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Drachengasse 13, Band 03

Drachengasse 13, Band 03

Titel: Drachengasse 13, Band 03
Autoren: B Perplies
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Qalrx war schneller: Der General ließ von Qwrll’Xikik ab, wirbelte herum und verpasste Tomrin mit der verhornten Linken einen Schlag gegen den Kopf, der den Jungen zu Boden schleuderte. Im nächsten Moment versetzte er dem Zeremonienmeister mit seinem behelmten Schädel einen Hieb gegen die Stirn, der diesen benommen zurücktaumeln ließ. Qwrll’Xikiks Griff um den Pokal lockerte sich, und Qalrx riss ihn an sich.
    „Endlich wird mein Traum wahr“, frohlockte er, als er den Deckel von dem Pokal riss und den schimmernden Nebel darunter enthüllte.
    „Nein, das dürft Ihr nicht!“, rief Tomrin vom Boden aus. Blut lief ihm über die Wange, wo die verhornten Handknöchel des Generals seine Haut verletzt hatten. Doch er schien den Schmerz gar nicht zu spüren. In seinen Augen lagen Wut und Verzweiflung. „Ihr zerstört alles, was die Xix sich aufgebaut haben.“
    „Ich führe die Xix in ein neues Zeitalter“, zischte Qalrx. „Seht sie euch doch an, ihr Maden!“ Er deutete auf die fauchenden, klackenden Xix, die an der Tribüne emporzuklettern begannen. Die wenigen Heiler und Mönche, die noch halbwegs klar im Kopf waren, vermochten sie nicht aufzuhalten. „So viel Zorn. So viel wilde Gier. Wir verschwenden unsere wahren Kräfte, indem wir uns darauf beschränken, die Wehwehchen anderer Völker zu heilen.“
    „Nein, Ihr irrt!“, schrie Hanissa. Tränen der Wut liefen ihr übers Gesicht, während sie die weinende Königinlarve im Arm wiegte. „Die Xix sind besser geworden, als sie es zuvor waren. Jeder kann ein Barbar sein. Aber nur wenige können so heilen wie Euer Volk.“
    Qalrx klackte abfällig mit den Mandibeln. „Ich lasse mich nicht von euch belehren. Und erst recht nicht aufhalten.“ Er hob den Pokal höher, näher an seine Lippen.
    Sando fluchte innerlich. Tomrin lag am Boden, und Hanissa musste sich um Zrkida kümmern. Jetzt lag es an ihm. Ohne weiter zu zögern, sprintete Sando los, um sich auf den General zu werfen und ihm irgendwie den Pokal abzunehmen.
    Zu seiner Überraschung war jemand schneller als er! Wie ein winziger blauer Blitz schoss Pip an ihm vorbei und auf Qalrx zu. Der General setzte gerade dazu an, den golden glitzernden Nebel zu trinken, als sich die bellurische Spürechse auf seinem Arm niederließ und ihm mit einem Schnabelhieb, der so schnell kam, dass Sando ihn nicht mal sehen konnte, in die Hand hackte.
    Qalrx zischte schmerzerfüllt. Seine Hand zuckte, und er ließ den Pokal los, während Pip sich schon wieder von ihm löste und davonschwirrte. Es war, als dehnte sich die Zeit, während Sando sich mit aller Kraft nach vorn warf, dem Pokal entgegen, der unendlich langsam zu Boden zu fallen schien.
    „Neeeiiinnn“, rief Sando, aber der Laut hörte sich ganz eigentümlich verzerrt und dunkel in seinen Ohren an.
    Seine ausgestreckten Finger umfassten den Griff des edlen Trinkgefäßes. Mit dem nächsten Lidschlag kehrte die normale Zeit zurück, und mit einem Ächzen krachte Sando bäuchlings neben dem General zu Boden. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er den Kelch in seinen Händen an. Die Königliche Aura waberte träge darin herum, aber wie durch ein Wunder war nichts verschüttet worden.
    Eine kräftige Hand packte den Straßenjungen am Kragenund riss ihn herum. Über ihm ragte der gepanzerte Leib des Xix-Generals auf. Seine Miene war vor Wut verzerrt, als er Sando einen seiner Füße schwer auf die Brust stellte und sich dann zu ihm herunterbeugte. „Gib mir den Pokal“,fauchte er, „oder ich schneide dir die Kehle durch.“ Seine scharfen Mandibeln näherten sich drohend SandosHals. „Aber vielleicht sollte ich das sowieso machen.“
    Ächzend versuchte Sando, sich unter dem Fuß seines Feindes hervorzuwinden. Es gelang ihm nicht. Tut mir leid, Onkel Gump, dass ich nicht immer ein braver Neffe war, dachte er, als die Mandibeln seinen Hals berührten. Und dass ich gestern Abend dein Lieblingsbuddelschiff in der Regentonne versenkt habe. Ich dachte wirklich, es würde schwimmen. Woher hätte ich wissen sollen, dass die Flasche unten Löcher hatte? Ich hoffe, du findest es irgendwann wieder …
    Auf einmal tauchte ein riesiger Schatten hinter Qalrx auf. Er spreizte zwei mächtige Flügel. Dann legten sich schmutzig grün geschuppte Klauen auf die bronzenen Panzerschultern des Generals. Der Xix fuhr erschrocken herum – und starrte direkt in das aufgerissene Maul von Fleck in Nachtfressergestalt!
    Der Jungdrache stieß ein Brüllen aus, dass Qalrx der Speichel
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