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Drachengasse 13, Band 02

Drachengasse 13, Band 02

Titel: Drachengasse 13, Band 02
Autoren: B Perplies
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    „Moment, Moment “ , begehrte Sando auf. „Ihr wollt wirklich mitkommen? Und ihr wollt zu meinem Onkel? Der reißt mir den Kopf ab … “
    „Wir haben keine Wahl “ , beharrte Hanissa. „Erst wenn wir Genaueres über die Verbotenen Hügel wissen, können wir Bortha helfen “
    „Nissa hat leider recht “ , sagte Tomrin, auch wenn er am liebsten sofort losgestürmt wäre und Bortha gesucht hätte.
    Sando überlegte einen Moment. Dann nickte er. Mit einem Mal wirkte er, als sei ihm eine riesige Last von den Schultern genommen worden. „Ihr seid echte Freunde, wisst ihr das ?“ , fragte er leise.
    „Wissen wir “ , antwortete Hanissa schelmisch. „Und jetzt lasst uns aufbrechen .“ Sie stand auf, trat zum Fenster und öffnete es. Keine drei Sekunden später war sie im Freien.
    Erst als er den Fuß schon auf der Fensterbank hatte, hielt Sando inne. Verwundert sah er zu Fleck. „Sagt mal, spinn ich, oder ist der Drache heute gelb ?“
    „Gol-den “ , antworteten Hanissa und Tomrin im Chor, und Fleck schnaubte stolz.

Kapitel 3
    Tränen und Geheimnisse
    Wie immer, wenn Tomrin an den Fleet kam, war er begeistert von der Umgebung, den Geräuschen und dem würzigen Geruch. Schiffe fuhren auf dem breiten Fluss, und das Licht der Vormittagssonne ließ ihn funkeln wie tausend Diamanten.
    Wohin Tomrin blickte, sah er weiß verputzte Kontore und große Lagerhallen mit vergitterten Fenstern und breiten Türen aus dunklem Holz. Tag für Tag wechselten hier Waren für ein paar Beutel Gold den Besitzer. Dazwischen befanden sich kleinere Bauten – Schenken, Unterkünfte der Arbeiter, Amtsstuben der Schifffahrtsunternehmen …
    Und Gumps Brandung .
    Die Hafenschenke gehörte Sandos Ziehonkel und hatte die Bezeichnung Haus eigentlich nicht verdient. Windschief und irgendwie trotzig stand sie am Ende einer kurzen Seitengasse. Auf den Ziegeln ihres Giebeldachs wucherte das Moos. Ihre Außenwände bestanden aus einer wilden Mischung aus Torf, Lehm und Stein, die jemand hinter schmutzig weißem Verputz zu verstecken versucht hatte. Schwarz gestrichene Holzbalken zogen sich durch die Wände. Ohne sie wäre das ganze Gebäude sicher längst in sich zusammengebrochen.
    Vor der aus krummen Brettern genagelten Eingangstür blieben die drei stehen und sahen sich an.
    „Haben wir jetzt einen Plan ?“ , fragte Sando.
    „Wir gehen rein und trinken ein Glas Brause “ , erwiderte Hanissa. „Dann wird uns schon was einfallen .“
    „Na großartig .“
    Die drei Freunde traten in den Schankraum, der fast das gesamte Erdgeschoss einnahm und so seltsam war wie das Äußere von Gumps Brandung . Links befand sich eine Theke mit mehreren Hockern. Den Rest des Raumes füllten abgenutzte Tische und durchgesessene Stühle, an denen sich abends Flussschiffer und Hafenarbeiter den Staub aus den Kehlen tranken.
    Fast jeder freie Platz gehörte Gumps liebstem Hobby: der Schifffahrt. Obwohl Zwerge wie Sandos Onkel eigentlich wenig fürs Wasser und alles, was mit ihm zusammenhing, übrighatten, liebte Gump Schiffe. Und Boote. Und Ruder, Anker, Taue, Fernrohre … Jeder Winkel und jede Fensterbank seiner Schenke waren zugestellt mit Gegenständen dieser Art: einem winzigen hölzernen Dreimaster, einer geschnitzten Möwe, einem mit Muscheln verzierten alten Fischernetz. Hier hing eine alte Harpune und rostete vor sich hin, da lehnte ein altes Steuerrad und träumte von vergangenen Abenteuern.
    Gump träumte mit ihnen. Der Herr über dieses Durcheinander hing an jedem einzelnen Stück seiner riesigen Sammlung und pflegte sie mit Begeisterung.
    „Ah, mein Herr Neffe. Mit seinen Freunden, wie schön .“
    Durch die Tür zur Küche kam Gump herein, ein Zwerg mit einem stattlichen Bauch und einem warmherzigen Lächeln. Sein ungewöhnlich lichtes Haupthaar wurde durch einen prächtigen Bart wettgemacht.
    „Hallo, Onkel Gump “ , begrüßte ihn Sando. „Drei Brausen ?“
    „Selbstverständlich, selbstverständlich. Und für den … “ Gump stutzte. „… den goldenen Drachen ?“ , murmelte er dann und strich sich nachdenklich über den weißen Rauschebart. „Was es nicht alles gibt … “
    „Fleck, hast du Durst ?“ Hanissa sah ihren treuen Begleiter fragend an. „Eine Schale Wasser vielleicht ?“
    Flecks Antwort bestand aus einem begeisterten Schnaufen und zwei umgestoßenen Stühlen, die er mit seinem Schwanz unabsichtlich weggefegt hatte. Als sie polternd zu Boden fielen, zuckte er zusammen und versteckte sich hinter
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