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Disco Dracula

Disco Dracula

Titel: Disco Dracula
Autoren: Jason Dark
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hatte einen tiefen Abdruck in der bereits verfaulenden Haut geschaffen. Die Augen hielt sie noch weit offen, ich sah, wie verdreht sie waren und wie die Haut gleichzeitig zerplatzte.
    Sie wurde spröde und sprang ab, wobei helle Knochen zu sehen waren.
    Dieses blutsaugende Geschöpf bot wirklich ein Abbild des Schreckens.
    Nicht nur ich sah es, sondern auch die jungen Gäste, die uns umstanden.
    Die ersten Schreie gellten auf. Plötzlich bekamen wir Platz, und ich sah, wie die Leute hastig flohen. Sie verließen die Hexenstube durch einen Gang, der sich gegenüber der Tanzfläche öffnete.
    In der Disco war jetzt die Hölle los.
    Ich vernahm zahlreiche Schreie. Die Menschen waren wie von Sinnen, denn ihre Feinde, die Blutsauger, mussten schrecklich aufräumen. Sie hatten ihre Opfer, befanden sich in ihrem Element, und sie konnten soviel Blut trinken wie sie nur wollten.
    Eine hatte ich erledigt. Sie war bereits vergangen, und mich starrte vom Boden her ein Skelett an, dessen knöcherner Körper hell schimmerte.
    Diese Untote hatte nichts mehr von ihrem »neuen« Leben gehabt. Sie war bereits gestorben, mein Kreuz hatte ihr das schmähliche Ende bereitet.
    Noch lebte ihre Schwester.
    Wo war sie?
    In der ganzen Aufregung hatte ich an sie überhaupt nicht mehr gedacht.
    Das dunkelhaarige gefährliche Weib war verschwunden An mir vorbeigelaufen war sie nicht. Wahrscheinlich war sie mit den anderen, ihren Opfern, in den Gang getaucht.
    Ich lief hinterher.
    Hinter der Hexenstube gelangte ich in die schmale, jedoch ziemlich lange Küche.
    Auf einem Stuhl saß Frau Flur. Totenbleich im Gesicht und ein Holzkreuz in den Händen. Sie sah mich, und ihre Augen wurden dabei groß.
    »Wo ist sie?« fragte ich.
    Frau Flur wusste sofort, wenn ich meinte und deutete zur Tür. »Beeilen Sie sich, diese Blutsauger sind grauenhaft.«
    Ich nickte.
    Mein Hals war plötzlich trocken. Die Lippen hatte ich hart zusammengepresst. Ich musste und wollte dieses gefährliche, blutsaugende Weib packen, bevor es Unheil anrichtete.
    Durch eine schmale Tür schlüpfte ich, wandte mich nach rechts und gelangte nach wenigen Schritten in einen langen Gang, den ich bereits von der Theke aus gesehen hatte. Hier gab es zahlreiche Nischen, zudem hingen hier einige Spielautomaten an den Wänden, und ich sah auch Telespiele.
    Die Untote hatte sich einen jungen Mann geschnappt. Es war Erwin, der Disco-Tiger. Er hing in den Klauen dieses blutsaugenden Weibs und schrie verzweifelt.
    Erwin wehrte sich. Wie ein Wilder schlug er, traf auch, aber die Bestie verspürte keinerlei Schmerzen. Sie steckte die Schläge ein und kümmerte sich nicht darum.
    »Lass ihn los!« gellte meine Stimme.
    Für einen winzigen Moment stockte die Untote. Sie stand schräg vor mir, fuhr jetzt herum und hielt die Geisel dabei so, dass sie mich anschauen konnte.
    Den Mund hatte sie geöffnet. Ihre Zähne schimmerten im Widerschein der Spotlight-Beleuchtung. Sie war gierig nach dem Blut des Opfers. Sie hatte seinen Kopf weit zurückgebogen, dass sich die Haut am Hals des jungen Mannes spannte.
    Schießen konnte ich nicht. Erwin bewegte sich zu stark. Dadurch hätte ihn meine Kugel zu leicht treffen können.
    Aus diesem Grunde ging ich die blutsaugende Bestie direkt an. Ich hetzte auf sie zu, doch die Untote reagierte schnell und sicher. Sie schleuderte mir ihre Geisel entgegen.
    Ausweichen konnte ich nicht mehr. Erwin, der Disco-Tiger, prallte gegen mich, und er klammerte sich an mich fest, als gälte es, einen rettenden Strohhalm zu packen.
    »Ich will nicht sterben!« kreischte er mit sich überschlagender Stimme. »Ich will nicht!« Sein Gesicht war verzerrt. Grenzenlose Angst spiegelte sich darin wider.
    Es war schwer für mich, Erwin loszuwerden. Ich musste fast schon Gewalt anwenden, um seinen Griff überhaupt zu lösen. Beide Arme riss ich ihm hoch, dann bekam er von mir einen Schlag gegen die Brust, der ihn vor einen Tisch in der Nische warf. Der Tisch kippte um, und Erwin ging ebenfalls zu Boden.
    Inzwischen hatte sich Gaby bewaffnet. Mit beiden Händen hielt sie einen Stuhl umklammert, den sie mir entgegenschleuderte.
    Hastig sprang ich zur Seite, das Sitzmöbel verfehlte mich, und noch in der Bewegung sprintete ich vor. Ich war sehr schnell, so schnell, dass Gaby nicht mehr ausweichen konnte. Mein Faustschlag traf sie seitlich im Gesicht und schleuderte sie in eine Nische hinein, wo sie über ein Telespiel fiel und mit dem Kopf gegen die raue Steinwand schlug.
    Ihr Gesicht
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