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Dornröschens Erwachen

Dornröschens Erwachen

Titel: Dornröschens Erwachen
Autoren: Anne Roquelaure
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un d überga b si e dan n seine m Hauptmann. DrinnenließersichFleischundBierauftragenundsahdanndurchdasButzenfenster
hinaus.
    Der   Gardehauptmann   schlang   das   Seil   um   Dornröschens   Handgelenke,   achtete   aber sorgfälti g darauf , nu r ihr e Händ e z u berühren . E r führt e si e zu m offene n Hoftor , war f das SeilüberdengemauertenTorbogen, zogessoan,dassDornröschen
fastaufZehenspitzen stand,undverknüpfteesdann. Dan n gebo t e r de n Leuten , Abstan d z u halten . Mi t verschrä n kte n Arme n a n di e Mauer gelehnt , beobachtet e er , wi e sic h da s Vol k u m di e Herberg e drängte , u m Dornrösche n zu bewundern.
    DawarendralleWeibermitfleckigenSchürzen,vierschrötigeMännerinKniehosenund schwere n Lederstiefel n un d jung e Männe r bessere n Standes i n samtene n Umhängen , die sic h abseit s hielte n un d Dornrösche n meh r au s de r Entfernun g betrachteten . Un d d a waren jung e   Fraue n   mi t   frisc h   gestärkte m   Kopfputz ,   di e   scheinba r   hochnäsi g   di e   Rocksäume
hoben , währen d si e Dornrösche n abschätzen d musterten .
    Zunächs t vernah m ma n nu r ei n Flüstern , doc h dan n beganne n di e Leut e sic h ungenierte r zu unterhalten.
    DornröschenneigtedasGesichtzuihremArm,sodassihrlangesHaarihrGesichtverhüllte. Plötzlich stürmteeinSoldatausderHerberge undrief:
    „Seine Majestä t wünscht , da ss si e den
Kop f heb t un d sic h umdreht , dami t di e Leut e si e besse r sehe n können.“
    Zustimmende s Gemurme l ka m au s de r Menge .
    „Schön , wunderschöne , schwärmt e eine r der jungenMänner.
    „Un d fü r dies e Schönhei t habe n s o viel e Männe r ih r Lebe n   gelassen“ , meint e ei n alter Schuster.
    DerGardehauptmannhobDornröschensKinnundflüsterteihrzu:
    „Dumusstdichumdrehen, Prinzessin.“
    „Obitte,Hauptmann“,flehtesie.
    „KeinenLaut,Prinzessin,ichbittedich.UnserHerristsehrstreng“,erwiderteer. „Un d es is t sei n Wunsch , da ss dic h all e bewundern.“
    Purpurne RöteüberzogDornröschensWangen,undsiefügtesich.Siedrehtesichso,dassdie Meng e eine n Blic k au f ih r gerötete s Gesä ß un d dan n wiede r au f ihr e Brüst e un d ihr e Scham werfe n konnte. Esschien, al s würd e si e tie f Luf t holen , u m sic h zu r Ruh e z u zwingen . Di e junge n Männer verliehenmitlautenAusrufenihrerBewunderung Ausdruckundschwärmten
fürihre wunderschöne n Brüste.
    „Abe r ihr e Hinterbacken“ , flüstert e ein e alt e Frau , di e i n Dornröschen s N äh e stand . „Si e ist geschlage n worden . Ic h kan n mi r nich t vorstellen , da ss di e arm e Prinzessi n ein e solche Bestrafun g verdien t hat.“
    „Kaum“ , sagt e ei n junge r Man n nebe n ihr . „Abgesehe n davon , da ss si e de n süßesten
P o hat, denmansichvorstellenkann.“Dorn r ösche n zitterte.
    Schließlich kamderPrinzwiederausdemHaus.Alsersah,dassdieMengenachwievorim Bann e Dornröschen s stand , löst e e r selbs t da s Sei l vo m Torbogen , hiel t e s wi e ein e kurze LeineüberihremKopfunddrehtesieeinmalumihreAchse.Die Umstehende n nickte n und verbeugtensichdankbarobderGroßzügigkeitdesPrinzen.
    „HebdenKopf,Dornröschen,damitichesnichtzutunbrauche“,sagteer   miteinem kleinen , doc h unüberhörbare n Tade l i n seine r Stimme.
    Dornrösche n gehorchte . Ih r Gesich t w arsovonRöteentflammt,dassihreAugenbrauenwie GoldinderSonneschimmerten.DerPrinzküsstesie.
    „Kom m her , Alter“ , fordert e de r Prin z de n Alte n i m Schustergewan d auf . „Has t d u j e so etwa s Schöne s gesehen?“
    „Nein , Majestät“ , erwidert e de r Alte . Sein e Ärme l ware n bi s z u de n Ellenbogen hinaufgekrempelt , sein e Bein e ei n weni g krumm . Sei n Haa r wa r grau , abe r sein e grünen
Auge n schimmerte n fas t sehnsüchti g un d erfreut . „Si e is t wirklic h ein e wundervolle Prinzessin , Majestät , un d de n To d alle r jene r wert , di e si e befreie n wollten.“
    „DahastduwohlRecht.UndsieistauchdieTapferkeitdesPrinzenwert,dersiewirklich eroberthat“,lächeltederPrinz.
    All e lachte n höflich . Keine r de r Umstehende n konnt e sein e Ehrfurch t vo r ih m verbergen . Sie starrtenauf sein e Rüstun g un d au f sei n Schwert , vo r alle m abe r au f sei n junge s Gesich t und seintiefschwarzesHaar,dasihmbisaufdieSchulternfiel. De r Prin z winkt e de n Schuste r z u sic h heran .
    „Höre“ , sagt e er . „D u has t di e Erlaubnis , ihre Schätz e z u berühren.“
    D e r alt e Man n lächelt e de n Prinze n
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