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Doppelkinnbonus: Gesamtausgabe (German Edition)

Doppelkinnbonus: Gesamtausgabe (German Edition)

Titel: Doppelkinnbonus: Gesamtausgabe (German Edition)
Autoren: Nancy Salchow
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nun ihm zuliebe kurvig. Denn auch er gehört zu den Männern, die auf vollschlanke Frauen stehen und – wie es so schön heißt – gerne was zum Anfassen haben . Aber woher will so ein Klatsch-und-Tratsch-Magazin überhaupt wissen, ob das stimmt? Vielleicht nutzt Christina ihren angeblich kurvengeilen Kerl auch nur als Alibi, um selbst ungehemmt schlemmen zu dürfen? Und selbst wenn es tatsächlich an ihm liegt, wie hilft mir das weiter? Das Problem mit einem Promi zu teilen, tröstet mich gerade herzlich wenig.
    Auf dem Lammfell vor dem Bett brummt mein Handy. Ich bücke mich, um es aufzuheben.
    Maik.
     
    „ Hallo Lieblingscousinchen. Habe tonnenweise Pizza und Columbo-DVD’s hier. Interesse?“
     
    Seine Nachricht erinnert mich an alte Zeiten. Zeiten, die längst vorbei sind und doch für einen Moment Wehmut in mir wach werden lassen.
    Seufzend antworte ich ihm.
     
    „ Interesse schon, aber keine Zeit.“
    „ Alexander?“
    „ Nein, Abendessen mit den Kollegen.“
    „ Herrscht noch immer Eiszeit zwischen euch beiden?“
    „ Keine Eiszeit, Maik. Nur ein kleines Problem. Und auch das wird sich bald lösen.“
    „ Na dann. Meld dich, wenn du mal wieder Zeit für mich hast. Die dritte Absage in zwei Wochen. Mal schauen, ob ich dir das nächste Mal verzeihe. ;-)“
    „ Mal sehen. Vielleicht morgen.“
     
    Ich lege das Handy zur Seite und schaue zum Radiowecker. 18 Uhr 43. Um Sieben wird das Taxi vor der Tür stehen, um den dritten Abend in Folge, den ich ohne Alexander verbringe, einzuleiten.
    Ich rufe mir unser Gespräch in Erinnerung.
    Es war nicht das erste Mal, dass er erwähnte, dass ich ihm bei unserer ersten Begegnung gerade wegen meiner Rundungen aufgefallen war und er sich nicht zuletzt deshalb in mich verliebt hatte, weil ich seiner Meinung nach als eine der wenigen Frauen dazu in der Lage war, das Leben voll und ganz zu genießen. Und Genuss – der Meinung ist zumindest er – fängt vor allem beim Essen an.
    Bei diesem Gespräch war jedoch alles anders. Es war ein Streit. Unser erster richtiger, noch dazu eine Meinungsverschiedenheit, die plötzlich alles zwischen uns in Frage stellt.
    Schon in den ersten Wochen unserer Beziehung hatte Alexander mich immer wieder dezent darauf hingewiesen, dass es wirklich nicht nötig wäre, dass ich weiter abnehme und ich ihm auch in Größe 44 gefallen würde. Und es war ja auch nicht so, dass ich das mit dem Abnehmen geplant hatte, ehrlich nicht. Zumindest nicht bewusst. Irgendwie waren die ersten Pfunde beinahe wie von selbst gepurzelt, weil ich jedes Mal vor Aufregung bis zu unseren Verabredungen am Abend kaum einen Bissen herunterbekam. Hinzu kamen die Besuche im Fitnessstudio, zu denen ich mich von meiner sportfanatischen Freundin Veronika überreden ließ, weil ich es nicht erwarten konnte, sie bei der Gelegenheit über meine gerade erst spruchreif gewordene Beziehung mit dem tollsten Mann aller Zeiten auf dem Laufenden zu halten.
    Aber je mehr ich abnahm, desto öfter deutete Alexander an, dass er sein süßes Romy-Pummelchen vermissen würde.
    Romy-Pummelchen . Allein bei diesem Kosenamen stellen sich mir noch heute die Nackenhaare hoch. Wer möchte schon Pummelchen genannt werden? Aus dem Mund des Traummannes ist das doch praktisch der Todesstoß.
    Oder?
    Warum nur hat er bei diesen Andeutungen immer wieder gelächelt? Wenn er nicht gelächelt hätte, hätte ich seine Worte vielleicht ernster genommen.
    Andererseits war die Freude über jedes geschmolzene Kilo so groß, dass ich vermutlich ein Lächeln nicht von einem Stirnrunzeln hätte unterscheiden können.
    Und jetzt? Drei Tage ist es inzwischen her, dass er mir gestanden hat, mich nicht mehr attraktiv zu finden.
    Nicht nur nicht attraktiv, nein: unattraktiv . Das waren seine Worte. Vielmehr DAS Wort, das er mir an den Kopf knallte, während ich ihm freudestrahlend mein neues Kleid präsentierte.
    Das erste Kleid in Größe 38.
    Wie ein Brandzeichen sitzen seine Worte noch immer in meinem Kopf fest.
    „Ich bin nach wie vor der Meinung, dass ich mein Leben mit dir verbringen möchte, Romy. Du bist witzig, klug und charmant. Du weißt, wie man das Leben genießt, sagst immer deine Meinung und hast nie verlernt zu träumen.“ Dann senkte er den Blick auf meine Taille, eine Körperzone, die bei unserer ersten Begegnung praktisch nicht vorhanden gewesen war. „Aber ich muss dir leider sagen, dass ich mich körperlich einfach nicht mehr von dir angezogen fühle. Du hast dich verändert und
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