Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dornröschens Erlösung

Dornröschens Erlösung

Titel: Dornröschens Erlösung
Autoren: Anne Roquelaure
Vom Netzwerk:
stieg in ihr auf, und wieder
schwirrten in ihrem Kopf diese Träume von einer besonderen Liebe. Aber die
Handlungen der Pagen rissen sie aus ihren Gedanken.
    Die langen, peitschenartigen Lederriemen wurden von den
Wänden genommen, und so wie alle anderen Dinge waren auch sie reich mit Juwelen
besetzt. Es waren schwere Instrumente, obgleich sie sehr geschmeidig und biegsam
waren. Dornröschen fühlte das leichte Stechen an den Rückseiten ihrer Waden, und
der kleine Doppelzügel wurde angezogen. Sie musste sich hinter Tristan
aufstellen, der zur Tür gedreht worden war. Die anderen waren wahrscheinlich
hinter ihnen in einer Reihe aufgestellt. Zum ersten Mal seit vierzehn Tagen
sollten sie den dunklen Bauch des Schiffes verlassen.
    Die Türen wurden geöffnet, Tristans Page führte ihn die
Stufen hinauf, der Riemen spielte auf Tristans Waden, um ihn zum Marschieren
anzutreiben. Das Sonnenlicht, das sich vom Deck auf sie ergoss, blendete sie. Und
mit dem Licht kam der Lärm - entfernte Rufe einer riesigen Menge ertönten. Dornröschen
eilte die hölzernen Stufen hinauf. Sie spürte das warme Holz unter ihren bloßen
Füßen und das Rucken an ihren Brustwarzen. Sie stöhnte wieder.
    Wie großartig die hübschen Jungen sie an diesen Zügeln zu
führen verstanden! Sie konnte den Anblick von Tristans straffem, starkem Gesäß
kaum ertragen. Ihr schien, als hörte sie Laurent stöhnen, und sie hatte Angst
um Elena, Dimitri und Rosalinde. Aber schon war sie an Deck und konnte rings umher
die vielen Menschen erkennen, hauptsächlich Männer in langen Roben und mit
Turbanen. Und sie sah den offenen Himmel und die hohen Gebäude aus Lehmziegeln.
    Sie befanden sich in der Mitte eines geschäftigen Hafens, und
überall, zu ihrer Rechten und Linken, ragten die Masten weiterer Schiffe empor.
Der Lärm und das Licht betäubten Dornröschens Sinne. 0 nein, man darf uns nicht
so an Land bringen, dachte sie. Sie wurde hinter Tristan über das Deck und eine
leicht abfallende Holzplanke hinunter geführt.
    Die salzige Seeluft war plötzlich von Hitze und Staub, dem
Geruch von Tieren und Dung erfüllt. Sand bedeckte die Steine, auf denen sie nun
stand. Sie hob ihren Kopf, um die große Menge anzuschauen, die von Turban tragenden
Männern zurückgehalten wurde - Hunderte und Aberhunderte dunkler Gesichter
musterten Dornröschen und die anderen Gefangenen prüfend. Und da waren schwer beladene
Kamele und Esel und unzählige Männer in Leinengewändern.
    Für einen Moment verließ Dornröschen aller Mut. Dies war
nicht das Dorf der Königin. Und doch öffnete sich ihre Seele, als erneut an den
kleinen Zügeln gezogen wurde und sie sah, wie bunt gekleidete Männer in Gruppen
zu je vier erschienen. Jede Gruppe trug auf den Schultern die langen, vergoldeten
Stangen einer offenen Sänfte, in der sich ein großes Kissen befand. Augenblicklich
wurde eines dieser Kissen vor Dornröschen auf die Erde gelegt. Und wieder wurden
ihre Brustwarzen von den gemeinen kleinen Zügeln gedehnt, während der Riemen an
ihre Knie klatschte.
    Sie verstand. Sie kniete auf dem Kissen nieder. Sie fühlte, wie
sie auf ihre Hacken geschubst und ihre Beine weit auseinander gedrückt wurden. Eine
warme Hand legte sich kraftvoll auf ihren Nacken und zwang sie, den Kopf zu
beugen. Es ist unerträglich, dachte sie und unterdrückte einen Seufzer. Man
trägt uns durch die Stadt. Warum bringt man uns nicht zum Sultan? Sind wir denn
nicht königliche Sklaven?
    Aber Domröschen kannte die Antwort. Sie konnte sie an den
dunklen Gesichtern ablesen, die sich von allen Seiten herandrängten. Hier sind
wir nur noch Sklaven ohne Privilegien. Wir sind nur kostbar und herausgeputzt wie
andere Waren, die aus den Lagerräumen der Schiffe gebracht werden. Wie konnte
die Königin zulassen, dass uns so etwas widerfährt? Der kleine Anflug der
Entrüstung löste sich jedoch sogleich wieder auf. Ihr Bursche zwang ihre Knie
noch weiter auseinander und spreizte ihre Pobacken auf ihren Fersen. Sie
bemühte sich, keinen Widerstand zu leisten. Ja, dachte sie mit klopfendem
Herzen. Das ist eine sehr gute Stellung. Sie können meine geheimsten Stellen
sehen.
    Sie kämpfte die Angst nieder. Die Zügel wurden um eine
goldene Strebe am Kissen gewunden und straff angezogen, so dass sie Dornröschens
Brustwarzen in einem Zustand bittersüßer Spannung hielten. Ihr Herz schlug wie
wild. Und ihr kleiner Page ängstigte sie noch mehr mit all seinen drängenden
Gesten, dass sie sich still verhalten und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher