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Drachengasse 13, Band 03

Drachengasse 13, Band 03

Titel: Drachengasse 13, Band 03
Autoren: B Perplies
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um die nicht vorhandenen Ohren flog. Im nächsten Augenblick hatte Fleck den Schurken am Panzerkragen gepackt und riss ihn mit Drachenkräften von den Füßen.
    „Ja, zeig’s ihm, Fleck!“, rief Sando erleichtert und zornig zugleich.
    Gleich darauf verzog er erschrocken das Gesicht, denn der Drache gehorchte erstaunlicherweise aufs Wort. Er schleuderte den Xix in die Höhe.
    In hohem Bogen flog Qalrx durch die Luft, segelte mit allen sechs Gliedmaßen strampelnd über den Rand der Tribüne hinweg und landete kreischend mitten in der aufgewühlten Menge, die jenseits davon die Hauptkammer füllte.
    „Hoppla“, murmelte Sando leise, als er sich aufrappelte.
    „Sando, schnell, komm her!“ Hanissas Ruf lenkte Sando von der Überlegung ab, was die tobenden Xix in diesem Augenblick wohl mit dem uneinsichtigen General anstellen mochten.
    Er drehte sich um und sah, dass das rothaarige Mädchen mit der Königinlarve mittlerweile in den hinteren Teil der Tribüne zurückgewichen war. Mehrere Xix näherten sich ihr mit ausgestreckten Armen und irren Blicken. Zeremonienmeister Qwrll’Xikik war der Einzige, der noch zwischen Hanissa und der Menge stand. Doch auch sein beschwörendes Klicken schien keine Wirkung mehr auf sie zu haben.
    „Los, Tomrin, beenden wir das hier“, wandte sich Sando an den Freund, der auch gerade auf die Beine kam. Hoffentlich klappt es diesmal, fügte er in Gedanken hinzu.
    Gemeinsam stürmten die Jungen zu Hanissa und Zrkida hinüber. Pip gesellte sich zu ihnen, und auch Fleck stapfte polternd näher. Er wirkte wild entschlossen, es zur Not mit der ganzen Bevölkerung des Baus aufzunehmen, um seine Freunde zu schützen.
    „So, Kleine, jetzt gibt es was Feines zu trinken“, sagte Sando und hielt der Larve den Pokal mit der Königlichen Aura hin.
    Neben sich vernahm er ein gequält klingendes Zirpen. Er blickte auf und gewahrte den Zeremonienmeister, der mit kläglicher Miene auf die Freunde und die Königinlarve schaute.
    „Was ist?“, fragte Sando.
    „Das Zeremoniell“, jammerte Qwrll’Xikik. „Noch nie wurde eine Königin ohne das Zeremoniell gekrönt.“
    „Wir sind gerade ein wenig in Eile“, merkte Tomrin an. Er schlug mit der flachen Seite seiner Schwertklinge einem Xix auf die Finger, der ihnen zu nahe gekommen war. Fleck drängte unterdessen ein paar weitere mit seinem pendelnden Schwanz zurück.
    „Aber wie soll eine Königin lange und gut regieren, wenn sie nicht richtig gesegnet wurde?“, protestierte der Zeremonienmeister.
    „Gibt es vielleicht eine Kurzform dieses Zeremoniells?“, wollte Hanissa gehetzt wissen.
    „Eine Kurzform? Äh … nun ja. Ich denke, das wäre machbar.“
    „Dann schnell“, drängte Sando. „Wenn wir noch lange warten, kann selbst Königin Zrkida Euer Volk nicht mehr retten.“
    Rasch trat der Zeremonienmeister neben sie und legte der winzigen Xix-Larve beide Hände auf die Stirn. Er klickte einmal, zirpte zweimal und klackte abschließend mit den Mandibeln. „Fertig“, verkündete er.
    „Das nenne ich wirklich mal eine Kurzform“, brummte Sando. Er wandte sich wieder der Königinlarve zu. „Und jetzt, Hoheit, müsst Ihr das hier trinken.“ Er hielt ihr die Königliche Aura an die Lippen und begann langsam, den Pokal zu kippen.
    Das kleine Wesen schien genau zu wissen, was von ihm erwartet wurde. Artig öffnete es den Mund und ließ zu, dass der golden glitzernde Nebel ihm die Kehle hinunterrann.
    „Langsam, Sando, lass sie mal schlucken“, warnte Hanissa.
    „Das braucht sie nicht“, beruhigte ihn Qwrll’Xikik. „Immer weiter. Du machst das sehr gut, mein Junge.“
    Sando kippte den Pokal weiter und weiter, bis der Mund der Königinlarve auch das letzte bisschen Nebel aufgenommen hatte. Zrkida schloss die Facettenaugen. Es schien, als wolle sie in Hanissas Armen einschlafen. Doch stattdessen fing sie auf einmal an, golden zu schimmern!
    Der Wärme gleich, die von einem großen Lagerfeuer abstrahlt, breitete sich plötzlich ein Gefühl von Ruhe, Frieden und Harmonie in der ganzen Hauptkammer aus. Die tobenden Xix hielten überrascht inne. Sie senkten die Arme und hoben die Köpfe. Viele blinzelten und sahen sich um, als erwachten sie aus einem bösen Traum.
    „Gebt sie mir, bitte“, sagte Qwrll’Xikik und streckte die Hände nach Zrkida aus.
    Hanissa reichte ihm das Xix-Baby vorsichtig.
    Der Zeremonienmeister erhob sich auf seine vier Hinterbeine und hielt die Königinlarve hoch über seinen Kopf in die Luft. Diesmal zeigte die
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