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Dolly - 02 - Wirbel in Klasse 2

Dolly - 02 - Wirbel in Klasse 2

Titel: Dolly - 02 - Wirbel in Klasse 2
Autoren: Enid Blyton
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Medizin und heiße Zitrone. Sie sprach sanft und freundlich mit ihr und mit leiser Stimme, um den Kopfschmerz nicht noch zu verstärken. “Nun schlaf erst mal”, sagte sie. “Am Morgen wird es schon viel besser sein!”
Ellen schlief endlich ein. Die Hausmutter stand an ihrem Bett und blickte auf sie herab. Sie überlegte. Mit dem Mädchen mußte etwas Ungewöhnliches sein. Sie sorgte sich heimlich über irgend etwas! Die Sorge war sicher schon vorhanden gewesen, als Ellen neulich auf der Krankenstation gelegen hatte. Vielleicht sollte man sie eine Zeitlang nach Hause schicken?
Am Morgen erwachte Dolly mit den anderen, als die Weckglocke schrillte. Sie setzte sich im Bett auf und erinnerte sich an die Aufregungen der Nacht. Dann blickte sie zu Susanne hinüber.
Ich muß sie bei der ersten Gelegenheit beiseite nehmen, um ihr alles zu erzählen, dachte sie.
Doch in diesem Augenblick rief Susanne überrascht aus: “Wo ist denn Ellen? Ihr Bett ist leer!”
Alle blickten auf Ellens Bett. “Vielleicht ist sie früher aufgestanden”, sagte Angela. “Wir werden sie beim Frühstück treffen.”
Dolly war beunruhigt. Wo mochte Ellen nur sein?
Ellen war natürlich nicht am Frühstückstisch. Die Mädchen schauten auf den leeren Platz. Dolly fühlte sich sehr unbehaglich. Sicherlich war Ellen in der Nacht fortgelaufen und nicht mehr zurückgekehrt!
Mademoiselle hatte heute Frühstücksdienst, und Dolly sprach sie an: “Wo ist Ellen, Mademoiselle?”
“Sie kommt nicht zum Frühstück”, erwiderte Mademoiselle Dupont, die auch nichts Näheres wußte. Fräulein Parker hatte sie nur rasch im Vorbeigehen auf dem Flur verständigt, daß Ellen nicht am Frühstück teilnehmen würde. “Ich weiß auch nicht, warum”, fügte Mademoiselle hinzu. “Vielleicht ist sie krank.”
Jetzt begann sich auch Alice unbehaglich zu fühlen. Sie erinnerte sich, wie unbarmherzig sie Ellen angeklagt hatte. Wo hielt sich Ellen auf? War sie nach Hause abgereist? Schweigend aß Alice ihr Brötchen und unterhielt sich nicht einmal mit Betty.
Die nächsten Neuigkeiten erfuhr man von einem Mädchen aus der ersten Klasse, Carola Neumann. Zufällig hatte sie gehört, wie Fräulein Parker zu Fräulein Pott sagte: “Wir werden Ellen Wieland wohl nach Hause schicken.”
Nach Hause schicken! Die Mädchen der zweiten Klasse schauten einander an. Das bedeutete, daß die Schulleitung von Ellens Diebereien erfahren hatte. Und man hatte sie hinausgeworfen!
Du meine Güte!
“Entweder ist sie von einer der Lehrerinnen auf frischer Tat ertappt worden – oder sie hat ein Geständnis abgelegt”, sagte Alice endlich. “Wir sollten besser gar nicht darüber sprechen. Es könnte nur dem Ruf der Schule schaden. Ich glaube, daß man die Angelegenheit totschweigen wird.”
“Meinst du wirklich, man hat Ellen von der Schule gewiesen, weil sie gestohlen hat?” erkundigte sich Diana. Sie war plötzlich ganz blaß. “Das kann doch nicht wahr sein!”
“Natürlich hat man sie hinausgefeuert!” sagte Betty mit so wilder Genugtuung in der Stimme, daß Diana sie erschrocken ansah. “Und wir sollten alle froh darüber sein. Wenn man sich vorstellt, daß wir so ein Mädchen hier in Möwenfels unter uns hatten!”
Dolly war ganz verwirrt. Sollte sie überhaupt noch von den Ereignissen in der Nacht erzählen?
Wenn man Ellen wegen Diebstahls von der Schule entfernt hatte, konnte die Sache mit den Prüfungsbogen nur ein noch schlechteres Licht auf sie werfen. Wenn sie über den Betrug berichtete, war niemandem mehr gedient, Ellen aber würde es noch mehr schaden. Dolly hatte einen guten Charakter, und sie benahm sich auch gegen ihre Feinde großmütig. Einen Teil ihrer Strafe hatte Ellen sowieso schon weg.
Dolly wurde es ganz heiß, als sie sich erinnerte, wie sie das Mädchen geohrfeigt, geschüttelt und zu Boden gestoßen hatte. Da war natürlich wieder einmal ihr Temperament mit ihr durchgegangen! Susanne hätte in ihrer ruhigen, würdigen Art sicher erreicht, daß Ellen ihr die Prüfungsbogen herausgab, ohne sich mit ihr auf dem Boden herumzuwälzen.
Ich trete immer ins Fettnäpfchen, dachte Dolly und rieb sich schuldbewußt das Ohr. Ich gehe immer gleich in die Luft und explodiere… Wirklich, ich packe die Dinge ganz falsch an…
Sie überlegte sich, ob sie Susanne die Geschichte mit den Prüfungsbogen erzählen sollte, und beschloß endlich, es nicht zu tun. Warum noch Schmutz auf Ellen werfen, da sie sowieso nach Hause mußte? Darum hielt Dolly den Mund, was so
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