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Donavan und das Mädchen in der Bar

Donavan und das Mädchen in der Bar

Titel: Donavan und das Mädchen in der Bar
Autoren: Carter Brown
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Gesicht. Außerdem hielt er eine Pistole in der
rechten Hand.
    Ich packte mit beiden Händen
den Rand der Tischplatte und drückte ihn nach oben. Dann, als der Tisch
umkippte, griff ich nach der Frau neben mir und zerrte sie zu Boden. Sie
kreischte auf, als ich auf ihr landete, gab jedoch ein behagliches Kissen ab.
Der Schein trog gelegentlich, das wurde mir klar. Unter der schwarzen Samtjacke
waren die Brüste erstaunlich groß und fest.
    Die beiden schnell
hintereinander abgegebenen Schüsse knallten in dem nicht allzu großen Raum
unglaublich laut, und hinterher schien die Hölle loszubrechen, als die Gäste in
der Bar zu schreien und kreischen begannen.
    Neben uns landete etwas mit
einem leisen Aufprall auf dem Boden. Ich blickte hin und sah, daß es eine
Pistole war. Dann drehte ich vorsichtig den Kopf und spähte nach oben. Da war
der Knabe und grinste auf mich herab. Seine Schultern ruhten auf dem Rand des
umgekippten Tisches, so daß sein Gesicht nur knapp einen Meter von mir entfernt
war. Es war ein äußerst ungemütlicher Anblick für mich, bevor mir klar wurde,
daß das, worauf immer sein starres Auge gerichtet war, nichts mehr mit dieser
Welt zu hm hatte.
    Ohne Eile stand ich auf, und
der Grund, weshalb der Kerl mit dem sandfarbenen Haar jedes Interesse verloren
hatte, wurde offensichtlich. Sein Hinterkopf war weggeschossen worden. Übrig
geblieben war nur noch eine rosarote blutige Masse. Ich riß das Mädchen hoch
und gab ihm einen Schubs in Richtung der Tür. Die Bar hatte sich sehr schnell
geleert. Wir waren bis auf zwei Kellner, die mit grauen Gesichtern hinter der
Bar Zuflucht gesucht hatten, die einzigen Leute, die zurückgeblieben waren. Wir
drängten uns auf die Straße hinaus und setzten uns schnell in Marsch.
    »Sagten Sie was ?« erkundigte ich mich freundlich.
    »Ich glaube, Sie haben mir das
Leben gerettet«, stammelte das Mädchen mit zitternder Stimme.
    »Nicht unbedingt«, erklärte
ich. »Das hängt davon ab, wen von uns beiden er umbringen wollte .«
    »Mich, ganz sicher«, sagte sie.
»Ich weiß es. Und das bedeutet, daß sie mir gefolgt sind .« Sie blieb plötzlich stehen. »Ich muß Karl Bescheid sagen. Wir dachten, ich sei
für die anderen unverdächtig, Gefahr bestünde nur für ihn. Und so ist es auch —
er ist noch viel mehr in Gefahr, wenn die Burschen jetzt auch von mir wissen .«
    »Ich werde mit Ihnen kommen«,
sagte ich großmütig.
    »Nein.« Sie schüttelte heftig
den Kopf. »Ich muß erst mit Karl sprechen. Später setze ich mich mit Ihnen in
Verbindung. Im Hotel.«
    Sie trat an den Rand des
Gehsteigs, hob die rechte Hand, und fünf Sekunden später hielt ein leeres Taxi
neben ihr. Ich hasse Leute, denen so was glückt.
    »Warten Sie einen Augenblick«,
sagte ich, als sie einstieg. »Ich weiß nicht mal Ihren Namen .«
    »Moira«, sagte sie . »Moira Stevens .«
    Dann war sie weg. Ich wartete,
bis ein zweites Taxi in derselben Richtung an mir vorübergefahren war. Der
einzige Fahrgast darin war ein finster aussehendes Individuum mit zerschlagener
Nase und einer Narbe an der Seite des Kinns. Dann kehrte ich ins Hotel zurück.
     
     
     

2
     
    »Da war dieser Kerl, der dich
anrufen wollte«, sagte Tamara in vorwurfsvollem Ton. »Ich mußte extra aus der
Badewanne steigen, um ans Telefon zu gehen .«
    »Ich weiß, es war ein großes
Opfer für dich«, sagte ich. »Ich kann dir gar nicht genug dafür danken .«
    Tamara war in gewisser Weise
ein altmodisches Mädchen. Zumindest bewies ihr Geschmack bezüglich Unterwäsche
eine deutliche Sehnsucht nach den Dreißigerjahren. Jetzt trug sie einen
schwarzen, ausschließlich aus feinen Spitzen bestehenden BH, und das mattrosa ihrer großen Brustwarzen schimmerte in pikantem
Farbkontrast hindurch. Alles übrige war ebenfalls
schwarz — Höschen, Strumpfhalter, Strümpfe und die Pantöffelchen mit den Pompons.
Wenn man mit Tamara zusammen war, fiel es schwer, an etwas anderes als an Sex
zu denken, zumal man genau wußte, daß sie selbst auch nie an etwas anderes
dachte.
    »Er heißt Pace«, sagte sie. » Everard Pace. Vielleicht hat er aber auch bloß Spaß gemacht ?«
    »Warum?« Ich schüttelte den
Kopf. »Das glaube ich nicht .«
    »Er schien jedenfalls ärgerlich
zu sein, als ich ihm sagte, du seist weggegangen. Er wird wieder anrufen. Er
müsse dich dringend sprechen, sagte er .«
    »Gut.«
    »Paul, Darling!« Sie blinzelte,
und in ihren großen braunen Augen lag ein Ausdruck der Verzweiflung. »Hast du
mich satt
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