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Dolly - 18 - Sag ja, Dolly!

Dolly - 18 - Sag ja, Dolly!

Titel: Dolly - 18 - Sag ja, Dolly!
Autoren: Enid Blyton
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Hilfsbereitschaft auszeichnen, ganz gleich, wie man ihr gegenübertrat,
das wußten sie alle.
Dolly war zu den französischen Austauschschülerinnen
hinübergegangen, die sich um Madame Monnier geschart hatten wie
um eine rettende Insel. Noch ehe Dolly ihre Begrüßung in der
Landessprache der Mädchen anbringen konnte, ergriff die rundliche
kleine Lehrerin das Wort.
„Dies, mes cheres amies, ist eure Hausmutter Dolly Schwarze.
Dolly, wir haben uns eben darüber geeinigt, daß wir beweisen wollen,
wie ernst es uns ist mit dem Erlernen Ihrer Sprache. Es soll deshalb
für die Dauer unseres Aufenthaltes hier kein Wort Französisch
gesprochen werden, d’accord?”
„D’accord…”, kam es von den Mädchen gehorsam zurück. „Also dann… begrüßt eure Hausmutter und stellt euch ihr jetzt
vor.”
Ein paar verlegene Blicke gingen hin und her, dann trat die
Mutigste vor Dolly hin und streckte die Hand aus.
„Bonjour, Madame, ich bin Jacqueline Ferrand.”
„Guten Tag, Jacqueline, ich freue mich, daß du zu uns gekommen
bist. Übrigens reden mich alle Schülerinnen mit ‚Hausmutter’ an.” „Gern, Ausmutärr…”
„Ein schwieriges Wort für euch, das gebe ich zu”, meinte Dolly
lächelnd. „Wer es zu kompliziert findet, kann genausogut ,Madame ’
sagen. Oder einfach ,Dolly’.”
Dolly gab sich Mühe, langsam und deutlich zu sprechen und sah
Jacqueline lange und herzlich an, bis sie spürte, daß die Anspannung
aus dem Gesicht des Mädchens verschwand. Gleichzeitig versuchte
sie, sich Namen und Gesicht zu merken, damit es von Anfang an keine
Verwechslungen gab. Jacqueline war ein sportlicher Typ, deren
blonde Haare ein wenig rötlich schimmerten, was gut zu ihren
katzenhaften, grüngrauen Augen paßte.
„Du kommst in die dritte Klasse?”
„In die vierte”, antwortete eine andere für Jacqueline und schob sich
vor. „Und ich auch. Wir sind Freundinnen. Ich bin Helene Dubonnet.” „Guten Tag, Helene, herzlich willkommen bei uns!” Schwarze,
lange Haare, hellblaue Augen, prägte Dolly sich ein, und sehr zierlich.
Dann kam die pummelige, kleine Monique mit der Stupsnase. Dritte
Klasse. Die überschlanke, blonde Viviane, deren Haare fast bis zur
Taille reichten, ebenfalls. Valentine, ein Wuschelkopf, dunkelhäutig
und mit schwarzen Knopfaugen, sollte in die Fünfte kommen, genauso
wie Dominique, ein zurückhaltendes schmales Mädchen, das eine
Brille trug, hinter der die großen blaugrauen Augen Dolly ängstlich
musterten. Schließlich waren da noch Adrienne und Lucy, die im
Westturm wohnen sollten.
„Ich wünsche euch allen eine wunderschöne Zeit in Burg
Möwenfels”, sagte Dolly fröhlich, „und ich glaube, ihr werdet euch
bei uns bald ganz zu Hause fühlen. Und nun entschuldigt mich, ich
muß Fräulein Pott, Fräulein Innig und Fräulein Wehmut begrüßen.” Dolly hatte ein schlechtes Gewissen, daß sie die alte Vorsteherin
des Nordturms so lange hatte warten lassen. Doch Fräulein Pott zeigte
Verständnis.
„Es ist gut, Dolly, daß Sie sich gleich unserer kleinen Gäste
angenommen haben”, sagte sie, nachdem sie die junge Hausmutter,
die noch vor wenigen Jahren ihre Schülerin gewesen war, herzlich
umarmt hatte. „Es wird nicht einfach mit den jungen Damen aus der
Großstadt werden. Das Leben hier bei uns wird ihnen sehr fremd
sein.”
„Nun”, sprach Dolly nicht nur Fräulein Pott Mut zu, „wir haben
schon so viele Probleme gelöst, ich denke, wir werden auch mit
diesem fertig werden.”
„Ich vertraue dabei vor allem auf unsere Mädchen”, ließ sich das
sanfte Fräulein Innig vernehmen. „Wenn sie sich als liebevolle
Gastgeberinnen erweisen, wird es keine Schwierigkeiten geben.” „Und wenn nichts sonst hilft, hilft uns die Musik!” posaunte
Fräulein Wehmut heraus, und ihr gewaltiger Busen bebte vor
Entschlossenheit. „Gemeinsames Singen und Musizieren läßt auch die
letzten Schranken fallen!”
Die Mädchen hatten inzwischen das Gepäck in den bereitstehenden
Bussen verstaut und sich einen Platz gesucht. Dolly nahm Madame
Monnier zur Seite.
„Warten Sie, ich möchte unsere Gäste schon hier ihren
Klassenkameradinnen anvertrauen. Hört bitte alle einmal her!” rief sie
über die Köpfe hinweg. „Ich weiß nicht, inwieweit ihr euch im Zug
schon miteinander bekannt gemacht habt. Ich möchte, daß jede Klasse
jetzt ihre französische Austauschschülerin willkommen heißt und ihr –
oder ihnen – auf der Fahrt etwas über Burg Möwenfels erzählt.
Fangen wir mit der Fünften
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