltern ihn so hatten nennen können, aber so war das eben. Seine Mutter, Anna Simila, war vor sechzehn Jahren bei seiner Geburt gestorben, aus völlig unerklärlichen Gründen. Kurz danach war dann sein Vater gestorben, durch einen Autounfall. Er hatte viel getrunken. Das hatte Mia ihm erzählt. Die Nachbarin Mia, eine alte Tibeterin, hatte ihn bei sich aufgenommen und dann später adoptiert. Da sie die Leiterin dieses Heimes war, lebte er nun hier. Zusammen mit Jack in einem Zimmer, seit ungefähr sechs Jahren. Und gleich am ersten Tag hatte dieser Eric den bescheuerten Namen Xiao Long aufgedonnert. Und Eric vergaß immer wieder, was es bedeutete. Es war ihm auch nicht so wichtig, denn manchmal ging ihm der Aberglaube des Chinesen auf die Nerven.
    Eric war schwarz. So sagten die anderen immer, allerdings hielt er die für farbenblind. Er war nicht schwarz, sondern einfach braun, nicht mal besonders dunkel. Im Nebenzimmer wohnte Tamara, eine Afrikanerin, sie war schwarz. Aber er nicht. Er hatte schwarze Haare, die ihm in gefilzten Strähnen an allen Seiten dreißig Zentimeter runter hingen. Zu dieser Maßnahme hatte Mia persönlich gegriffen als sie herausfand, dass er sich immer weigerte sich die Haare schneiden zu lassen. Es sah nicht ungepflegt aus, nur anders. Gut sogar, wenn er sie ab und zu mal wusch. Jack hingegen hatte die typisch asiatischen, total glatten Haare, die er kämmen und frisieren konnte, wie es ihm passte. Am liebsten kurz und mit einem Kilo Gel versehen. Das sah nicht schlecht aus, allerdings wirkte es dermaßen übertrieben und glitschig, dass man sich erst daran gewöhnen musste. Ein erneuter Kissenschlag
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