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Dolly - 18 - Sag ja, Dolly!

Dolly - 18 - Sag ja, Dolly!

Titel: Dolly - 18 - Sag ja, Dolly!
Autoren: Enid Blyton
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Französinnen? Ob sie sehr verwöhnt
waren? Nun, wenn sie die kleinen Willkommensgrüße entdeckten, die
Dolly jedem Mädchen auf den Nachttisch gestellt hatte, konnten sie
zumindest merken, daß sie hier liebevoll aufgenommen wurden.
Diesmal hatte Dolly sich etwas besonders Hübsches ausgedacht: aus
Papier gefaltete weiße Möwen, die auf ihrem Rücken ein in rotes Glanzpapier gewickeltes Bonbon trugen. Die Papiervögel waren ihr so gut gelungen, daß Klaus sie auf dem Rasen sitzend fotografiert hatte. Um ein Haar hätte Kathrinchen in ihrer Begeisterung die prächtigen
Exemplare zertrampelt!
Dolly lächelte. Kathrinchen! Man konnte sie zur Zeit wirklich
keinen Augenblick allein lassen! Nur gut, daß sie jetzt wieder so viele
begeisterte Babysitterinnen zur Verfügung haben würde.
Eigentlich hatte Dolly im Büro zu tun. Trotzdem konnte sie der
Versuchung nicht widerstehen, zum Empfang der Eisenbahnerinnen
an den Bahnhof hinunterzufahren. Zum Glück waren Mona und
Olivia, Susu und Vivi, die nun schon in die fünfte Klasse kamen und
wie jedes Jahr mit dem Auto anreisten, so pünktlich da, daß sie ihr für
eine halbe Stunde die Arbeit des Einweisens und Begrüßens
abnehmen konnten. Unterstützt von Klaus, der sich in solchen Fällen
ganz als Hausvater gab, Gesundheitszeugnisse, Papiere und Geld
einsammelte und mit den Eltern sprach, wenn es Fragen gab. So stand Dolly nun mit der rundlichen kleinen Französischlehrerin
Madame Monnier auf dem Bahnsteig der Kreisstadt.
„Ist es nicht seltsam?” sagte Dolly. „Ich habe ein Kribbeln in der
Magengrube, als säße ich selbst im Zug und näherte mich meiner
Ankunft in Burg Möwenfels. Ich werde nie vergessen, was ich
empfand, als ich das erstemal hier aus dem Zug stieg.”
Madame Monnier lachte verständnisvoll.
„Sie sind nicht losgekommen von der Burg, ma chere, und Sie
werden niemals loskommen von ihr. Burg Möwenfels ist… wie soll
ich sagen… Ihr Schicksal!”
„So wird es wohl sein. Oh, da kommen sie…” Dolly ging im
Laufschritt den Zug entlang und spähte in Fenster und Türen. Von
drinnen wurde heftig gewinkt und gerufen. Kaum war der Zug zum
Stillstand gekommen, als die Türen aufflogen und wie eine Lawine
Dutzende von Mädchen auf die geliebte Hausmutter zustürzten. Olly
hatte sie als erste erreicht, nicht ohne hin und wieder rücksichtslos ihre
Ellbogen einzusetzen, freilich ohne daß sie sich dessen bewußt war.
Dolly kämpfte unter dem Ansturm um ihr Gleichgewicht.
„Endlich!”
„Wir sind wieder da, Hausmutter!”
„Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie froh ich bin, wieder bei Ihnen
zu sein!”
„Es ist wie nach Hause kommen!”
„Hausmutter, toll, daß Sie uns abholen!” So sprudelte es
durcheinander, jede versuchte die andere zu übertönen.
„Laßt mich am Leben, Kinder, ich denke, ihr braucht mich noch!”
wehrte sich Dolly lachend. „Wenn man euch so hört, könnte man
meinen, Ferien wären die größte Strafe! Juanita, Babsi, ihr seht ja toll
braungebrannt aus. Olly, Kathrinchen freut sich schon auf dich! Hallo,
Regine, bild’ ich mir das ein, oder bist du in den Ferien ein Stück in
die Höhe geschossen? Du bist ja bald größer als ich!”
„Kann schon sein”, bestätigte das Mädchen vergnügt.
„Wie geht es Kathrinchen?” erkundigte sich Angelika eifrig. „Ich
habe ihr aus den Ferien was mitgebracht, hoffentlich ist es ihr nicht
schon zu klein.”
„Ich hab’ auch etwas für sie!”
„Ich auch!”
So kam es von allen Seiten. Fragen prasselten auf Dolly ein, doch
jetzt ging ihr Blick über die Köpfe der Mädchen hinweg zu der
kleinen Gruppe hinüber, die sich um Madame Monnier gebildet hatte. „Kinder, seid so lieb und helft euren Lehrerinnen beim
Gepäckausladen”, bat Dolly. „Ich möchte mich unseren kleinen
Französinnen vorstellen.”
„Klein?” Franziska rümpfte die Nase. „Ganz schön hochmütig sind
die!”
„Ja, in Paris ist natürlich alles besser als sonst irgendwo auf der
Welt!”, sagte Fanny geziert.
„Sie werden sich schrecklich unbehaglich fühlen, zum erstenmal in
einem fremden Land. Da reagiert man oft so. Hinter dem scheinbaren
Hochmut verbirgt sich meistens eine dicke Portion Unsicherheit und
Heimweh. Ihr würdet mir sehr helfen, meine Lieben, wenn ihr euch
ihnen gegenüber als echte Burgmöwen erweisen würdet. Um so eher
werden sie begreifen, worauf es uns hier ankommt.”
Das saß! Beschämt schauten sich die Mädchen an. Eine Burgmöwe sollte sich vor allem durch ihre Liebenswürdigkeit und
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