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Doppelspiel der Leidenschaft (German Edition)

Doppelspiel der Leidenschaft (German Edition)

Titel: Doppelspiel der Leidenschaft (German Edition)
Autoren: Day Leclaire
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Deine Amnesie hat das Verbundenheitsgefühl zwischen uns nicht ausgelöscht.“ Er hob ihre immer noch ineinander verschlungenen Hände. „Das sagt doch alles.“
    „Du meinst, ich nehme dich im Unterbewusstsein wahr, trotz des Gedächtnisverlustes? Ist so etwas überhaupt möglich?“, fragte sie nachdenklich. Ihr war es alles andere als unangenehm, dass er noch immer ihre Hand hielt – und das, obwohl sie immer noch ein wenig vor ihm auf der Hut war.
    Er zögerte, als wählte er seine Worte sorgfältig. Das weckte ihr Misstrauen. Verschweigt er mir etwas?, überlegte sie. Es gab so vieles, was sie nicht wusste, nicht einmal ahnte. Allein hatte sie keine Chance, etwas herauszufinden. Über ihr Leben und seines, über die Vergangenheit und ihre gemeinsamen Zukunftspläne. Nur er konnte ihr etwas davon erzählen, und sie musste ihm wohl oder übel alles glauben. Sie war auf Gedeih und Verderb auf diesen Mann angewiesen!
    „Dr. Ruiz meint, dein Erinnerungsvermögen wird sich wieder einstellen, es braucht nur etwas Zeit“, sagte Nicolò.
    Das ist keine Antwort, dachte Kiley, das erklärt nicht, warum ich ihn im Unterbewusstsein wiedererkannt habe. „Und was ist wenn nicht?“, hakte sie besorgt nach.
    „Dann genießt du einfach dein Leben von jetzt an.“ Wieder lächelte er, und erneut wirkte er auf Kiley attraktiv und sympathisch. „Aber ich glaube, dir wird bald alles wieder einfallen. Wenn ich nur an deine Reaktion von gerade eben denke …“
    „Welche denn? Als ich mich bei deinem Anblick so aufgeregt habe oder vor Sehnsucht fast dahingeschmolzen bin?“
    „Dahingeschmolzen?“
    Sie errötete, wich aber seinem Blick nicht aus. „Oder wie würdest du es ausdrücken?“
    „Wir nennen den Zustand Inferno“, sagte er so leise, sodass sie ihn fast nicht verstanden hätte.
    „Inferno. Der Begriff passt genau auf meine Gefühle.“ Dann begriff sie. „Das Dante’sche Inferno? Nicht schlecht.“
    „Ist nicht von mir.“
    „Ein Scherz in eurer Familie?“, erkundigte sie sich.
    Wieder schwieg er und sah sie mit seinen dunklen Augen durchdringend an, dass sie seinem Blick am liebsten ausgewichen wäre. „Erinnerst du dich daran, Kiley?“, fragte er sanft. „Oder hast du nur gut geraten?“
    „Glaubst du etwa, ich spiele dir die Amnesie nur vor?“
    „Warum solltest du das tun?“ Sein Gesichtsausdruck war völlig unverändert geblieben.
    „Keine Ahnung. Ich habe Gedächtnisverlust! Also wirst du mir alles erklären müssen. Fangen wir damit an, wie es zu dem Unfall kam“, forderte sie ihn auf.
    Sie war erleichtert, dass er diesmal sofort antwortete. „Du wurdest von einem Auto erfasst, einem Taxi, als du über die Straße wolltest. Ich bin gerade aus dem Hotel gekommen und habe alles mit angesehen.“
    Er verstummte, aber nicht, um sich die Worte zurechtzulegen, sondern weil ihn offenbar das Unfallgeschehen sehr mitgenommen hatte. Kiley konnte sich sein Entsetzen und seine Hilflosigkeit angesichts des näher kommenden Taxis lebhaft vorstellen. Zweifelsohne hatte sich nicht nur ihr Leben dadurch verändert, sondern auch seines.
    Er brauchte einen Moment, bis er weitersprechen konnte. „Also, warum solltest du eine Amnesie vortäuschen? Es war ein dummer, bedauerlicher Unfall.“
    „Aber das ist nicht alles, oder? Ich sehe es an deinem Gesichtsausdruck. Hast du mir etwas verschwiegen?“
    „Wir haben uns kurz vorher gestritten.“ Ein Geständnis, das ihm sichtlich schwerfiel. „Du bist schnell aus dem Hotel gelaufen. Hätte ich dich aufgehalten oder begleitet, dann wäre dir nichts passiert.“
    Sie atmete auf, dass er so aufrichtig betrübt war. Offenbar hatten auch harte Männer verletzliche Seiten. Jedenfalls war seine Sorge um sie echt. „Du machst dir Vorwürfe, stimmt’s?“
    Er drückte ihre Hand fester. „Ja.“
    „Was hätte es denn geändert, wenn du bei mir gewesen wärst?“, sagte sie und lächelte ihn aufmunternd an. „Womöglich wären wir dann beide überfahren worden.“
    Doch er blieb ernst. „Unwahrscheinlich. Ich bin überzeugt, dass ich den Unfall bestimmt hätte verhindern können.“
    Dass er sich seiner Sache so sicher war, belustigte sie. „Ich habe anscheinend einen ganz schön arroganten Mann geheiratet.“
    „Das ist keine Arroganz, sondern Tatsache.“
    Sie lachte, noch ein wenig heiser zwar, aber merklich gut gelaunt. „Sieht so aus, als hätte ich recht …“
    Kiley hätte selbst nicht zu sagen vermocht, wann sie Nicolò als ihren Ehemann akzeptiert
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