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Disco Dracula

Disco Dracula

Titel: Disco Dracula
Autoren: Jason Dark
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Schweiß, aber in der rechten Hand hielt er noch immer seinen angespitzten und geweihten Eichenpflock. Sollte dieses Instrument tatsächlich so alt sein oder war alles nur Schau?
    Um eine Antwort darauf zu finden, reichte die Zeit nicht. Fuchert wollte den Pflock haben.
    »Gib ihn mir!« zischte er, wobei er den Blutsauger genau im Auge behielt.
    »Wie?« Uwe verstand nicht.
    Das riss Roland ihm den Pflock aus der Hand, und bevor Uwe etwas sagen konnte, hatte Roland seine Lippen dicht an das Ohr des Freundes gebracht.
    »Jetzt wird es sich herausstellen, ob dein Eichenstock echt ist.«
    »Du… du willst?«
    »Ja, ich muss!« knirschte Fuchert und drehte sich wieder um.
    Heinz Grattner und der Discjockey fixierten sich. Sie standen nicht weit auseinander. Grattners Gesicht war eine Maske, er atmete schwer. Bittl atmete überhaupt nicht, und das war für Roland Fuchert der Beweis, es mit einem echten Vampir zu tun zu haben.
    »Nun?« lächelte Bittl, »hast du noch immer eine so große Klappe, mein Freund?«
    »Verschwinde, sonst vergesse ich mich!«
    Da lachte Bittl und streckte seinen rechten Arm aus. Die Hand berührte Grattners Hemd. Fünf Finger zogen den Stoff zusammen, und bevor sich Grattner versah, warf sich Ro Bittl gegen ihn. Es war ein wuchtiger Stoß, Grattner spürte einen scharfen Schmerz im Kreuz, als er mit dem Rücken gegen die Kante der Theke fiel. Das Gefühl ließ ihn ächzen, während Ro Bittl seinen Mund noch weiter aufriss, so dass die Zähne fast vollständig frei lagen.
    »Jetzt!« brüllte er und warf sich vor. Er zielte auf Grattners Hals und hätte ihn auch getroffen, wenn Roland Fuchert nicht so auf Draht gewesen wäre.
    Er knallte die gekrümmte Handkante in den Nacken des Vampirs, so dass dieser aus der Richtung geriet und seine Zähne nicht in den Hals schlagen konnte.
    Er fiel gegen sein Opfer, schaute jedoch über seine Schulter hinweg und war für wenige Augenblicke abgelenkt.
    Diese Chance nutzte Roland Fuchert. Bisher hatte er so etwas nur gelesen oder im Film gesehen. Da ging alles routiniert, da pfählte der Held die Vampire, aber jetzt musste er dies selbst machen, weil er keine andere Möglichkeit sah.
    Er riss den rechten Arm hoch.
    Silvia schrie gellend auf.
    Roland Fuchert schloss die Augen und stieß wuchtig zu. Genau in dem Moment, als sich Bittl wieder zurückbog, um einen nochmaligen Anlauf zu nehmen. Er kam der Spitze des Pfahls entgegen, und Fuchert spürte den Widerstand an seiner Hand, so weit hatte er den angespitzten Eichenpfahl in den Rücken des Blutsaugers getrieben.
    Jetzt erst öffnete er die Augen. Wie aus einem Traum erwachte er, und seine Beine schienen plötzlich mit Pudding gefüllt zu sein.
    Der Pfahl steckte in Bittls Rücken!
    Die jungen Leute vom Horror-Club Gelsenkirchen waren sprachlos vor Entsetzen. Niemand von ihnen - und Roland Fuchert am allerwenigsten konnte begreifen, was er getan hatte. Auf unsicheren Beinen stolperte er zurück, hatte die Augen weit aufgerissen, so dass die Pupillen noch verdreht waren und starrte auf den Rücken des ehemaligen Discjockeys, aus dem jetzt der Eichenpfahl ragte.
    Genau dort, wo unter der Haut auch das Herz schlagen musste. Roland hatte wirklich durch Zufall haargenau die schwache Stelle des Vampirs getroffen.
    Langsam drehte Uwe Kientopf den Kopf. Er öffnete den Mund, schnappte dabei nach Luft und konnte erst dann sprechen. »Was - was hast du getan, Roland?«
    Fuchert gab keine Antwort. Er hatte die Worte wohl gehört, sie aber nicht verstanden. Sein Blick saugte sich an der Gestalt des Vampirs fest.
    Er schaute genau auf die Stelle, wo der Pfahl den Rücken getroffen hatte.
    Kein Tropfen Blut drang aus der Wunde!
    Roland drehte den Kopf. Er sah Silvia an, die kalkblaß war. »Es… es ist kein Blut«, flüsterte er. »Verdammt, es ist kein Bluuuuttt!« Das letzte Wort schrie er, und es hallte durch die Gewölbe der Disco Dracula.
    Keiner redete.
    Aber die Blicke der Freunde fanden das Ziel. Entsetzen malt sich auf den Gesichtern ab.
    Da war tatsächlich kein Blut zu sehen!
    Nun erst reagierte Ro Bittl. Er lehnte noch immer gegen Heinz Grattner und drückte diesen mit seinem Gewicht gegen den Rand der Theke.
    Doch plötzlich verließ Ro Bittl die Kraft. Er rutschte auf der glatten Fläche nach hinten, als hätte ihm jemand die Beine weggeschlagen. Dabei schlug er mit den Händen um sich, krallte seine Finger in die Kleidung des Disco-Besitzers, aber er fand nicht mehr die Kraft, sich daran
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