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Dolly - 10 - Wiedersehen auf der Burg

Dolly - 10 - Wiedersehen auf der Burg

Titel: Dolly - 10 - Wiedersehen auf der Burg
Autoren: Enid Blyton
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Dolly wollte
es nicht eingestehen, aber sie hatte im stillen gehofft, daß sie ihm hier
begegnen würde. Nach ihm zu fragen, wagte sie nicht.
Nach drei Stunden Arbeit fuhren sie gemeinsam ins Hallenbad.
Dolly spendierte Limonade und Pommes frites, und es wurde fast ein
kleines Fest.
„Wißt ihr was?“ meinte Dolly, als sie so behaglich beisammen
saßen. „Die Weihnachtsaufführung wird zwar von der fünften Klasse
übernommen, aber ich finde, wir sollten vor den Weihnachtsferien
auch noch etwas veranstalten. Und vielleicht etwas vor zahlendem
Publikum. Den Erlös könnte man dann dem ,Möwennest’ für den Bau
des neuen Schulgewächshauses zur Verfügung stellen.“
„O ja, und beim Bau helfen wir auch wieder. Dann wird es nicht zu
teuer, wenn man Arbeiter spart!“ sagte Olivia begeistert.
„Ich sehe, du hast deine zukünftige Berufung entdeckt“, stellte
Dolly lachend fest.
„Klar! Ich werde Häuser bauen, wie mein Vater. Zuerst als Maurer,
und später als Bauunternehmer. Meine Mutter kriegt einen
Herzschlag, wenn sie das hört“, kicherte Olivia. „Für sie ist alle
körperliche Arbeit ,pfui Teufel’.“
„Und dein Vater?“ erkundigte sich Kai.
„Dem habe ich gestern abend geschrieben. Zum erstenmal, ganz
allein an ihn. Ich bin gespannt, ob er mir antwortet.“
„Sicher, Olivia“, sagte Dolly herzlich. „Hast du ihm von unserem
Einsatz erzählt?“
„Na klar. Ich mußte ihm schreiben, wieviel Spaß mir das gemacht
hat!“
„Aber was wollen wir denn nun unternehmen?“ drängte Vivi. „Hast
du schon eine Idee, Dolly?“
„Nein, aber ich verspreche euch, daß ich mir bis morgen abend etwas einfallen lasse. Wir werden uns nach dem Abendessen im Gemeinschaftsraum der Ersten zusammensetzen und alles miteinander besprechen. Es wäre falsch, das jetzt zu tun, denn dann wären die
anderen sicher enttäuscht.“
Am nächsten Tag geschahen rätselhafte Dinge. Es begann damit,
daß Dolly einen Blick in die Zeitung warf, ehe sie nach dem
Frühstück mit dem Aufräumen begann. Sie überflog die neuesten
Nachrichten, dann blieb ihr Blick an einer Anzeige hängen. Sie stand
unter „Familiennachrichten“ und war so groß, daß man sie unmöglich
übersehen konnte. Mit großen Augen starrte Dolly auf den Text: Als Verlobte grüßen Schnucki Schwarze und
Richard L. Rieder Burg Möwenfels, den 25. November
Dolly schnappte nach Luft. Dann schlug sie schnell die Zeitung zu.
Wer hatte sich diesen unmöglichen Scherz erlaubt? Das konnte doch
nur eines der Mädchen gewesen sein! Vielleicht eine der Nestmöwen?
Jemand, der sie mit KlausHenning Schwarze zusammen gesehen
hatte? Aber warum dann erst jetzt? Das war doch schon so lange her? Eine peinliche Geschichte! Wie sollte sie das Frau Greiling
erklären? Nun, die wußte vermutlich nicht, wer „Schnucki“ und
„Richard Löwenherz“ waren. Und die Kollegen? Die Mädchen im
Haus würden so viel darüber tuscheln, bis es alle auf Burg Möwenfels
wußten.
Sie mußte mit Felicitas sprechen. Gleich heute mittag, wenn Feli
aus dem Unterricht kam.
Aber als Dolly nach dem Mittagessen über den Vorplatz lief, um ins
Auto zu steigen, gab es eine neue Überraschung. „Richard
Löwenherz“ war verschwunden! Dolly stand wie erstarrt. „Richard“
gestohlen – ein so altes Auto, wer tat denn so etwas? Er war doch fast
nichts mehr wert, wenn man versucht hätte, ihn zu verkaufen! Ein neuer Scherz? Dolly sah sich suchend um.
Da entdeckte sie an der Stelle, an der „Richard“ gestanden hatte,
einen weißen Zettel. Er war mit einem Stein beschwert, und nur ein
Eckchen schaute seitlich heraus. Dolly bückte sich schnell. Es war
eine Nachricht, mit zittriger Kinderschrift geschrieben. Eine Nachricht
von „Richard“.
    Dolly starrte kopfschüttelnd auf den Zettel. Dann setzte sie sich
seufzend in Bewegung. Zu Fuß. Oben im Nordturm bewegte sich
heftig eine Gardine.
Es waren zwanzig Minuten Fußmarsch bis zu der großen Scheune,
die auf freiem Feld zwischen Burg Möwenfels und dem „Möwennest“
lag. Atemlos kam Dolly auf der Anhöhe an und blickte sich um.
Nichts. Vielleicht auf der anderen Seite, von der aus man aufs Meer
sah?
Dolly ging um die Scheune herum. Und da standen sie: „Richard“
und „Schnucki“, Autoschnauze an Autoschnauze. „Richard“ trug
einen großen Blumenstrauß seitlich hinter die Stoßstange geklemmt,
und aus „Schnuckis“ Innerem ertönte leise Musik.
Dolly schaute wortlos auf dieses Idyll.
Ja, was machen wir denn jetzt mit den beiden?“
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