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Drachenkaiser

Drachenkaiser

Titel: Drachenkaiser
Autoren: Markus Heitz
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zwei weitere Männer, die ihre Gesichter hinter Schals verborgen hatten.
    »Ach, umbringen wollen mich die Ungentlemen?« Er machte einen Schritt zurück, packte seinen Stock, entriegelte die Sperre und zog die armlange Degenklinge aus der verborgenen Scheide. »Ihr werdet verstehen, dass ich in diesem Fall zu anderen Waffen als stumpfem Holz greife!« Grigorij nahm die klassische Fechterhaltung ein. »Wer schickt euch? Der Zar? Hat er immer noch nicht aufgegeben?«
    Der erste Mann griff an.
    Grigorij parierte, Metall schabte über Metall. Mit einem raschen Ausfall stach er seinem Angreifer durch das Handgelenk, woraufhin dessen Finger sich öffneten. Klirrend fiel die Eisenstange auf das Kopfsteinpflaster, und der Mann hüpfte schreiend nach hinten. Blut tropfte in den Schnee.
    Plötzlich klirrte berstendes Glas, und Feuerschein loderte auf der Straße.
    »Mein Phaeton«, rief Grigorij wütend, als er die brennenden Umrisse erkannte. »Du hast meinen Wagen angezündet?« Der Zorn über die Ungeheuerlichkeit und grobe Unsportlichkeit versetzte ihn in Rage. Ungeheuerlichkeit und grobe Unsportlichkeit versetzte ihn in Rage.
    »So ein Pech, was?« Der letzte Gegner hob die Waffe auf und setzte dem Fürsten mit zwei Stangen gleichzeitig zu.
    Die Wucht der Schläge war kaum abzufangen, und so musste Grigorij immer weiter zurückweichen. Der Kämpfer stellte sich geschickter an als die drei vorher, das Duell war ausgeglichen.
    Grigorij riss den linken Fuß in die Höhe und schleuderte Schnee sowie Wasser ins Gesicht des Mannes. Die Sekunde der Verwirrung genügte, um ihm zuerst einen tiefen Stich in die Schulter zu versetzen und ihm dann die Faust gegen die Schläfe zu hämmern. Ächzend sackte er zusammen.
    Die sind erledigt. Grigorij rannte zum brennenden Wagen und öffnete die hintere Tür, um Whisky, Schmuck und Seidenband zu retten. Hoffentlich ist es nicht zu spät. Das Feuer war auf den Vordersitzen und im Fußraum gelegt worden, es stank nach Kraftstoff.
    Ein harter Schlag in den Rücken raubte ihm die Luft und ließ ihn tanzende Sternchen sehen. Noch bevor er sich umwenden konnte, um sich gegen den heimtückischen Angreifer zur Wehr zu setzen, sauste ein harter Gegenstand auf seinen Schädel. Benommen rutschte er am Türrahmen herab.
    Der Fürst konnte nichts dagegen tun, als ihn starke Hände packten, ihn in den Fond des brennenden Wagens schoben und die Tür hinter ihm schlossen.
    Grigorij sah unter Aufbietung seiner letzten Kräfte zum Fenster, wo er ein vermummtes Gesicht erblickte und ein Finger ein dickes V mit Blut auf die Scheibe malte: Victory. Seine Feinde sahen sich bereits als Sieger. Dann wurde der Rauch zu dicht, das Zeichen verschwand.
    Die Flammen schlugen hoch, leckten am Wagendach entlang und schienen sich nach hinten in den Fond zu biegen, um ihn zu erreichen. Grigorijs Lungen füllten sich mit Qualm, er musste husten. Orientierungslos tastete er um sich.
     
23. Dezember 1926, Bilston (ca. fünf Meilen südlich von Neu-Edinburgh), Provinz Schottland, Königreich Großbritannien
    »Um zu verhindern, dass ein Flugdrache sich Ihnen aus dem Schutz der gleißenden Sonne nähern kann«, Silena hob den Helm, damit alle die Vorrichtung an der rechten Seite sahen, »klappen Sie das gefärbte Glas vor die Brille. Damit können Sie für einige Sekunden ungeblendet in die Sonne schauen und mögliche Bestien erkennen. Das gilt selbstverständlich ebenso für Maschinen. Wie Sie feindliche Jagdflieger mit den Maschinengewehren abschießen, wissen Sie.«
    Ihre Blicke schweiften über die fünf Männer und vier Frauen im Saal, die vor ihr in dunkelblauen Uniformen ohne Rangabzeichen saßen und sich Notizen machten. Die nächste Generation der Skyguards erhielt von ihr persönlich die weiterführende Ausbildung zum erstklassigen Kampfpiloten.
    Derzeit verfügte die Einheit über nur mehr elf Flieger-Asse. Sieben hatten sie bei Einsätzen gegen die Bestien verloren, wodurch die Schulung des Nachwuchses umso wichtiger wurde. Was Silena bislang bei den Flugmanövern gesehen hatte, stimmte sie überwiegend hoffnungsvoll. Flugmanövern gesehen hatte, stimmte sie überwiegend hoffnungsvoll.
    Der Saal war einer von mehreren Unterrichtsräumen, die in dem Gebäude ebenso zu finden waren wie Schlafsäle, eine Bibliothek, Arbeitszimmer, Mensa und eine Sporthalle. Es hatte sie und Grigorij eine Menge Geld gekostet, das alles aus dem Boden zu stampfen.
    Silena sah hinaus, wo die Hangars und das Rollfeld durch den
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