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Dr. Bottleneck, Urologe aus Leidenschaft

Dr. Bottleneck, Urologe aus Leidenschaft

Titel: Dr. Bottleneck, Urologe aus Leidenschaft
Autoren: Sissi Kaipurgay
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Strichen öffnen sich flatternd Janus’ Lider, nach zwanzig lächelt er, und nach dreißig beginnt er zu stöhnen. Ich löse meine Finger und wage einen Blick nach unten. Immer noch lila, aber der Farbton ist abgeschwächt.
    „Geht’s Ihnen besser?“, frage ich flüsternd, während ich fasziniert die Farbe begutachte.
    „Mach weiter, es wird gerade gut“, witzelt Janus.
    „Okay, dann können Sie jetzt aufstehen“, sage ich erleichtert.
    „Mooooment“, verkündet Richard, der gerade zur Tür hereinschneit.
    Er tritt an die Liege, begutachtet Janus Penis und nimmt ihn in die Hand, nachdem er sich einen Latexhandschuh übergestreift hat.
    Ich erröte. Daran habe ich gar nicht gedacht. Verschämt verstecke ich meine Hand hinter meinem Rücken. Ich werde sie gleich waschen, bis die Haut brennt.
    „Sehr schön“, murmelt Richard, zieht sich das Latex klackend von den Fingern und lässt es in den Mülleimer fallen.
    „Tim“, er schaut zu mir, „bei diesem Patienten wirst du die Nachsorge selbständig durchführen.“
    Unwillkürlich straffe ich mich. Sein Blick macht mich stolz. Ich bin erst seit kurzem hier und bekomme schon so eine verantwortungsvolle Aufgabe.

Massagetherapie
    „Herr Hillebrand muss täglich massiert werden, damit der Blutstau keine folgenschweren Nachwirkungen für ihn hat“, doziert Richard. „Zeugungsunfähigkeit, nachlassende Erektionsfähigkeit und so weiter. Das alles können wir verhindern, wenn er die nächsten fünf Tage hier nachbehandelt wird.“
    Mein Kopf schwirrt. Nachbehandelt? Mein Chef redet hier davon, dass ich diesem Blonden fünf Mal einen runterholen soll? Ich gucke ihn an und hebe die Augenbrauen.
    „Richard, nicht dein Ernst?“
    „Tim, willst du mein Fachwissen infrage stellen?“, fragt Bottleneck samtweich.
    „Oh nein“, rudere ich schnell zurück und fange Janus’ verwirrten Blick auf.
    „Dann wäre ja alles geklärt“, sagt Richard ernst, tätschelt dem Patienten den Schenkel und läuft aus dem Zimmer.
    „Äh“, mache ich, weil ich nicht weiß, was ich sonst sagen sollte.
    „Darf ich denn jetzt aufstehen?“, fragt Janus irritiert.
    „Glaub schon“, murmele ich und wende ihm dezent den Rücken zu, während er ächzend hochkommt und seine Kleidung richtet.
    „Oh Mann, das war ein Alptraum“, sagt er.
    „Wie – ich meine, wie kommt denn der Ring – ich versteh das nicht“, stammele ich nervös.
    „Man streift ihn über, damit der Schwanz schön hart bleibt“, sagt Janus lachend.
    Ich frage nicht nach, warum das Teil hart bleiben sollte, obwohl ich vor Neugier brenne. Wollte er etwa die ganze Nacht seine Freundin beglücken? Nach meiner Erfahrung machen die Weiber recht schnell schlapp, obwohl sie vorher rumtönen, dass sie ewig wollen.
    „Ich muss also morgen wiederkommen und Sie – machen die Nachsorge?“, fragt Janus in meinem Rücken.
    Ich nicke, öffne die Tür und trete auf den Flur. Es ist gerade erst neun Uhr, dennoch fühle ich mich, als wäre es bereits Abend. Die Aufregung hat meine ganze Energie verbraucht. Ich laufe in die Anmeldung, wo Lore wie eine Glucke den Computer bewacht.
    „Herr Hillebrand hat morgen einen Termin bei mir“, sage ich schwach.
    „Bei DIR?“, kiekst Lore empört und mustert Janus, der in die Anmeldung getrottet kommt.
    „Ja, bei mir“, sage ich mit fester Stimme. „Bottleneck hat ihn mir zugeteilt.“
    „Aha.“ Lore schürzt ihre aufgespritzten Lippen „Na dann.“
     
    Irgendwie überstehe ich den Tag und wache am nächsten Morgen in dem Bewusstsein auf, dass meine erste Aufgabe eine Schwanzmassage sein wird. Ich probiere das erst einmal bei mir, denn meiner steht wie eine Eins bei dem Gedanken. Warum? Keine Ahnung, mir egal. Es zählt nur, dass ich mit weichem Glied in meine Hose steigen kann.
     
    Es ist wie immer acht Uhr, als ich die Tür zur Praxis öffne. Ich bin der Erste, die anderen kommen erst gegen neun. Wie immer fahre ich die Computer hoch, koche Kaffee und gehe prüfend durch die Räume, als es an der Tür klingelt. Wie gestern. Ich zucke zusammen. Natürlich ist es der Patient Hillebrand, der mit unsicherer Miene vor mir steht.
    „Haben Sie einen Termin?“, frage ich distanziert.
    „Ja, hab ich. Ich sehe aber gerade, dass die Praxis erst um neun Uhr öffnet“, sagt Hillebrand und schaut mich verlegen an. „Soll ich wieder gehen?“
    „Quatsch.“ Ich öffne die Tür weit und winke ihn herein. „Gehen Sie in Untersuchungsraum eins, Sie kennen ja den Weg.“
     
    An dieser
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