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Doppelspiel der Leidenschaft (German Edition)

Doppelspiel der Leidenschaft (German Edition)

Titel: Doppelspiel der Leidenschaft (German Edition)
Autoren: Day Leclaire
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sie sich nach vorn und begann, auf ihre Tochter einzureden. „Komm schon, Kiley. Lass mich auch mitspielen. Du weißt, ich bin auch gut im Tricksen. Klär mich bitte auf, damit ich keinen Fehler mache.“
    Ungläubig betrachtete Kiley ihre Mutter. Kein Wunder, dass ich mich nicht erinnern kann, wenn das mein Leben vor dem Unfall war, dachte sie dabei. Wie bin ich damals nur damit zurechtgekommen? Wie habe ich eine solch unehrliche Einstellung vor mir selbst gerechtfertigt? „Es ist kein Schwindel. Ich bin von einem Taxi angefahren worden, und seitdem leide ich an Amnesie.“
    Lacey machte eine wegwerfende Handbewegung. „Wie auch immer. Wer ist eigentlich dein Macker?“
    Mit jedem Wort, das ihre Mutter äußerte, passte sie mehr und mehr zu den Vorwürfen in der Akte, die eine lange Liste mit Namen der betrogenen Personen und erschwindelten Geldbeträgen enthielt. „Macker?“, fragte Kiley wie betäubt. „Meinst du etwa meinen Ehemann?“
    Lacey schnippte mit den Fingern. „Ach, richtig. Dein Ehemann. Hatte ich schon fast wieder vergessen. Also, wie heißt er?“
    „Nicolò Dante.“
    „Dante?“ Lacey setzte sich kerzengerade auf. „Nicolò Dante? Spinnst du? Glaubst du, du kannst einen Dante übers Ohr hauen?“
    „Wenn ich es dir doch sage“, beharrte Kiley. „Das hier ist kein –“
    „Betrug. Ja, hast du bereits gesagt.“ Sie setzte ihr Glas heftig auf dem Tisch ab und griff nach ihrer Tasche. „Ich will auf jeden Fall nichts damit zu tun haben, egal was es ist.“
    „Bitte beantworte mir noch eine Frage.“ Kiley holte den Ordner und schlug ihn auf. Dann nahm sie eine Seite heraus und hielt sie Lacey hin. „Sagen dir die Namen etwas? Stimmt das, was hier steht? Habe ich wirklich all diese Leute hinters Licht geführt?“
    Mit deutlichem Widerstreben legte Lacey ihre Tasche wieder hin und nahm das Blatt in die Hand. Beim Lesen rötete sich ihr Gesicht zunehmend. „Was hast du dir dabei gedacht, das alles aufzuschreiben?“, stieß sie hervor. „Weißt du, in welche Schwierigkeiten uns das bringen kann?“
    „Mich interessiert nur, ob es stimmt. Habe ich all das getan?“
    Lacey sprang auf und gab Kiley eilig die Liste zurück. „Das war’s dann wohl. Ich weiß nicht, was du hier abziehst, aber ich will nichts damit zu tun haben, wie gesagt. Am besten, du verbrennst das Blatt, bevor es in falsche Hände gerät. Ich mache mich jetzt davon. Gib mir das Kollier. Und schon bist du mich los.“
    Kiley verspannte sich. Wieder dieses Kollier, dachte sie. Sicher das, von dem auch Mr. Ferrell gesprochen hat. Sorgfältig faltete sie das Blatt zusammen und steckte es in die Tasche. „Welches Kollier?“
    „Mach dich nicht über mich lustig“, erwiderte Lacey scharf. „Das Kollier deines Großvaters Cameron.“
    Kiley verstummte, dann brachte sie hervor: „Also existiert es wirklich.“
    „Natürlich! Aber wo ist es?“
    „Keine Ahnung!“ Kiley lachte. „Vielleicht fällt es mir ein, wenn ich mein Gedächtnis wiederhabe.“
    „Dein Anhänger.“ Schlau blinzelte Lacey, und ihr Ärger verschwand. „Wenn du das Kollier nicht bei dir hast, trägst du vermutlich den Schlüssel zu dem Bankschließfach in deinem Medaillon bei dir.“
    Kiley fasste sich an den Hals und umschloss das silberne Herz an der Kette unter ihrer Bluse. „Aha. Ich bin also nicht nur eine Betrügerin, sondern auch ziemlich erfindungsreich.“ Mit einem bitteren Lächeln dachte sie daran, wie zerknirscht sie sich gefühlt hatte, als Nicolò ihr erzählt hatte, sie habe keine engere Beziehung zu ihrer Mutter.
    Wie sehnte sie sich nach einer Familie, die zusammenhielt wie die Dantes! Doch im Augenblick hätte sie wer weiß was dafür gegeben, eine Waise zu sein. „Zu deiner Information, ich weiß nicht, wie man es öffnet.“
    „Allmählich reicht es. Würdest du jetzt bitte mit diesem Amnesiequatsch aufhören?“ Mit entschlossenem Gesichtsausdruck trat sie auf Kiley zu. „Gib mir das Medaillon. Ich mache es für dich auf.“
    „Nein.“
    „Wie dumm du bist“, schimpfte sie. „Vor einigen Jahren habe ich auch schon daran gedacht, die Dantes reinzulegen. Aber dann war ich vorsichtig genug, es nicht zu tun – im Gegensatz zu dir. Allerdings muss ich zugeben, dass die Geschichte mit dem verlorenen Gedächtnis dem Ganzen wirklich eine interessante Wendung gibt.“
    „Es ist nicht …“
    „Ich bin deine Mutter, Kiley. Mir kannst du nichts vormachen. Und jetzt will ich den Schlüssel“, stieß sie hervor. „Gib ihn
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