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Dolly - 04 - Dolly, die Klassensprecherin

Dolly - 04 - Dolly, die Klassensprecherin

Titel: Dolly - 04 - Dolly, die Klassensprecherin
Autoren: Enid Blyton
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damit wir die nächste Woche besser überstehen.“
Dolly sah Susanne bewundernd an. Wie machte sie es nur? Wie fand sie bloß immer die richtigen Worte zur rechten Zeit?
Sie hatte wirklich Öl auf die aufgewühlten Wogen gegossen, denn Conny fing sofort an, sich zu entschuldigen: „Meine Worte von vorhin tun mir leid, Alice! Ich bin wirklich zu überarbeitet und nervös.“
„Schon gut“, sagte Alice, die davon überrumpelt war. „Mir tut’s auch leid, daß ich gepfiffen habe. Und wenn ich jemand helfen kann, dann sagt’s mir nur. Dann gebe ich euch von meiner phänomenalen Gehirnmenge ein bißchen ab.“
Danach war Frieden.
Die Woche ging vorüber, und die Mädchen büffelten fieberhaft immer weiter, immer mehr. Fräulein Wagner verbot ihnen, am Sonntag vor dem Examen noch zu arbeiten, und darüber stöhnten viele.
Aber dann gab es eine Überraschung: Evelyn kehrte nach Möwenfels zurück!
Sie kam am Samstag gerade vor dem Abendessen und sah sehr kleinlaut und verweint aus. Sie hatte eine kurze Besprechung mit Frau Greiling. Danach wurde sie zu den anderen geschickt, die gerade beim Abendbrot saßen.
Margot sah sie als erste und rief erstaunt: „Nanu, Evelyn, wir dachten, du kämst nicht so bald zurück!“
„Ach, Evelyn ist wieder da!“ rief Mademoiselle. „Und wie geht es deinem kranken Herzen?“
„Es ist in Ordnung, danke schön“, murmelte Evelyn, ging an ihren Platz und versuchte, so auszusehen, als wäre sie überhaupt nicht da.
Die Mädchen merkten, daß sie geweint hatte, und gaben sich Mühe, nicht zu ihr hinzublicken. Sie wußten, wie furchtbar es war, wenn man mit roten Augen herumlief.
„Dir wird’s nächste Woche gut gehen!“ sagte Susanne und versuchte, eine leichte Unterhaltung zu führen. „Wenn wir alle in den Prüfungen sitzen, kannst du draußen im Hof faulenzen und tun, was du magst.“
Es gab eine kleine Pause. „Ich mache die Prüfungen mit“, sagte Evelyn kläglich. „Deshalb haben sie mich ja zurückgeschickt. Es ist zu schrecklich!“
Zum Entsetzen der anderen fing Evelyn aufs neue an zu weinen. Die Mädchen sahen sich unbehaglich an – was mochte da geschehen sein?
„Sagt lieber nichts mehr!“ flüsterte Dolly, „und nehmt gar keine Notiz von ihr!“
Dolly greift ein
    Keine erfuhr jemals genau, wie es Evelyn ergangen war. Sie war viel zu gekränkt und beschämt, als daß sie es erzählt hätte. Sie sagte nichts, sondern ging während des Wochenendes gedrückt und mit rotgeweinten Augen umher.
    Zuerst hatte alles so gut geklappt! Ihre erschrockene Mutter hatte sie auf der Stelle mit nach Hause genommen, nachdem Mademoiselle ihr merkwürdiges Herzflattern und -klopfen erwähnt hatte. Evelyn mußte sich niederlegen und ruhen. Fräulein Winter und ihre Mama machten ein Wesen mit ihr wie die Glucke mit einem Küken. Evelyn fand es herrlich. Sie hatte sofort die matte Art und die schwache Stimme einer Kranken angenommen.
    Recht froh war sie, als sie hörte, daß ihr Vater noch weg war und wahrscheinlich die ganze Woche nicht zurückkommen würde. Bis dahin, so hoffte Evelyn, konnte sie die Halbkranke spielen, die Prüfungen versäumen und dann allmählich wieder gesund werden, wenn die Gefahr erst einmal vorbei war.
    Der Arzt kam und hörte sich mit ernster Miene die erschrockenen Erklärungen der Mutter an.
„Ich habe solche Angst, daß etwas mit ihrem Herzen nicht in Ordnung ist, Herr Doktor“, sagte sie. „Das Turnen und der viele Sport in der Schule sind sehr anstrengend.“
Der Arzt untersuchte Evelyn sorgfältig. Als er fertig war, sagte er: „Nun, ich kann nichts finden. Jedenfalls nichts, das eine Woche Ausruhen bessern könnte. Sie ist ein bißchen dick, finden Sie nicht auch? Meiner Meinung nach müßte sie mehr Bewegung haben – mehr Sport treiben.“
„Ich möchte noch einen Spezialisten zu Rate ziehen“, sagte Frau Lessing sofort. „Können Sie mir einen empfehlen?“
Das konnte der Arzt, und so wurde am Mittwoch die arme Kranke vorsichtig zu dem Spezialisten gefahren. Der warf nur einen Blick auf das Mädchen und wußte sofort Bescheid. Er untersuchte sie dennoch gründlich, mit vielem „Hm!“ und „Ha!“, so daß Evelyn es mit der Angst bekam. Hoffentlich war sie nicht wirklich krank?
Der Arzt sprach kurz mit Frau Lessing allein. „Ich werde es mir überlegen. Dann schreibe ich Ihrem Hausarzt die Einzelheiten und gebe ihm das Resultat meiner Untersuchungen. Inzwischen sorgen Sie sich nicht“, sagte er.
Als der Hausarzt dann am Freitag den
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